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Lee, Julianne

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Titel: Lee, Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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was gar nicht nötig gewesen wäre, denn die Mädchen schienen die Gegenwart des Todes zu spüren und verhielten sich mucksmäuschenstill. Calum stand hinter Sìle, Robin in der Nähe der Tür. Hinter ihm warteten die MacKenzies.
    Eóin und Gregor, Mutter Sarahs Söhne aus erster Ehe, traten leise ein und blieben bei Robin stehen. »Pa«, sagte Ciaran eindringlich.
    Die Lider des Lairds flatterten. Ein widerwärtiger, feuchter Gurgellaut entrang sich seiner Brust, die Lider flatterten erneut, dann schlug er die Augen auf. »Pa, ich bin hier.«
    Die ausgedörrten Lippen öffneten sich. »Ciaran?« »Aye.« Die dünne Hand drückte die seine, und Ciaran registrierte erschrocken, wie schwach sie war. Sein Vater blickte ihn an, und plötzlich entdeckte Ciaran etwas von der früheren Starke des Mannes in dem dahinsiechenden Körper.
    Der Laird schien all seine Kräfte zu sammeln. Er atmete tief durch, dann sagte er: »Sohn, vergiss nie, was ich dich gelehrt habe.« Er seufzte, ehe er mühsam fortfuhr: »Führe den Glan so, wie ich es getan habe.« Ciarans Herz wurde schwer. Er wünschte, es gäbe irgendeine Möglichkeit, seinem Vater das Amt des Lairds und somit das Leben zu erhalten.
    Nach einem weiteren röchelnden Atemzug flüsterte Dylan Dubh: »Und höre auf den Rat der Sidhe.«
    Der Sidhe? Ciaran runzelte die Stirn. Seines Vaters Vorliebe für die kleinen Leute war allgemein bekannt, doch niemand nahm sie ernst Hör auf den Rat der Sidhe? Was sollte das bedeuten? Trotzdem versprach er: »Aye, natürlich, Pa.«
    Sein Vater schloss die Augen wieder und rang nach Luft Diesmal war die Pause zwischen den Sätzen so lang, dass Ciaran fürchtete, er könne das Bewusstsein verloren haben. Doch dann öffnete Pa die Augen und richtete den Blick fest auf seinen Sohn. »Vergiss nie, wo deine Heimat ist, mein Junge.« Ciaran bewegte lautlos die Lippen; er wusste, was danach kam, er hatte es oft genug gehört. »Und denk immer daran, was du deinem Volk schuldig bist.«
    »Aye, Pa.« Ciaran nahm die Hand seines Vaters in seine beiden.
    Dieser schloss die Augen. Tiefe Stille herrschte im Raum, während die Familie darauf wartete, dass er weitersprach. Eine Minute verstrich. Dann zwei. Allmählich wurde allen klar, dass der Laird ohnmächtig geworden war. Calum lehnte sich gegen einen Bettpfosten, schlang die Arme um seinen Körper und presste das Kinn auf die Brust. Mutter Sarah streichelte immer noch die Hand ihres Mannes. Die Zwillinge betupften sich leise schniefend die Augen. Ciaran beobachtete, wie der Atem seines Vaters immer flacher, der Abstand zwischen dem Heben und Senken des Brustkorbes immer größer wurde. Jeder Atemzug glich einem Sieg über den Tod.
    Gerade als er zu hoffen begann, Pa würde vielleicht noch einen Tag durchhalten, stieß dieser einen langen Seufzer aus. Die Sekunden tröpfelten dahin, aber der nächste Atemzug blieb aus. Die Zwillinge begannen zu wimmern. Mary schlug beide Hände vor den Mund und wiegte sich vor und zurück, Kirstie beugte sich herunter und flehte unaufhörlich: »Bitte, Pa, bitte, Pa, bitte, Pa...«
    Doch die Sekunden wurden zu Minuten, erst eine, dann zwei, dann drei. Ihr Vater war tot.
    Ein scharfer Schmerz durchzuckte Ciaran, doch er zwang sich, Ruhe zu bewahren. Die Zwillinge brachen in lautes Schluchzen aus, in das Sìles Töchter einstimmten. Sìle kniete neben dem Bett nieder, vergrub ihr Gesicht in der Bettdecke und legte eine Hand auf das Knie ihres Vaters. Calums Augen schimmerten feucht Mutter Sarah weinte lautlos, die Hände vor das Gesicht gepresst. Ciaran hielt die Tränen zurück. Er blickte auf den Leichnam seines Vaters nieder. Ein dicker Kloß bildete sich in seiner Kehle, als ihn eine Kindheitserinnerung zu überwältigen drohte - die Erinnerung an jenen furchtbaren Moment, in dem er begriffen hatte, dass seine Mutter tot war. Er schluckte hart, holte ein paar Mal tief Atem und ballte in hilfloser Wut die Fäuste.
    Nun war er der Laird, und als solcher musste er mehr Stärke zeigen, als er jetzt aufbringen konnte.
    Plötzlich gesellte sich eine neue Stimme zu den Lauten der trauernden Familie, ein herzzerreißendes Schluchzen. Ciaran blickte sich um. Robin weinte stumm, Calum kämpfte noch immer mit den Tranen. Außerdem gehörte die fremde Stimme einer Frau oder eher einem kleinen Mädchen, und sie kam seltsamerweise von...
    daran blickte auf. Auf einer Ecke der Vorhangstange, die rund um das Bett herum verlief, kauerte eine kleine Fee. Sie war ungefähr so groß

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