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Leberkäsweckle

Leberkäsweckle

Titel: Leberkäsweckle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Weiler
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auf der Spur! Sie lasen und lasen, schauten sich an und wussten nicht mehr, war das schon passiert oder war das nun wieder eine Katastrophe, die noch ausstand?
    »I hol ons jetzt no a Fläschle Bier«, unterbrach Schirmer die Lektüre und ging hinüber zum Kühlschrank.
    »Schau dir mal das an.« Knöpfle zeigte auf die eben gelesene Stelle, und Schirmer las.
    »Des isch doch saumäßig ibrtriba! I ben doch net zwoimol veroglickt! Oder?«, rief Schirmer aus.
    »Doch, doch, das stimmt schon. Aber lies das hier mal über den Pfarrer.« Knöpfle zeigte auf die eben gelesene Stelle, und Schirmer las.
    »Ond es isch doch ibrtriba!«, sagte Schirmer noch einmal.
    Frieder Kötzle wollte es auf keinen Fall jemals wieder übertreiben. Das versprach er seiner Barbara hoch und heilig.
    Sie hatte es nicht länger im Hause Rottwald ausgehalten und dann nicht gewusst, wohin. Daraufhin war sie ein wenig ziellos durch Pfenningen gelaufen, ganz in Gedanken. Den Transporter aber nahm sie durchaus wahr, der da Richtung Monikaberg fuhr, wohl mit einem Grabstein.
    Komisch, dachte sie noch, eigentlich nicht der Weg zum Friedhof. Der Gedanke an den Friedhof besserte ihre Gemütslage ein wenig. Da konnte sie doch jetzt hingehen, da lagen ihre Eltern und der allzu früh verschiedene Bruder, dort war Ruhe, und dort gab es Bänke, auf denen man sich mal richtig ausruhen konnte. Und dort hatte Frieder sie dann gefunden. Auf einer der Bänke sitzend, in sich gekehrt.
    »Kommsch endlich?«, hatte sie noch gemurmelt, war aufgestanden und mit ihm nach Hause gegangen. Frieder war froh, seine Barbara wiederzuhaben. Aber er dachte auch an seinen Freund Alfred, der eingegipst in der Beutlinger Klinik lag. Er würde ihm morgen einen Besuch abstatten.
    Ist doch seltsam, wie ähnlich Freunde so manches Mal denken. Sind das die Seelen, die da über gänzlich unbekannte Kanäle Meinungen und Informationen austauschten? Sie würde Gott das mal fragen, nahm sich Gerda Schickle vor, als sie die beiden alten Freunde von oben beobachtete. Das war übrigens interessanter als jede Fernsehserie, denn die Gedanken der Menschen dort unten, die konnte sie quasi im Untertitel mitlesen. Eine tolle Sache, die so mancher schlechten Serie vielleicht noch ein wenig Verstehen eingehaucht hätte, wenn es schon die Schauspieler nicht schafften.
    Wie die Sache mit seinem Auto laufen sollte, ging dem Alfred gerade durch den Kopf. Denn er wusste, dass die Jungs von der Polizei einen Teufel tun und diese Sache auf sich beruhen lassen würden. Er konnte ja viel abstreiten, aber sein kaputtes Auto stand immer noch bei der Polizei, und ihm war beim besten Willen noch kein Dreh eingefallen, wie er das nun den Herren von der Staatsmacht erklären sollte. Auf jeden Fall wollte er Klara raushalten. Vielleicht konnte er ja sagen, er hätte den Wagen irgendwo abgestellt. Wie die restliche Geschichte dann gelaufen war, damit hatte er ja nichts zu tun. Da sollten die doch mal ermitteln.
    Das taten die auch. Ihre Lektüre war von einem Anruf jäh unterbrochen worden.
    »Hauptkommissar Knöpfle«, meldete sich Knöpfle. »Was ist passiert? Die Gerda Schickle, erschossen auf der Rathaustreppe?«
    »Was?«, rief Schirmer entsetzt.
    »Wir kommen sofort!«, sagte Knöpfle schnell und war schon in seine Jacke geschlüpft.
    »Do nemmer mer onsere Pischtola mit«, sagte Schirmer und schloss den Waffenschrank auf.
    Gut bewaffnet machten sie sich auf den Weg zum Rathaus. Nehmen die Katastrophen denn gar kein Ende?, fragte sich Knöpfle im Gehen.
    Vor dem Rathaus stand bereits ein Notarztwagen, aber es war schon von Weitem an den relativ langsamen Bewegungen des Notarztes und seines Assistenten zu erkennen, dass hier alle Hilfe zu spät kam.
    »Ah, der Dr.   Sommerwagen, hend Sie heit Dienscht?«, grüßte Schirmer.
    »Tag, Herr Schirmer, ja, leider«, antwortete Sommerwagen. »Gewehrschuss von hinten in den Kopf. Die Frau war auf der Stelle tot. Aber ich muss weiter, zum nächsten Notfall.«
    »Noch ein Notfall? Wo?«, fragte Knöpfle.
    »Droben am Monikaberg, bei der Gattin des Bürgermeisters hat es gebrannt«, erzählte Sommerwagen. »Wir fahren dann los. Den Totenschein schicke ich Ihnen zu. Ade mitnander«, grüßte der Doktor und ging zum Notarztwagen.
    Knöpfle und Schirmer schauten sich verdutzt an. Da klingelte Schirmers Handy.
    »Schirmer«, meldete er sich. »Was? Ond wieso erfahret mir des jetzt erscht? Des isch doch eine Sauerei! Des goht doch ons au ebbes a!«
    Nachdem er den Anruf

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