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Lee, Julianne

Lee, Julianne

Titel: Lee, Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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sprechen, auch wenn er fürchtete, sie werde schreien, wenn er sich bemerkbar machte. Er nahm den Talisman von seinem Mantel und ließ ihn in seine Tasche gleiten.
    »Leah.«
    Sie schrak zusammen und schnappte vernehmlich nach Luft. Dann blickte sie sich suchend um, schien ihn aber im Dunkeln nicht zu bemerken. Er räusperte sich.
    »Ich bin es.« Sein Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Rippen. Sein Schicksal lag jetzt allein in ihren Händen, und er hasste es, sich so verwundbar zu fühlen. Einem schwertschwingenden Irren gegenüberzutreten wäre ihm wesentlich leichter gefallen.
    Dann erkannte sie ihn. Das Kerzenlicht flackerte über ihr Gesicht, als sie einen Schritt auf ihn zutrat und ihn fassungslos anstarrte. Die Zeit schien stillzustehen, während sie einander in die Augen blickten. Keiner sprach ein Wort. Ciarans Herzschlag hallte in seinen Ohren wider. Er versuchte in ihren Augen zu lesen, was sie dachte, aber es gelang ihm nicht.
    Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen. Sie kam auf ihn zu und schlang die Arme um seinen Hals.
    »Ciaran, du bist es wirklich«, flüsterte sie. »Gott sei Dank, dass du am Leben bist.«
    Er drückte sie an sich. Vor Freude hätte er beinahe laut aufgelacht, als er sie küsste und sein Gesicht an ihrem Hals vergrub. Ihre Stimme klang tränenerstickt. »Ach, Ciaran, ich habe dich so vermisst! Ich habe noch versucht, in der letzten Nacht in der Burg zu dir zu kommen.« Ihre Wange lag an der seinen, und sie flüsterte ihm ins Ohr: »Aber Vater hat einen Wachposten vor meine Tür gestellt.«
    »Ich weiß. An dem bin ich auch nicht vorbeigekommen.« Das entlockte ihr ein Lächeln. Wieder küssten sie sich lange. Ciaran sog den Duft ihrer Haut ein, und einen Moment lang vergaß er, wo sie sich befanden. Er zog sie in den dunklen Gang, drückte sie mit dem Rücken gegen die Wand und presste sich an sie. Am liebsten hätte er ihr hier und jetzt das Kleid vom Leibe gerissen, samt Fischbeinkorsett und allem.
    Aber er kam wieder zur Besinnung, als sie sich von ihm löste und flüsterte: »Hier entlang.« Dabei nahm sie seine Hand und zog ihn die Treppe hoch.
    Das oberste Stockwerk des Hauses war totenstill und nur schwach erleuchtet. »Vetter Edwin ist zwar sehr wohlhabend, aber trotzdem spart er an Kerzen«, erklärte Leah, während sie Ciaran durch einen leer stehenden Raum führte, eine Tür öffnete und eine kleine Wohnstube betrat. Dort blieb sie stehen, um einen Stuhl unter die Türklinke zu schieben. Ciaran griff nach ihrer Hand.
    »Du wolltest gerade nach unten gehen. Wird ihnen deine Ab-
    Wesenheit denn nicht auffallen?« Sacht strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Doch, natürlich. Aber sie werden nicht kommen, um nach mir zu sehen.« Sie berührte mit den Lippen flüchtig seinen Handrücken. »Und morgen früh beim Frühstück werden sie sich über meine Ungeselligkeit beschweren und mich mit meiner Mutter vergleichen, was höchstwahrscheinlich zu meinem Nachteil ausfallen wird. Ich werde ihnen erzählen ...«, ein schelmischer Funke begann in ihren Augen zu tanzen, und sie nahm ihre Haube ab, um ihr Haar lose über ihre Schultern fallen zu lassen, »... ich werde ihnen erzählen, ich hätte... nun... Frauenprobleme.«
    Ciaran musste kichern. Mit den Fingern fuhr er durch die schimmernde kastanienbraune Haarflut. Dann murmelte er: »Ich habe auch ein Problem, und das treibt mich fast zum Wahnsinn.« Er fühlte sich beschwingt und benommen zugleich, nachdem er einen Monat lang mit sich gerungen hatte, ob er sie nun liebte oder hasste.
    Leah zog ihn weiter, in ein kleines Schlafzimmer, wo auf einem Tischchen neben einem schmalen Bett eine einzige Kerze brannte. Er schloss die Tür hinter ihnen, zog sie wieder an sich und presste seine Lippen auf ihren Mund, wobei sein Blut wie flüssiges Feuer durch seine Adern zu rauschen schien. Dann nestelte er an den unzähligen kleinen Knöpfen ihres Kleides herum, obwohl er seine Absicht viel leichter hätte ausführen können, wenn er einfach ihre Röcke hochgeschlagen und seinen Kilt gehoben hätte. Aber das reichte ihm nicht. Er wollte ihren Körper an dem seinen spüren, ihre Brüste an seiner Brust, ihre Arme an seinem Rücken. Und mehr als alles andere wollte er sie endlich aus diesem verdammten Mieder schälen.
    Nachdem er alle Knöpfe bewältigt hatte, streifte er ihr das Überkleid von den Schultern, hakte dann ihren Reifrock auf und begann die Schnüre zu lösen, die ihr Mieder hielten. Er riss so heftig an

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