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Lee, Julianne

Lee, Julianne

Titel: Lee, Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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Der Clan wird sie nicht akzeptieren. Es wird zu einer Auseinandersetzung kommen, und Calum wird alles tun, um gegen dich zu hetzen. Dann bist du gezwungen, ihn an den Galgen zu bringen.« Ihre Stimme klang plötzlich scharf. »Ciaran, dir liegt doch wohl nicht so viel an dieser Frau, dass du sogar unseren Bruder hinrichten lassen würdest, nur um sie zu behalten?«
    »Calum hat sich diese Suppe selbst eingebrockt.«
    »Aber du musst ihn nicht mit aller Gewalt dazu zwingen, sie auszulöffeln
    »Sìle, es geht dich nichts an, wen ich liebe.«
    »Also liebst du sie tatsächlich?«
    »Aye.« Bei dieser Erkenntnis stockte ihm fast der Atem.
    Sìle musterte ihn forschend, versuchte in seinem Gesicht zu lesen, was in ihm vorging. Schließlich sagte sie: »Na schön. Gib mir den Brief. Und bring ihr das Kleid nicht selbst. Ich werde es tun.«
    Ciaran sah ihr in die Augen. Er wusste nicht, ob er ihr trauen durfte.
    »Aye «, bestätigte sie. »Ich tue es. Mir gefällt das Ganze zwar nicht, aber wenn du von dieser Frau so besessen bist, will ich wenigstens verhindern, dass ihr in eine peinliche Situation geratet Aber ich rate euch, das nächste Mal vorsichtiger vorzugehen. Trefft euch außerhalb deiner Kammer, nicht mitten in der Nacht und möglichst vollständig bekleidet, aye?«
    Er nickte. »Aye.«
    Während er auf dem Weg zur großen Halle die Stufen des Westturms hinuntereilte, materialisierte sich plötzlich die verflixte Fee vor ihm und versperrte ihm den Weg. Als er sie am Fuß der Treppe entdeckte, suchte er nach einer Fluchtmöglichkeit, denn er wusste, dass sie ihm einige sehr unangenehme Fragen stellen würde.
    Aber es war zu spät, sie schwirrte schon auf ihn zu. »Hast du völlig den Verstand verloren?«, erkundigte sie sich ungnädig.
    »Nicht dass ich wüsste. Was willst du?«
    »Du treibst es mit der Tochter des Captains, du Narr. Du weißt, wo das hinführen kann.«
    »Aye, ich weiß, wie Kinder gezeugt werden, Fee.«
    »Ich spreche von Straf maßnahmen, mein Freund. Und zwar sowohl seitens ihres Vaters als auch des Clans! Jetzt, wo du kurz davor stehst, auf Seiten des Prinzen zu kämpfen, darfst du dich nicht mehr mit ihr treffen.«
    »Du hast doch immer gesagt, ich solle mich um sie bemühen.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass du dich in sie verlieben sollst! Und genau das hast du getan! Das steht dir nämlich im Gesicht geschrieben!« Ciaran versuchte, sich an ihr vorbeizuschieben, aber sie verstellte ihm den Weg. »Och! Du bist genau wie dein Vater!«
    Das traf einen wunden Punkt. Ciaran wandte den Blick ab und holte tief Atem, um sich für das Kommende zu wappnen, dann sah er sie aus schmalen Augen an. Mit gesenkter Stimme sagte er »Inwiefern bin ich wie er?«
    Die Fee ließ sich auf einer Stufe unter ihm nieder, verschränkte die dünnen weißen Arme vor der Brust und blickte zu ihm auf. »Wen dein Vater liebte, den liebte er vorbehaltslos. Er verliebte sich in deine Mutter, ohne einen Gedanken an mögliche Konsequenzen zu verschwenden. Und glaub mir, das war der Fehler seines Lebens. Deswegen wurde er vom Onkel deiner Mutter verraten, und am Ende führte ihre Heirat zu ihrem Tod. Es war verrückt von ihm, sich in sie zu verlieben.«
    »Och, du und Sìle! Kein Mann kann sich aussuchen, in wen er sich verliebt. Das ist Schicksal.«
    »Es ist Wahnsinn!«
    »Aye! Ich bin wahnsinnig verliebt in sie. Und jetzt geh mir aus dem Weg, Fee, sonst geschieht ein Unglück.«
    Er drängte sich rücksichtslos an Sinann vorbei, doch sie rief ihm mit zornbebender Stimme hinterher: »Hör auf meine Worte, Ciaran! Das wird ein böses Ende nehmen! Du kannst keine Engländerin lieben! Irgendwann wird sie dich verraten!«
    Ciaran achtete nicht auf sie, sondern eilte hastig weiter.
    An diesem Tag teilte er seinen Clansleuten mit, dass er sich entschlossen habe, sich an dem Aufstand zu beteiligen und Prinz Charles in Glenfinann zu treffen. Nach langer, sorgfältiger Überlegung, erklärte er, sei er zu dem Schluss gekommen, dass es für den Clan das Beste sei, sich auf die Seite des wahren Königs zu schlagen, denn sicherlich sei es Gottes Wille, dass wieder ein katholischer Stuart den Thron bestiege.
    Angefangen bei Eóin wurde die Neuigkeit mündlich von Mann zu Mann weitergegeben und dabei zugleich vor heimlichen Versammlungen gewarnt. Geflüsterte Botschaften im Burghof, im Stall, zwischen den Schafpferchen und in den Häusern im Tal informierten die Männer von Ciorram, dass der Laird innerhalb einer Woche mit einem Trupp

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