Leckerbissen: Ein erotisches Wochenende (German Edition)
der beiden vollen Weingläser abnahm.
»Danke, ich habe einen Riesendurst.«
Und erst jetzt erreichte die Liedzeile auch Tims wachen Verstand. … I Believe I Can Fly.
»Ich würde jetzt tatsächlich nur zu gerne mit dir fliegen!«
Tim ließ sich ganz nah neben Sarah aufs samtrote Sofa sinken. Er roch ihren Duft und spürte die Wärme ihres Körpers und verdrängte darüber endgültig, wozu er eigentlich hierher nach Duncan’s House gekommen war.
»Eins würde mich ja schon interessieren, Tim Sander! Warum sprechen dich die Leute bloß ständig auf deine Stimme an?«
Sarah lächelte ihn an, über den Rand ihres Weinglases hinweg. In ihren Augen stand ein Glitzern, das er nicht deuten konnte. Tim wusste nur, dass es ihn erregte und herausforderte.
Macht sie das absichtlich? , fragte er sich.
Sofort war Tim wachsam. Sarah musste gestern mitgehört haben, was dieser Musiker im Pub zu ihm gesagt hatte. Und Claires Bemerkung von eben war ihr wohl auch nicht entgangen. Er wollte sie nicht anlügen, aber für die volle Wahrheit war es dennoch eindeutig zu früh.
»Sie verwechseln mich wohl allesamt mit einem englischen Schauspieler oder auch einem Politiker, was weiß ich. Wusstest du, dass die eigene Stimme für einen selbst ziemlich anders klingt als für andere Menschen? Es ist also nur logisch, dass ich nicht wissen kann, nach wem ich klinge. Die Leute wissen es ja im Übrigen auch nicht, sie glauben nur, eine Ähnlichkeit herauszuhören, finden aber keinen passenden Namen dazu.«
Er widerstand der Versuchung, ihr einen Arm um die Schultern zu legen und Sarah enger an sich zu ziehen. Tim schmiegte jedoch seinen Schenkel mit sanftem Druck gegen Sarahs Bein.
Im nächsten Moment spürte er den Gegendruck. Sarahs Schenkel drängte sich eng an Tims. Prompt wurde ihm die Hose zu eng, und Tim traten Schweißperlchen auf die Stirn.
Sarah sang jetzt wieder leise mit zu den weichen Saxophonklängen, die Jasons Instrument ins Kaminzimmer schweben ließ wie schillernde Seifenblasen.
I Believe I Can Fly. Tim sah Jasons gierige Blicke, mit denen er Sarah geradezu verschlang.
Der Junge spielte wirklich unglaublich, er verstand es, mit seiner Musik zu bezaubern und zu verführen, das wurde Tim nun auch bewusst. Schlagartig war ihm klar, warum Flynn diese gelegentlichen Anfälle von rasender Eifersucht bekam.
Sarahs verklärter Gesichtsausdruck sprach Bände. Völlig überraschend spürte Tim jetzt selbst einen kurzen messerscharfen Stich, irgendwo zwischen Herz und Magen.
Er legte rasch den Arm um Sarahs Schultern und zog sie ganz nah heran, noch näher ging nicht. Er steckte seine Nase in ihr duftendes Haar. Und sofort überwältigte ihn wieder dieses unstillbare Verlangen.
»Ich bin verrückt nach dir, weißt du das?«, murmelte Tim.
Sarah seufzte leise und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel. Nur ein kleines Stückchen unterhalb der Ausbuchtung, die Tim langsam mit ihrer Härte zu quälen begann. Er war sich sicher, dass Sarah die Beule längst bemerkt und ihre Hand absichtlich dorthin gelegt hatte.
»Lass uns fliegen! Auf und davon, raus aus diesem Zimmer …«, raunte Tim in Sarahs Ohr.
Sie nickte. »Gleich, gleich fliegen wir. Nur noch ein bisschen hier zuhören, ja?«
Und Tims Puls begann zu rasen.
Flynn hockte auf einem Sitzkissen nahe am Kamin in einem seidenen pflaumenfarbenen Hauspyjama und beobachtete seinerseits, wie Jason Sarah mit den Augen verschlang und Tim wiederum das ganz genau bemerkte.
Flynn verlagerte unruhig sein Körpergewicht von einer Pobacke auf die andere und nippte an seinem Whiskyglas. Und ihm entging es nicht, wie Jasons Blick jetzt auch noch den von Tim suchte. Dabei spielte Flynns Lover immer weiter auf seinem Saxophon, er spielte betörend, er zauberte Sinnlichkeit mit seiner Musik herbei.
Flynn ließ den Whisky langsam über die Zunge gleiten und dann die Kehle hinunterrinnen und beobachtete unverwandt, wie Jason sich immer mehr ins Zeug legte. Sein Körper wiegte sich dazu sanft im Takt der Musik. Jason schwang die Hüften, und manchmal ging er sogar in die Knie. Während der gesamten Vorstellung sah dieser unglaubliche Kerl auch noch verdammt gut aus!
Kein Wunder eigentlich, dass beide Geschlechter sich gleichermaßen von Jason Henson angezogen fühlen , dachte Flynn. Jason war der geborene Verführer, und im Augenblick war er dabei, wie es schien, gleichzeitig Sarah und Tim zu verführen.
Flynn ärgerte sich über den Anflug von Eifersucht, der ihn jetzt prompt
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