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Leckeres vom Balkon

Leckeres vom Balkon

Titel: Leckeres vom Balkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Mayer
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eine größere Rolle, wenn der »Zwergbaum« ein schnittbedürftiger Buschbaum ist. In dem Fall kann Spezialliteratur zum Thema Obstgehölzschnitt sehr hilfreich sein, vor allem wegen des je nach Art unterschiedlichen Schnitts zur Förderung fruchtender Triebe. Auf die wichtigsten Besonderheiten, auch beim Beerenobst, wird in den Porträts kurz hingewiesen ( → > ).
Termine und Tricks für den Schnitt
    Günstiger Schnittzeitpunkt ist der Spätwinter – jedoch nie bei Frost. Aber auch ein Schnitt im Sommer ist möglich und empfiehlt sich vor allem, wenn das Wachstum älterer Bäumchen gebremst werden soll. Stein- und Beerenobst wird meist ohnehin besser im Sommer, nach der Ernte, geschnitten; dann verheilen auch die Wunden schneller.
    Normalerweise sollten beim Auslichten und Rückschnitt keine Aststummel stehen bleiben ( → Abb. rechts). Eine Ausnahme macht man jedoch bei Gehölzen, die nach dem Schnitt mit starkem Harzfluss »bluten«, besonders bei Kirschen und Pfirsich sowie bei der Weinrebe, die an den Schnittstellen leicht eintrocknet. Schneiden Sie hier je nach Triebstärke auf 2–10 cm lange Zapfen, und entfernen Sie diese erst im folgenden Jahr komplett.
    EinkÜrzen Schneiden Sie beim Einkürzen knapp (0,5–1 cm) über einer nach außen weisenden bzw. in günstiger Wuchsrichtung stehenden Knospe. Führen Sie den Schnitt leicht schräg, sodass die Schnittfläche direkt über der Knospe etwas höher liegt. So bleibt kein Wasser stehen, und die Infektionsgefahr an der Schnittstelle wird vermindert.
    auslichten Sollen Seitenäste oder -zweige komplett entfernt werden, schneiden Sie diese direkt an der Ansatzstelle, sodass nur eine flache Scheibe, der »Astring«, stehen bleibt. Lässt man stattdessen Stummel stehen, verheilt die Wunde langsamer, und die Infektionsgefahr erhöht sich. Verstreichen Sie Schnittstellen mit mehr als 3 cm Durchmesser mit einem Wundverschlussmittel.
    Herunterbiegen Junge, zu steile Leitäste können Sie mit »sanfter Gewalt« herabbiegen und mit Bindebast oder Astklammer fixieren, damit sie im 45°-Winkel abzweigen. Dies geschieht am besten im Sommer. Auch später sollten steile Seitentriebe entweder ganz entfernt oder heruntergebogen werden. Flach stehend wachsen sie schwächer und bilden mehr Blüten bzw. Fruchtholz.
Säulen- und Zwergbäume schneiden
    Je nach Art und Wuchstyp unterscheidet sich der notwendige Schnitt ein wenig:
    • Bei den züchterisch »verschlankten« Säulenäpfeln gibt es nur manchmal einige vorwitzig lange Seitentriebe, die Sie am besten direkt am Stamm abschneiden.
    • Die kräftigeren neuen Seitentriebe von Säulenbirnen, -kirschen und -zwetschgen kürzt man jährlich im Juni um etwa 10–15 cm ein. Hier müssen Sie auch öfter den Mitteltrieb etwas zurückschneiden.
    • Bei »echten« Zwergbäumen reicht gelegentliches Auslichten der ältesten Triebe, wenn die Krone zu dicht wird, und das Einkürzen allzu langer Seitentriebe. Mit zunehmendem Alter kann auch ein gezielter Fruchtholzschnitt nötig werden.
    Erziehungsschnitt Wachsen die Bäumchen dagegen kräftiger, brauchen sie in den ersten drei bis fünf Jahren einen Erziehungsschnitt. Er soll zu einem stabilen, gut belichteten Astgerüst führen, mit geradem Mittelast und drei bis vier Leitästen, die idealerweise etwa im 45°-Winkel gleichmäßig verteilt am Stamm stehen. Meist ist dieser Aufbau bei guten Jungbäumchen bereits im Ansatz vorhanden. Die Leittriebe kürzen Sie jährlich um etwa ein Drittel ihres Neuzuwachses ein, den Mittelast dann so, dass er diese um ca. 20 cm überragt. Konkurrenztriebe zum Mittelast muss man unbedingt entfernen. Nach dem Erziehungsschnitt sollten Sie die Gerüstäste nicht mehr jährlich einkürzen, sondern besser nach Bedarf bis zu einem etwas flacher stehenden Seitentrieb zurückschneiden.

Unerwünschte Mitesser
    Was unsere Gaumen verwöhnt, schmeckt leider oft auch Schädlingen und Krankheitserregern. Die warmen, geschützten Verhältnisse auf einem Balkon begünstigen zudem z. B. Blattläuse und Spinnmilben. Neben solchen Allerweltsschädlingen gibt es eine Vielzahl von Schaderregern, die sich nur auf bestimmte Gemüse- oder Obstarten spezialisiert haben. Ich verwende zur Bestimmung fraglicher Schadursachen gern Spezialliteratur. Aber solche recht umfassenden Bücher lohnen sich nicht unbedingt, wenn man nur ein paar wenige Gemüse oder Obstgehölze kultiviert. In Gärtnereien und guten Gartencentern findet man oft kompetentes Personal, das bei der Diagnose

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