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Lee, Julianne

Lee, Julianne

Titel: Lee, Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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einem Knoten, der seinem Bemühen hartnäckig widerstand,
    dass Leah das Gleichgewicht verlor, leise kichernd gegen ihn fiel und seinen Kopf zu sich hinunterzog, um ihn zu küssen. Ciaran stöhnte unterdrückt auf, zog seinen sgian dubh und schnitt die widerspenstige Schnur kurzerhand durch. Das Mieder fiel zu Boden, und Leah stand in ihrem Leinenhemd da, das sie hastig über den Kopf zog.
    Ihre Kleider lagen jetzt in einem unordentlichen Haufen aus Leinen, Seide und Fischbein am Boden, und sie zog ihn zum Bett, auf dem eine weiche Federmatratze lag.
    Nun war es an ihm, sich seiner Kleider zu entledigen, und das tat er, indem er einfach seinen Gürtel löste. Sein Kilt glitt zu Boden. Er streifte sein Leinenhemd ab, schleuderte die Schuhe von den Füßen, nahm seine Schafsfellgamaschen ab und zog die Strümpfe aus. Leah griff nach seiner Hand, ließ sich rücklings auf das Bett fallen und zog ihn mit sich. Er rollte sich über sie, um ihren Mund zu suchen.
    Leahs Atem ging schwer. Sie wand sich unter ihm, knabberte an seiner Unterlippe und löste dann mit einem Griff das Band, das sein Haar zusammenhielt, sodass die schwarze Flut über seine Schultern und ihr Gesicht fiel. Mit einem leisen Lachen strich er die Strähnen zurück, ehe er in sie eindrang.
    Die Anspannung der letzten Monate fiel von ihm ab, als er sich vorsichtig zu bewegen begann. Leah öffnete sich ihm vorbehaltslos. Schon bald hörte die Welt um sie herum auf zu existieren, und es gab nur noch sie beide, gab nur noch das Gefühl, für immer miteinander vereint bleiben zu wollen.
    Danach lag er neben ihr auf der unglaublich weichen Matratze, bedeckte ihr Gesicht und ihre Schultern mit vielen Küssen und hoffte, dass ihm noch Zeit blieb, sie ein zweites Mal zu lieben, bevor er gehen musste.
    Sowie sie wieder Atem schöpfen konnte, fragte sie leise: »Wie bist du überhaupt ins Haus gekommen?«
    Er seufzte und spielte mit einer ihrer Locken, ehe er wahrheitsgemäß antwortete: »Die Vordertür war nicht verschlossen.« Ihr
    Körper schmiegte sich warm und weich gegen den seinen. Ein feiner Schweißfilm lag auf ihrer Haut.
    »Welch ein kühner jakobitischer Held!«
    Ciaran erwiderte nichts darauf, sondern blickte sie nur stumm an.
    Doch sie fuhr mit jetzt ganz ernster Stimme fort: »Du bist doch mit den Jakobiten hier, nicht wahr? Du hast dich dem jungen Prätendenten angeschlossen?«
    Er sank in die Matratze zurück und starrte zur Decke, über die das Kerzenlicht tanzende Schatten warf. »Aye. Stört dich das?« Der Schweiß auf seiner Haut fühlte sich plötzlich kalt an.
    Sie dachte einen Moment nach, ehe sie antwortete: »Ich möchte nicht, dass du stirbst, egal auf welcher Seite du kämpfst.«
    »Das möchte ich auch nicht.« Er drehte sich zu ihr und presste seine Lippen auf ihre Stirn. Sie erschauerte, kuschelte sich enger an ihn und zog die schwere Leinendecke über sie beide.
    Lange Zeit lagen sie schweigend da. Ciaran lauschte ihren regelmäßigen Atemzügen. Er war nahe daran, einzudösen, die Wärme ihres Körpers machte ihn schläfrig. Doch da fragte sie plötzlich: »Hast du ihn selbst gesehen? Stuart, meine ich.«
    Ciaran nickte. »Prinz Teàrlach.« Es ärgerte ihn, dass sie den Titel weggelassen hatte.
    »Charlie?«
    Er grunzte. »Nein. Teàrlach. Das ist das gälische Wort für Charles. Es klingt nur ähnlich wie Charlie.«
    »Ich verstehe.« Und ihrem Tonfall entnahm er, dass sie tatsächlich verstand. Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel, und er ließ zu, dass sie ihre Finger mit den seinen verflocht, obwohl er am liebsten eine Weile geschlafen hätte.
    »Sag dich von ihnen los. Lass die anderen ihren Kampf alleine kämpfen und kehr nach Ciorram zurück.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin kein Feigling. Ich muss meine Pflicht tun, und irgendwie werde ich das Ganze schon durchstehen.«
    »Und wenn du fällst?«
    »Wenn ich falle, ist es Gottes Wille.« Er überlegte einen Moment, ehe er hinzufügte: »Ich weiß aus sehr guter Quelle, dass man das, was kommen soll, nicht ändern kann.« Sein Vater hatte das immer gesagt, und allmählich glaubte er selbst daran.
    Eine Weile herrschte Stille. Leah legte einen Finger gegen die Lippen und schniefte leise. Ciaran stützte sich auf einen Ellbogen und sah zu seiner Bestürzung, dass sie weinte.
    »Och.« Er versuchte die Tränen mit dem Daumen wegzuwischen und wünschte, er könnte ihr etwas Tröstliches sagen. Aber er hatte schon alles gesagt, was es zu sagen gab. Er war kein Feigling

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