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Lee, Julianne

Lee, Julianne

Titel: Lee, Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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und warm
    in sich spürte. Er verharrte einen Moment, dann begann er sich langsam zu bewegen.
    Sie spürte einen kurzen, scharfen Schmerz, dann ein dumpfes Pochen.
    Doch jetzt war es Ciaran, der zögerte. »Och«, flüsterte er. »Leah...«
    Sie schlang die Arme um ihn, schmiegte sich an ihn und murmelte ihm ins Ohr: »Nicht aufhören. Bitte hör nicht auf.«
    Ein tiefes Stöhnen entrang sich seiner Brust, als er sich erneut zu bewegen begann. Sein Körper spannte sich an, sie konnte jeden Muskel deutlich unter seiner Haut spüren. In diesem Moment verflog ihre Einsamkeit, denn sie war nicht länger allein; nichts existierte mehr auf der Welt außer Ciaran und das, was er in ihr auslöste.
    Plötzlich erschauerte er. Sie presste sich an ihn, als er ein letztes Mal ihre Lippen suchte, bevor er sich keuchend von ihr herunterrollte und neben ihr auf der Matratze liegen blieb. Seine Brust hob und senkte sich heftig, feine Schweißtröpfchen glitzerten im Kerzenlicht.
    Sie streckte eine Hand aus, um ihm die Wange zu streicheln, und er zog sie an seine Lippen und küsste sie. Dann drehte er sich auf die Seite und zog sie eng an sich. Sie barg den Kopf an seiner Schulter und kuschelte sich an ihn.
    Leah war sicher gewesen, jetzt endlich Schlaf zu finden. Doch stattdessen lag sie hellwach da und lauschte seinen Atemzügen und dem regelmäßigen Schlag seines Herzens an ihrem Gesicht Es wäre eine Schande, jetzt einzuschlafen und auch nur einen Moment dieser wunderbaren Nacht zu versäumen.
    Die Sonnenstrahlen, die durch die hohen Glasfenster fielen und die Kammer in ein warmes Licht tauchten, weckten Ciaran, der sofort ein schlechtes Gewissen bekam, weil er so spät nach dem Morgengrauen noch im Bett lag. Dann erinnerten ihn das Gewicht auf seinem Arm und ein taubes Gefühl in der Hand an den
    Grund für sein Bedürfnis nach Schlaf, und er schlug die Augen auf, um Leah zu betrachten.
    Sie hatte den Kopf an seinen ausgestreckten Arm geschmiegt und schlief tief und fest. Ihre dichten Wimpern flatterten leicht, ihr kastanienbraunes Haar umrahmte in reichen Wellen ihr Gesicht. Sonnenlicht tanzte über ihre Wangen und verlieh ihrer Haut einen goldenen Schimmer. Ihm wurde warm ums Herz, er streckte eine Hand aus und wickelte eine Locke um seinen Finger. Leah war anders als alle anderen Menschen, die er je gekannt hatte. All die jungen Frauen im Tal waren mit ihm aufgewachsen und so berechenbar wie die aufgehende Sonne. Viele begehrten ihn wegen seines Ranges, die meisten waren mit ihm verwandt, und alle waren ihm so vertraut wie seine Schwestern. Doch Leah unterschied sich so sehr von ihnen, dass er vielleicht ein Leben lang brauchen würde, um sie kennen zu lernen.
    Doch das Gefühl der Wärme verebbte, als ihm bewusst wurde, dass ausgerechnet er, der die Sassunaich hasste wie kein anderer, im Begriff stand, sich in eine von ihnen zu verlieben. Einen Moment versuchte er sich einzureden, dass dies nicht zutraf. Liebe konnte das nicht sein, nur bloße Begierde nach einer hübschen, willigen Frau. Sie gehörte zu dem Volk, das seinen Clan zerstören würde, wenn er es zuließ. Sie war Engländerin und daher eine bigotte Frömmlerin. Sie war Protestantin und somit antikatholisch. Sie war...
    Seufzend schloss er die Augen. Sie war nichts von alledem. Nicht in ihrem Herzen. Das hatte sie ihm bewiesen. Sie war offen, liebevoll und aufrichtiger in ihrem Verlangen nach ihm als jede andere Frau, die er bisher gehabt hatte. Ohne Scheu war sie in sein Bett gekommen, ohne dass er ihr irgendein Versprechen gegeben hätte. Er war ihr erster Mann gewesen. Kein Frau hatte ihm jemals ein solches Geschenk gemacht. Es berührte ihn mehr, als er sich eingestehen mochte. Er beugte sich über sie, schob eine Hand unter die Bettdecke und streichelte ihre bloße Hüfte.
    Sie schlug die Augen auf, räkelte sich und gähnte. Ihr schlanker
    Körper fühlte sich warm und weich unter seinen Händen an. Als sie ihn anschaute, lächelte sie. Die Morgensonne spiegelte sich in ihren Augen wider, die funkelten, als sie zu ihm aufsah. In ihnen las er jene unverhohlene Anbetung, nach der er in den Augen anderer Frauen immer gesucht hatte, ohne sie zu finden. Leah liebte ihn, das sah man ihr deutlich an, und sie machte auch gar kein Hehl daraus.
    Sacht küsste er sie erst auf die Lippen, dann auf die Stirn. »Ma-duinn math.« Als sie die Brauen zusammenzog, übersetzte er: »Guten Morgen.«
    Sie küsste ihn zur Antwort, und er spürte, wie erneut Verlangen nach ihr

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