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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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die Anweisung, Sie drei zu isolieren, ehe Sie mit jemandem darüber sprechen.«
    »Dann sind wir also doch verhaftet!«
    »Das hängt von Ihnen ab. Admiral Liu stellt gerade ein Expertenteam zusammen, um so viel wie möglich über unseren extrasolaren Besucher herauszufinden, bevor er hier ankommt. Sie drei dürfen sich daran beteiligen, wenn Sie wünschen. Breas astronomische Erfahrung könnte dabei von unschätzbarem Wert sein. Wir werden auch eine Verwendung für Sie und Lisa finden.«
    »Und wenn wir ablehnen?«, fragte Bailey.
    »Dann werden Sie die nächsten Monate als unfreiwillige Gäste des PE-Direktorats verbringen – wahrscheinlich im tiefsten Tresorraum unter dem Tycho-Krater.«
    »Das ist keine reizvolle Alternative.«
    »Eine andere haben Sie nicht. Treffen Sie Ihre Entscheidung bitte jetzt. Ich habe nicht viel Zeit.«
    Die drei »Gürtler« wechselten flüchtige Blicke. Bailey wandte sich grinsend an Stassel. »Wo der Wind nun mal aus dieser Richtung weht, Skipper, werden wir für die Dauer der Reise bei Ihnen anheuern.«

11
     
    In Anbetracht der Eile, mit der es in die Praxis umgesetzt wurde, war das Projekt Jungadler eine bemerkenswerte Leistung, die maßgeblich zu unserem Verständnis der physischen Wissenschaften beitrug. Obwohl manche Historiker die Mitwirkenden am Projekt für die tragischen Ereignisse vom 9. Februar 2066 verantwortlich machen, sind die meisten mit der Materie befassten Autoren der Ansicht, dass solche Vorhaltungen das instabile politische Klima jener Zeit nicht hinreichend berücksichtigen.
     
    Aus Präludium für Pathfinder: eine Offizielle Geschichte.
    Lisa Moore war glücklich über die plötzliche Wendung der Ereignisse. Das war auf jeden Fall besser, als in so einem doofen Mädchenpensionat zu landen!
    Die Dinge gerieten schnell in Bewegung, nachdem Eric Stassel den drei »Gürtlern« die Lage erklärt hatte. Lisa hatte schon damit gerechnet, dass er sie alle mit dem ersten verfügbaren Schiff zur Tycho-Basis zurückbringen lassen würde, aber sie hatte sich wohl geirrt. Nachdem er Bailey das Versprechen abgenommen hatte, dass sie sich an den Forschungsarbeiten beteiligen würden, verließ er sie mit seinen zwei Adjutanten und verschwand zu Verhandlungen mit dem Management des Grand Hotels von ESO . Es war bereits Abend, als er zurückkehrte.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Greg Zapata, als er den gestressten Gesichtsausdruck seines Chefs sah.
    »Sie überlassen uns den kompletten Alpha-Ring. Das Hotelpersonal räumt den Bereich. Unsere Marines werden eine Sicherheitszone um die Speichenlifts einrichten.«
    »Wann kommen wir endlich hier raus?«, fragte Lisa. Es war ein langer Tag gewesen.
    »Wird nicht mehr lange dauern«, erwiderte Stassel. »Ich habe meine Leute beauftragt, einen vorläufigen Arbeitsplatz für uns einzurichten, während Admiral Liu eine dauerhaftere Lösung sucht. Das Projekt Jungadler steht bereits in den Startlöchern.«
    »Projekt Jungadler ?«, fragte Brea.
    »Lius Deckname für die Forschungsgruppe, die wir zusammenstellen. Das Alien ist aus dem Sternbild Aquila gekommen – welcher Name wäre also passender?«
    Den Alpha-Habitatring der Erdstation Eins zu sichern dauerte noch einmal drei Stunden. Als die kleine Gruppe ihr neues Heim bezog, schwelgte Lisa für ein paar Sekunden im Komfort ihrer neuen privaten Kabine, ließ sich aufs erste richtige Bett fallen, das sie jemals gehabt hatte – zu Hause schlief sie nämlich auf einer auf dem Fußboden ausgebreiteten Decke – und fiel in einen tiefen Schlaf.
    Lisas Glück war allerdings nicht von Dauer. Die Bevölkerung des Irrenhauses – wie Lisa es insgeheim nannte – schwoll so schnell an, dass sie sich schließlich einen Raum mit Brea und Ellie Crocker teilen musste.
    Die erste Welle der neuen Insassen hatte nicht lange auf sich warten lassen. Drei Männer saßen an einem Tisch und tranken Kaffee, als sie und Brea am Morgen nach ihrer Entführung zum Frühstücken in die eilig umfunktionierte Cafeteria kamen. Brea quietschte verzückt, als sie das älteste Mitglied des Trios erkannte. Der Mann schaute bei dem plötzlichen Geräusch auf und stieß einen überraschten Ruf aus. Dann eilte er zu ihr und umarmte sie. Brea wandte sich mit einem strahlenden Lächeln an Lisa. »Liebes, ich möchte dich Professor Henri Roquette vorstellen, Professor für Kopernikanische Astronomie an der Sorbonne. Henri, das ist mein Mündel, Lisa Moore.«
    »Es ist mir eine Ehre, Mademoiselle Moore«, sagte Roquette,

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