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Lebenssonden: Roman (German Edition)

Lebenssonden: Roman (German Edition)

Titel: Lebenssonden: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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noch einmal überprüft, bevor ich hierher geflogen bin. Der Konverter wurde auseinander gebaut und unsere Masse sicher in einem Wartungsfeld verwahrt. Es hieß, das Schiff sei in drei Wochen fertig.«
    »Schau mal, Brea!«
    Brea wandte sich Lisa zu, die auf den Wandbildschirm deutete. Er zeigte die Westküste Asiens mit der gesamten Chinesischen Hegemonie und dem nördlichen Australasien unter ihnen. Außer der spektakulären Szenerie und einem mittelprächtigen Taifun, der sich über den Pazifik vorarbeitete, vermochte sie aber nichts Ungewöhnliches zu sehen. »Was denn?«
    »Das Sonnenlicht ist von etwas am unteren Bildschirmrand reflektiert worden. Es ist aber schon wieder weg.«
    Sie schauten für zwei Minuten schweigend auf den Schirm. Dann erschien ein kleiner Fleck ungefähr an der Stelle, wo Lisa ihn gesehen hatte. Der Fleck vergrößerte sich schnell zu einem schlanken, geflügelten Pfeil.
    »Was ist das?«, fragte Lisa.
    »Unser Transporter nach unten, Liebes.«
    Vor ihren Augen schoss eine fast unsichtbare Flamme aus den Düsen der Steuertriebwerke, und der Shuttle verharrte plötzlich stationär im Raum. Jemand hatte die Kamera an der Stationsachse direkt auf das anfliegende Raumschiff ausgerichtet, sodass es nun die Bildschirmmitte ausfüllte und die Darstellung der Erde seitlich verschoben war.
    »Trinkt aus, Leute«, sagte Bailey. »Wir werden in einer Stunde an Bord gehen. Am besten gehen wir jetzt schon zum Flugsteig und checken ein.«
    Sie sammelten ihre paar Sachen zusammen und legten ein Viertel des Stationsumfangs bis zu einem der Speichenlifte zurück. An der Achse angekommen, übernahm Bailey die Führung und hangelte sich am Seil entlang, das sich längs durch die Achse zog. Ihr Bestimmungsort war die Abflughalle am Nordpol der Station: eine dreißig Meter durchmessende Kugel, über deren Oberfläche ein halbes Dutzend Andockpunkte verteilt waren.
    Der Ticketverkäufer am Hauptkartenschalter schob die kleinen Plastikkarten, die ihre Flugscheine waren, in ein Lesegerät.
    »Bailey, Gallagher und Moore?«
    »Ja«, bestätigte Bailey.
    Die Brauen des Ticketverkäufers hoben sich, als der Computer seine Anfrage beantwortete. »Einen Moment, bitte, Mr. Bailey.«
    »Wir haben bestätigte Reservierungen, richtig?«
    »O ja, Sir! Aber der Computer hat eine Art administrative Rückfrage bezüglich Ihrer Karten. Ich werde es sofort überprüfen; ich bin sicher, dass wir Sie schnell auf den Weg bekommen.«
    Bailey wandte sich an Brea. »Was meinst du dazu?«
    Brea antwortete nicht. Auf der anderen Seite der offenen Kugel drifteten zwei Männer in Orange und Blau durch eine Tür mit der Aufschrift »Sicherheitsbüro« und steuerten die drei »Gürtler« an.
    »Donel Bailey?«, fragte der größere der beiden, als er neben Bailey landete.
    Bailey nickte.
    »Breon Gallagher?«
    »Hier.«
    »Lisa Moore?«
    »Hier, Sir.«
    »Seien Sie bitte so freundlich und kommen Sie bitte mit uns?«
    »Wozu denn?«
    »Wir haben die Anweisung, Sie festzunehmen.«
    »Auf wessen Anordnung?«, fragte Brea und versuchte ein Höchstmaß an Empörung und ein Mindestmaß an Schuldgefühl in ihre Stimme zu legen.
    »Die Anordnung kommt von den PE-Leuten.«
    »Aber wir werden unseren Shuttle verpassen!«
    »Ja, Ma’am. Entschuldigung Sie die Unannehmlichkeiten, aber wir haben unsere Anweisungen. Morgen geht wieder ein Shuttle, und ich bin sicher, dass die Vereinten Nationen Sie damit fliegen lassen werden.«
    Brea schaute flüchtig zu Bailey hinüber, der nur die Achseln zuckte. Die zwei Sicherheitsbeamten waren höflich, aber mit Tasern bewaffnet. Sie ließ es geschehen, dass man sie am Arm fasste und in die Richtung abführte, aus der sie gekommen waren.
     
    Angai Yahaya schlief in seiner Kammer, als das Telefon klingelte. Schlaftrunken wälzte er sich herum und schaute auf die Uhr. Es war 15:00 Uhr – erst vier Stunden her, seit er nach einer Nachtschicht mit den Weitwinkelkameras zu Bett gegangen war. Der alte Kingsley hatte nämlich darauf bestanden, die neue Röntgenstrahlenquelle in Aquila einer ständigen Beobachtung zu unterziehen; er glaubte, dass sie vielleicht etwas mit dem Gresham/Kingsley-Blitz von vor fast sechs Monaten zu tun hatte. Diesmal stimmte Yahaya mit ihm überein. Er tastete nach dem Schalter, der die Vid-Funktion des Telefons deaktivierte.
    »Ja?«, murmelte er.
    »Angai? Wieso sehe ich Sie nicht?« Es war die Stimme von Oberst M’Buto.
    Plötzlich war er hellwach. Er schaltete auf Vid um. M’Butos

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