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Lee, Julianne

Lee, Julianne

Titel: Lee, Julianne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Schwert der Zeit 04 - Die Erfüllung
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ertönte aus dem Nichts. »Nach Edinburgh. Dort wird die Kompanie stationiert«
    »Der Prinz wird sich über diese Information freuen.« Seufzend klemmte sich der Laird seinen Stab unter den Arm und machte sich daran, die nötigen Vorbereitungen für ihren Aufbruch zu treffen.
    Als er die große Halle betrat, sagte er zu Eóin: »Ruf Dùghlas, Gregor, Seumas und Robin zusammen. Und Robbie... Robbie soll auch kommen.« Eóin wandte sich ab, um den Auftrag zu erledigen, doch Ciaran hielt ihn zurück. »Und danach holst du Calum aus dem Torhaus und bringst ihn her.« Eóin sah ihn fragend an. Ciaran starrte in das Kaminfeuer. »Bring ihn zu mir, wenn sich alle anderen hier eingefunden haben.«
    »Bist du verrückt geworden?« Eóin musterte seinen Stiefbruder stirnrunzelnd.
    Ciaran drehte sich zu ihm um. »Tu, was ich dir gesagt habe«, schnarrte er.
    Eóins Stimme klang besorgt »Ciaran, er ist ebenso mein Bruder wie deiner, und trotzdem würde ich ihm nicht eine Minute lang über den Weg trauen. Im Torhaus ist er am besten aufgehoben.«

»Ich kann ihn nicht hier lassen, denn Robbie muss wahrend unserer Abwesenheit die Zügel in die Hand nehmen, und er ist zu jung und unerfahren, um sich gegen Calums Anhänger behaupten zu können. Es würde zu einer Revolte kommen, und ich wurde für illegitim erklärt Oder noch schlimmer.«
    »Dann lass ihn als Verräter hinrichten«, schlug Eóin sachlich vor »Du hättest ihn schon an dem Tag hängen lassen sollen, an
    dem er sich gegen dich stellte.« 
    »Das kann ich jetzt nicht mehr tun, denn das würde mich bei den Clansleuten in ein schlechtes Licht rücken«, erwiderte Ciaran »Außerdem habe ich keinen Erben.« Einen Moment lang dachte er an Leah und schloss kurz die Augen, ehe er fortfuhr: „Dùghlas und dein sauberer Bruder Gregor würden mich umbringen, ohne mit der Wimper zu zucken, und dann Robbie als ihre Marionette benutzen, denn er ist, wie gesagt, zu jung und zu unerfahren, um ihnen die Stirn zu bieten.
    Und selbst wenn er sich gegen die beiden zur Wehr setzen könnte, würden sie ihn vermutlich gleichfalls töten, und dann würde Dùghlas Anspruch auf den Titel erheben und vielleicht selbst Laird werden. Und um das zu verhindern nehme ich Calum mit in die Schlacht, und beim ersten Anlass, den er mir gibt, werde ich ihn eigenhändig exekutieren. Deswegen kann mir dann niemand einen Vorwurf machen. Oder vielleicht fallt er ja im Kampf. Das wäre die beste Lösung, denn dann können wir ihn alle als Held preisen, und der Clan würde danach eher mich als Dùghlas unterstützen. Jedenfalls bleibt mein treuloser Bruder auf keinen Fall hier.«
    »Und wenn ihr beide, du und Calum, nicht mehr zurückkommt?«
    Übelkeit stieg in Ciaran auf, und er musste tief Atem holen. »Dann möge Gott Robbie beistehen und ihm die Kraft geben, sich gegen Dùghlas durchzusetzen.« Eóin nickte und verschwand, um seinen Auftrag auszuführen. Die Männer trafen sich am Nachmittag, was einer illegalen Versammlung gleichkam, aber in Abwesenheit der Soldaten hatten sie nicht viel zu befürchten. Ciaran saß in seinem Stuhl am Kamin, sein Stab mit dem Bärenkopf lehnte neben ihm. Hinter ihm stand Eóin und starrte seinen Halbbruder unverwandt an, der, die Hände in die Hüften gestemmt, sich vor ihm aufgebaut hatte. Eine
    Weile herrschte unbehagliches Schweigen, ehe der Laird schließlich das Wort ergriff.
    »Du kannst dich glücklich schätzen, dass ich dich am Leben gelassen habe.«
    Calum nickte. Er wirkte weit weniger furchtsam als am Tag seiner Verhaftung; er wusste, dass man ihn nicht mehr hinrichten würde, und er wusste sicherlich auch, warum. Doch Ciaran gedachte, alle ihm zur Verfugung stehende Macht zu benutzen, um seinen widerspenstigen Bruder gefügig zu machen.
    »Ich werde einen Trupp Männer aufstellen, um an der Seite von Prinz Charles zu kämpfen, und ich kann dich nicht im Torhaus zurücklassen, wo du nur eine Last für den Clan wärst.« Alle wussten, dass er in Wirklichkeit Robbie schützen wollte, aber niemand sagte ein Wort, also fuhr er fort: »Ich erwarte, dass du mit uns in die Schlacht ziehst, und als Gegenleistung für deine Freiheit wirst du mir den Treueeid schwören. Bei deiner unsterblichen Seele.«
    Calum setzte ein breites, entwaffnendes Lächeln auf, streckte die Hände aus und sagte: »Aber Ciaran, ich bin dein Bru...«
    »Schwöre es!« Ciaran kannte dieses Lächeln, er war damit aufgewachsen und ließ sich nicht täuschen. Dieses Lächelns hatte sich sein

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