Lee, Julianne
Vater bedient, wenn er die Rotröcke hinters Licht fuhren wollte, und er ärgerte sich, dass er auf eine Stufe mit den Sassunaich gestellt wurde. »Schwöre es, oder ich lasse dich hier und jetzt wegen Hochverrat hängen.« Das Grinsen erstarb, und ein wütender Funke loderte in Calums Augen auf. Er blickte erst zu Dùghlas, dann zu Gregor, dann wieder zu seinem Bruder. Nachdem er eine Weile mit sich gerungen hatte, traf er seine Entscheidung und ließ sich vor Ciaran auf ein Knie sinken.
Mit gesenktem Kopf, sodass ihm das Haar in die Augen fiel, holte er tief Atem und. erklärte dann: » Hiermit schwöre ich bei meiner unsterblichen Seele, dass ich meinem Laird und Bruder Ciaran Robert Matheson von Ciorram stets die Treue halten werde
Sollte ich diesen Eid brechen, so soll mein Leben unter einem bösen Fluch stehen und meine Seele nach meinem Tod auf ewig im Höllenfeuer brennen.« Nackter Hass glühte in seinen Augen, als er den Kopf wieder hob.
»Nun gut.« Ciaran wandte sich an die anderen Männer. »Dreißig von uns werden sich Charles anschließen. Die anderen, Robbie eingeschlossen, bleiben hier.« Die helle Jungenstimme unterbrach ihn: » Och, Ciaran...« »Robert...« Der Laird erhob sich und nahm seinen jüngsten Bruder am Arm. »Es muss sein. Du bist zwar alt genug zum Kämpfen, aber zu wichtig, um zu fallen. Der Clan braucht dich, falls mir etwas zustößt.«
»Dann lass mich gehen, und du bleibst hier. Vater hat mich seine Art zu kämpfen gelehrt, genau wie dich.«
Ein belustigtes Lächeln zuckte um Ciarans Mundwinkel. »Aye«, er reichte Eóin seinen Stab, trat einen Schritt zurück und nahm Kampfhaltung ein. »Wie wäre es dann mit einem kleinen Wettstreit? Wenn du mich besiegst, kannst du an meiner Stelle die Männer in die Schlacht führen. Glaubst du, du schaffst das?«
Robbie seufzte und blickte betreten zu Boden, denn jeder der Anwesenden wusste, dass er kein Gegner für seinen viel älteren, kräftigeren und erfahreneren Bruder war. Ciaran tätschelte Robbies schmale Schulter. »Ich brauche dich hier, mein Junge. Du wirst es schwer genug in Glen Ciorram haben, denn du musst die MacDonells in Schach halten. Sie lauern nur darauf, sich an unserem Vieh zu vergreifen.«
Robbies Gesicht hellte sich auf, er blickte Ciaran an und nickte, denn er wusste, dass sein Bruder die Wahrheit sprach.
In der Nacht vor der Abreise nach Glenfinann fand Ciaran keine Ruhe. Er konnte nicht schlafen, obwohl er für lange Zeit in keinem richtigen Bett mehr liegen würde. Vielleicht nie wieder. Er setzte sich auf den Rand seiner Matratze, beugte den Kopf über
die Knie und versuchte, seine Lage klar zu durchdenken. Aber ihm ging zu viel durch den Kopf, er sorgte sich um Leah, den Clan, Leah, seine Brüder, Leah... Leah... Leah... Er seufzte tief. Unten in der Küche war noch Whisky, vielleicht konnte er sich in den Schlaf trinken. Also streifte er ein Hemd über, legte seinen Kilt an und schlich barfuß die Wendeltreppe hinunter.
Aber der Krug in der Küche war leer, und wenn er ihn auffüllen wollte, musste er zu der Höhle im Wald im Süden gehen, wo die Fässer lagerten. Er stieß ein angewidertes Grunzen aus und knallte den Krug auf den großen Holztisch.
Wieder zurück ins Bett zu gehen war sinnlos, er war zu nervös, um schlafen zu können. Er musste gründlich über alles nachdenken, nur dann würde er wieder zur Ruhe kommen. Also nahm er ein Binsenlicht, einen Feuerstein und Zunder vom Kaminsims und verließ die Burg.
In den bewaldeten Hügeln im Norden befand sich eine große Lichtung, wo der Glan den Gesetzen zum Trotz Versammlungen abhielt und Feste feierte. Der Aschehaufen in der Mitte war verweht; schon lange war hier kein Feuer mehr entzündet worden. Ciaran brach ein paar Zweige von den umstehenden Bäumen ab und kniete nieder, um ein kleines Feuer zu entfachen.
Mit einem Stock kratzte er eine kleine, flache Grube aus und füllte sie mit Holz, das er mit Hilfe von Zunder und Feuerstein in Brand setzte. Schon bald flackerten die Flammen hell auf und verbreiteten eine angenehme Wärme. Dann erhob sich Ciaran, streifte seine Kleider ab und ließ sie zu Boden fallen. Jetzt trug er nur noch die Kette mit dem Kruzifix und dem Ehering seiner Mutter um den Hals. Er setzte sich mit gekreuzten Beinen vor das Feuer, um zu meditieren.
Auch sein Vater hatte dies im Laufe der vergangenen Jahre häufig getan. Pa hatte ihm wieder und wieder eingeschärft, dass Sorgen und Probleme die Gedanken eines Mannes vom
Weitere Kostenlose Bücher