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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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dich zur nächsten Schicht bei Pallin zu melden, Gordy.«
    »Aye, Cap’n! Wird gemacht, Cap’n!«, antwortete Gordy, bemüht, stramme Haltung anzunehmen, obwohl ihm vor Mattigkeit ständig die Augen zufielen.
    Shan yos’Galan lachte und wandte sich zum Gehen. Dann schien ihm noch etwas einzufallen. Er hielt inne und kramte in seiner Tasche herum. »Ich werde immer vergesslicher! Ich wusste, da war doch noch was! Hier, bitte, Ms. Mendoza!«
    Sie fuhr zusammen. »Captain?«
    Er hielt ihr ein flaches, rechteckiges Objekt entgegen, eine Art Karte. Automatisch nahm sie sie an.
    »Passen Sie gut darauf auf, Ms. Mendoza«, meinte er in leicht tadelndem Ton. »So etwas lässt man nicht einfach herumliegen. Guten Abend.« Dann entfernte er sich.
    Stirnrunzelnd blickte Priscilla auf die Karte, aber das schlechte Licht oder ihre von dem Beruhigungsmittel eingeschränkte Sehfähigkeit hinderten sie daran zu erkennen, was sie darstellen sollte. Sie steckte sie in die Tasche zu dem verknoteten Taschentuch und folgte Gordy in den Shuttle.
    Gordy schlief, als sie am Schiff andockten. Das Geräusch der ineinander greifenden Andockklammern riss Priscilla aus ihrem Dösen, doch so sehr sie Gordy auch schüttelte, der Junge war einfach nicht wach zu kriegen. .
    Seufzend löste sie ihren Anschnallgurt, dann öffnete sie den von Gordy. Ihre wiederholten Bemühungen, ihn zu wecken, hätten einen Toten wiederbeleben können, aber Gordy gab nur ein verschlafenes Murmeln von sich und versuchte, sich immer tiefer in seinen Sitz zu verkriechen. Mit dem Handrücken rieb Priscilla sich über die Stirn und überlegte, was sie sonst noch unternehmen konnte, um den Jungen aus dem Shuttle zu bugsieren.
    »Der Kleine ist ja völlig weggetreten«, meinte Seth, der neben ihr im Mittelgang auftauchte. »Ich muss wieder zurück. Können Sie den Jungen tragen, oder soll ich Vilt rufen?«
    Priscilla verzog das Gesicht und hoffte, Seth würde es als Lächeln auffassen. »Das wird nicht nötig sein. Ich kann Gordy tragen. Ich weiß nur nicht, wie ich ihn von seinem Platz hochhieven soll.«
    »Nun, wenn das alles ist …« Seth bückte sich, schob seine Hände unter Gordys Achseln, richtete sich wieder auf und drückte Priscilla den schlummernden Jungen in die Arme.
    Seth begleitete sie bis an die Tür zum Frachtbereich. Die Tür glitt auf, sie trat in den Korridor, der von einem diffusen, gelben Licht erhellt wurde, und blinzelte vor Überraschung.
    Vor sich sah sie, plastisch wie in einem lebhaften Traum, einen bronzefarbenen Drachen, der mit ausgebreiteten Schwingen in der Luft schwebte. Aber nein – sie blickte auf ein Gemälde an der Wand, eine kleinere Reproduktion des Bildes, das sie bereits in dem Empfangssaal bestaunt hatte. Unter Korvals Fittichen – dieser Ausspruch des Captains während der Anhörung fiel Priscilla ein. Sie rückte den schlafenden Jungen in ihren Armen zurecht, verteilte das Gewicht anders, und machte sich auf den langen Weg zu den Mannschaftsquartieren.
    Wankend begab sie sich in den Teil des Korridors, in dem sich Gordys Kabine befand; im nächsten Moment hörte sie hinter sich eilige Schritte und einen leisen Aufschrei.
    »Priscilla! Wen trägst du da – ist das Gordon? Was ist passiert?«
    Sie richtete ihren benommenen Blick auf Lina. Es dauerte ein paar Sekunden, bis sie in der Lage war, eine Antwort zu formulieren. »Eine ganze Menge, aber das Schlimmste haben wir überstanden. Gordy schläft nur, er ist nicht etwa krank. Das kommt von dem Zeug, das sie uns auf der Polizeiwache injizierten. Ich kann mich vor Müdigkeit auch kaum noch auf den Beinen halten.«
    »Wie bitte?« Die zierliche Liadenfrau ging neben ihr her. »Ihr wart auf einer Polizeiwache? Weiß der Captain Bescheid?«
    Priscilla nickte; sie musste kurz stehen bleiben, um ihr Gleichgewicht wieder zu finden. »Er kam sogar, um uns rauszuholen. Und er hat eine Menge Geld vorgestreckt, damit sie uns überhaupt gehen ließen. Grundgütige Göttin!« Sie festigte den Griff um Gordy, der etwas vor sich hin murmelte. »Grundgütige Göttin«, wiederholte sie dann. »Einundertfünfzig Bits! Und ich kriege einen Zehntel-Cantra. Abzüglich der Summe, die ich für den Kauf von Bekleidung ausgegeben habe …« Sie holte tief Luft und taumelte weiter. »Jetzt bin ich endgültig pleite.«
    Linas Besorgnis wuchs, doch sie verzichtete darauf, Fragen zu stellen. Sie wies lediglich darauf hin, dass sie Gordys Logis erreicht hatten. Ohne viel Federlesens griff die Liadenfrau

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