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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Gesicht kristallisierte sich auf dem Display heraus. Er schien besorgt.
    »Bailey ist festgenommen worden.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Fragen Sie nicht so dumm. Hinter Ihnen sind sie vielleicht auch schon her; also gehen Sie in Deckung. Benutzen Sie das Versteck.«
    »Jawohl, Sir.«
    Das Telefon verstummte, und Yahaya vergeudete keine Zeit mehr. Innerhalb von zwei Minuten war er reisefertig. Er fragte sich, ob er die Pflanzen noch gießen sollte – schließlich wusste er nicht, wie lange er untertauchen musste – und entschied sich dann dagegen. Wenn M’Buto einen Befehl erteilte, erwartete er auch, dass er unverzüglich ausgeführt wurde.
    Yahaya berührte den Sicherheitsschalter an der Tür der Kammer. Die Tür öffnete sich zischend, und er schaute in die Gesichter von zwei PE-Marines, von denen einer gerade nach dem Klingelknopf griff. Yahaya war sich nicht sicher, ob er oder der Marine sich mehr erschreckt hatte.
    »Angai Yahaya?«
    Er nickte.
    »Kommen Sie bitte mit uns.«
     
    Brea war nicht überrascht, als der Lift sie – anstatt sie zum äußersten Deck zu befördern – zwei Ebenen höher in den Verwaltungstrakt der Station brachte. Die Polizisten verabschiedeten die drei »Gürtler« höflich und überließen sie dann sich selbst: in einer Kabine, in der es keinen sichtbaren Türöffner gab.
    Zwei Stunden später – als sie schon sicher war, dass die Behörden die geschmuggelte Singularität entdeckt hatten – ging die Tür zischend wieder auf.
    »Folgen Sie mir bitte«, sagte ein Polizist. Er ging mit ihnen um den halben Umfang des C-Decks zu einem Konferenzraum und führte sie hinein.
    Brea trat ein und sah Eric Stassel am Kopfende eines langen Konferenztischs sitzen.
    »Hallo, Eric«, sagte Lisa. »Was tun Sie denn hier?«
    »Eine verdammte gute Frage!«, sagte Bailey und explodierte förmlich. »Mit welchem Recht habt ihr uns eigentlich festgenommen?«
    Stassel erhob sich und reichte ihnen die Hand. »Sie müssen Don Bailey sein.«
    »Wer ich bin, tut nichts zur Sache. Zeigen Sie mir den Haftbefehl.«
    »Ich verhafte Sie nicht, Mr. Bailey. Ich hatte nur darum gebeten, dass man Sie festhält, bis ich hier eingetroffen bin.«
    »Wieso, Eric?«, fragte Brea.
    Er schaute sie mit trübem Blick an. Seine Uniform sah so aus, als ob er darin geschlafen hätte. Er bedeutete ihnen, am Tisch Platz zu nehmen, und wartete, bis sie sich gesetzt hatten. »Die Dinge haben sich seit unserer letzten Begegnung geändert. Ich habe Ihre Daten analysieren lassen und dabei die Überraschung meines Lebens erlebt. Eigentlich hatte ich erwartet, dass der Blitz irgendwo zwischen Jupiter und Saturn entstanden war oder Lichtjahre draußen im Weltraum. Wie sich aber herausstellte, ist der Ursprung aufgrund einer Dreieckspeilung einen Lichtmonat von der Sonne entfernt.«
    Brea runzelte die Stirn. »Das ist unmöglich. Da muss irgendwo ein Fehler sein.«
    »Das glaubte ich zunächst auch, bis die Hälfte der Sternwarten im Sonnensystem eine starke Röntgenstrahlenquelle im selben Gebiet registrierte. Nur dass es sich dabei nicht um gewöhnliche Röntgenstrahlen handelt.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Sie sind kohärent.«
    »Kohärent? Sie meinen wie bei einem Laser?«
    Stassel nickte. »Genau wie bei einem Laser. Wir bekommen immer wieder neue Sichtungen und bestimmen sie sofort mittels Dreieckspeilungen. Durch den Vergleich der neuen Daten mit denen der ursprünglichen Sichtung berechnen wir Kurs und Geschwindigkeit.«
    »Das hört sich nach einem Raumschiff an.«
    »Oder nach einem Artefakt. Anscheinend kommt etwas vom Rand unseres Sonnensystems mit einem Zehntel Lichtgeschwindigkeit rein.«
    Ein unbehagliches langes Schweigen wurde durch Baileys Räuspern gebrochen. »Interessant, aber was hat das mit uns zu tun?«
    Brea drehte sich zu ihm um. »Was ist los, Stinky? Hast du ihm denn nicht zugehört? Es ist ein außerirdisches Raumschiff!«
    »Ich bin genauso aufgeregt wie du, Brea. Ich will nur wissen, welchen Status wir hier haben. Bestimmt hat der Major nicht alle Geschwindigkeitsrekorde für den Flug vom Mond hierher gebrochen, nur um uns die gute Nachricht persönlich zu überbringen.«
    »Sie haben Recht, Mr. Bailey. Das war nicht der Grund. Ich bin hier, weil wir die ganze Sache der Geheimhaltung unterworfen haben, bis wir wissen, womit wir es hier zu tun haben. Das Direktorat hat Alarmstufe Rot ausgerufen und angeordnet, dass jeder, der Kenntnis von der ersten Sichtung hat, unter Quarantäne gestellt wird. Ich habe

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