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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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nahm Lisas Hand und küsste sie.
    Lisa errötete. Roquette wandte sich an Brea: »Meine Begleiter kennen Sie wohl noch nicht. Doktor Wojcelewitsch von der Universität Prag. Bernie Whitnauer, mein wissenschaftlicher Mitarbeiter. Das ist Breon Caldwell, meine Herren – eine der talentiertesten Studentinnen, die zu unterrichten ich je das Privileg hatte.«
    Brea lachte. »Ich heiße nun Brea Gallagher, Henri.«
    »Wo hat man Sie denn aufgegriffen, Mrs. Gallagher?«, fragte Wojcelewitsch und schüttelte Brea die Hand.
    »Genau hier in dieser Station, Doktor. Und Sie?«
    »Ich kam gerade mit meiner Frau vom Theater zurück, als zwei sehr amtliche junge Männer mich an der Tür abfingen. Ich glaube, meine Katrina hält das noch immer für einen Studentenulk.«
    »Ich wurde auch überfallen«, sagte Roquette. »Ich wollte gerade eine abendliche Vortragsreihe beenden, mit der ich die Unbelehrbaren belehren wollte. Außer den – mit sehr prominenten Namen signierten – Dokumenten, die man mir vorzeigte, tappe ich im Dunklen. Können Sie uns vielleicht den Grund nennen, weshalb wir uns an diesem Morgen im Orbit wiederfinden, meine liebe Breon?«
    Brea leckte sich die trockenen Lippen und vermied es, ihrem Mentor in die Augen zu schauen. Lisa wusste warum. Eric hatte sie gebeten, das Geheimnis des außerirdischen Raumschiffs nicht zu enthüllen, bis er grünes Licht gab. Schließlich hatte sie diese Klippe umschifft, indem sie sagte: »Soweit ich weiß, will Major Stassel uns nach dem Frühstück instruieren.«
     
    Das nächste Mal, als Lisa Roquette und Wojcelewitsch sah, hatten beide dunkle Ringe um die Augen und waren durch Schlafmangel gezeichnet. Sie hatten in zweckentfremdeten Hotelzimmern bei den dort installierten Computerbänken gehaust. Und sie waren nicht die Einzigen. Am zehnten Tag war das Irrenhaus mit renommierten Arbeitskräften voll belegt, wobei jeder der über hundert Insassen nach einem anderen Plan zu arbeiten, zu leben und zu essen schien.
    Ob es der räumlichen Enge geschuldet war oder nur der Anspannung wegen des Erstkontakts der Erde mit einer fremden Zivilisation – am elften Tag kam es jedenfalls zu Handgreiflichkeiten. Zwei Wissenschaftler mit hoher Reputation gerieten sich in der Nachrichtenzentrale in die Haare. Als Grund nannten sie die Streitfrage, wem der Vorrang bei der Nutzung der Computer der Tycho-Basis gebührte. Ein paar Stunden, nachdem man die Kontrahenten getrennt hatte, berief Stassel eine Vollversammlung im ESO -Ballsaal ein.
    »Glaubst du, dass er das wegen uns macht, Onkel Don?«, fragte Lisa, nachdem sie die Ankündigung beim Abendessen vernommen hatte. Sie und Bailey waren damit beschäftigt, eine Vakuumspülmaschine mit schmutzigem Metallgeschirr zu bestücken – man hatte sie dem stämmigen Marine-Koch zugeteilt, der die Abteilung kommissarisch leitete.
    »Wir sind doch auch Mitglieder dieses Projekts, nicht wahr?«, fragte Bailey und wischte sich mit einem Ärmel den Schweiß von der Stirn, der ihm in die Augen zu tropfen drohte. »Gib mir bitte den Besteckkorb da drüben.«
    »Vielleicht ist es nur wegen der Wissenschaftler. Ich könnte ihn doch einfach mal fragen.«
    Bailey schob den letzten Besteckkorb in die Führung, schloss die Klappe der Spülmaschine und schaltete sie ein. Dann drehte er sich zu ihr um. »Nimm von deinem Onkel Don einen Rat an. Major Stassel ist ein viel beschäftigter Mann – er muss die Wissenschaftler davon abhalten, sich gegenseitig an die Kehle zu gehen und außerdem diesen ominösen Admiral Liu zufrieden stellen. Belästige ihn also nicht mit Bagatellen. Und überhaupt – musst du unbedingt wissen, was hier vorgeht?«
    Lisa seufzte. »Ich glaube schon. Brea hat die ganze Woche nicht mehr als ein Dutzend Worte mit mir gewechselt. Sie kommt, wenn ich schon schlafe und ist weg, wenn ich morgens aufstehe. Sie steckt jede Stunde entweder mit den anderen Astronomen zusammen oder ist in einer Besprechung mit Major Stassel. Wenn du mich fragst, sie ist scharf auf ihn.«
    Bailey drehte sich zu dem kleinen Mädchen um und wölbte eine Augenbraue. »Du bist vielleicht ein Früchtchen. Mir scheint, du verbringst viel Zeit damit, Bernie Whitnauer nachzuschleichen.«
    »Ach, Onkel Don!«
    »Das sollte doch kein Vorwurf sein. Beeil dich mit den Tellern, damit wir rechtzeitig ins Bett kommen. Und morgen mischen wir uns dann unter die High Society – zumindest so lange, bis jemand uns bemerkt und rausschmeißt.«
     
    Stassel ließ den Blick über das

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