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lebt gefaehrlich

lebt gefaehrlich

Titel: lebt gefaehrlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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Magda muß unbedingt vor acht am Flugplatz sein.«
»Allerdings«, sagte Mrs. Pollifax mit Nachdruck.
Sie waren unruhig geworden. Sie beschleunigten das Tempo. Wenn angepackt werden mußte, um einen Wagen, der im Geröll steckengeblieben war, wieder flottzumachen, wurden scharfe Worte laut. Der unbekannte Verfolger traf keine Anstalten, den Abstand zu ihnen zu verkleinern.
Der Himmel lichtete sich bereits im anbrechenden Tag. Sie verließen die vulkanische Landschaft und kehrten zur flachen staubigen Hochebene von Anatolien zurück.
»Wie weit ist es noch?« fragte Mrs. Pollifax Colin.
»Weiß nicht«, antwortete er kurzangebunden.
»Wie spät ist es?«
»Knapp nach fünf.«
Goru, an der Spitze des Wagenzugs, hob die Hand. Er gab einen Befehl. Nach dem stundenlangen Schweigen klang seine Stimme merkwürdig laut. Im Osten schimmerte der Himmel bereits perlmuttfarben.
Die Sonne schob sich flammend über die Berggipfel. Goru gab den Befehl anzuhalten. Vom Norden her kamen zwei Reiter auf sie zu.
»Sie sind in Uniform«, sagte Mrs. Pollifax, als sie gemächlich näher kamen.
»Landpolizei«, erklärte Colin.
Die beiden ritten auf Goru zu. Sie blickten nicht unfreundlich. Sie sahen wohlgelaunt und gleichmütig aus, zwei Mann auf ihrer Streife.
Sie plauderten eine Weile mit Goru, und während der eine Gendarm weiterschwatzte, ritt der andere die Wagenreihe ab, sah sich die Gesichter der Zigeuner an und warf einen Blick in die Wagen. Dann ritt er wieder zurück, und das Gespräch setzte sich fort. Goru nickte, stand auf und rief den Zigeunern etwas zu.
Lässig schlenderte Sandor von Anyetas Wagen nach hinten. »Sie wollen sämtliche Personalausweise sehen«, sagte er.
»Aber das wird furchtbar lange dauern!« rief Mrs. Pollifax erschrocken.
»Ja.«
»Warum, zum Teufel, fesseln wir sie nicht einfach und nehmen sie mit?« fragte Colin gereizt. »Immerhin habe ich noch Stefans Pistole.«
»Unser blutrünstiger Löwe!« grinste Sandor. »Wollen Sie ihnen denn unbedingt beweisen, daß wir etwas zu verbergen haben? Wenn ein Polizist Zigeuner sieht, dann spuckt er entweder aus und reitet weiter, oder er hält an, um nachzusehen, was sie gestohlen haben.«
Magda gab Sandor den Personalausweis der Nimet Aziz. Mrs. Pollifax trennte sich von Yurgadil und Colin von Nazim. Sandor brachte die Papiere zu den Gendarmen.
Angstvoll warteten sie alle ab, ob die Gendarmen sich jeden Zigeuner persönlich vornehmen und entdecken würden, daß drei von ihnen nicht echt waren. Die Gendarmen schwatzten unermüdlich weiter. Einer der beiden blätterte den Stoß von dreißig Ausweisen durch und unterhielt sich zeitweise mit Goru und Anyeta oder mit seinem Kollegen. Einmal lachten sie. »Erzählen sie sich etwa Witze?« flüsterte Colin wütend. Endlich reichten sie Goru die Ausweise zurück und gaben die Weiterfahrt frei.
Aber der Aufenthalt hatte mehr als eine Dreiviertelstunde gedauert, und es war jetzt beinah sechs Uhr. Mrs. Pollifax bezweifelte ernstlich, ob Magda in den verbleibenden zwei Stunden den Flugplatz noch erreichen würde. Sie sprach ihre Befürchtung zwar nicht aus, aber sie fühlte, daß diese Frage während der Weiterfahrt alle bedrückte. Die beiden Gendarmen waren im Galopp davongeritten. Nur eine Staubwolke war noch zu sehen.
»Jetzt haben sie es eilig«, bemerkte Colin bitter. »Ob wir die Prüfung bestanden haben?«
»Das hängt ganz davon ab, was sie gesucht haben«, erwiderte Mrs. Pollifax. »Jedenfalls haben sie uns aufgehalten.«
Inzwischen näherten sie sich offenbar einem zivilisierteren Gebiet.
Eine halbe Stunde später fuhren sie durch ein kleines Dorf mit etwa einem halben Dutzend Häusern. Dann schlängelte sich der Zug wieder zwischen Weingärten auf die Felder hinaus. Sandor kam mit einer neuen Nachricht Anyetas zu ihnen. »Goru will, daß die Wagen jetzt paarweise fahren. Euer Wagen soll neben dem seinen fahren.« Er übersetzte Yule die Weisung. Ihr Wagen fuhr an den anderen vorbei und reihte sich neben Anyeta und Goru ein.
Anyeta neigte sich aus ihrem Wagen und sagte: »Sie müssen sich jetzt dicht bei Magda halten.« Ihr Blick enthielt eine stumme Warnung für Mrs. Pollifax. »Ganz nahe, verstehen Sie?«
Mrs. Pollifax nickte. Was befürchtete Anyeta? Aber es war nicht nur Anyeta. Goru stand auf und warf Yule einen Knüppel zu. Dann folgte ein Leinensack mit runden, kleinen Steinen.
Und plötzlich verstand Mrs. Pollifax. Auch sie hörte den Hubschrauber.
Sie blickte auf, und da schwebte er auch schon über

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