Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
Vom Netzwerk:
unterstellt man ihr, sie habe die Absicht, in ihrem Gegenüber ein schlechtes Gewissen zu erzeugen, um diese daran zu hindern, nach eigenem Ermessen zu handeln.«
    Verstört blinzelte sie ihn an. »Vermutlich war Kayzin Ne’Zame deshalb so wütend auf mich, als wir uns am Hauptcomputer trafen. Ich wiederholte unentwegt, wie leid es mir täte, sie verprellt zu haben …« Sie nippte an dem Wein und grübelte über diese Möglichkeit nach.
    Shan griff nach der Axt, drehte sie hin und her und prüfte mit dem Daumen die Schärfe der Klinge. Nachdem er sie einige Male in der Hand gewogen hatte, legte er sie wieder weg. Dann langte er nach seinem Glas, genehmigte sich einen Schluck und gestattete sich die Freiheit, Priscillas Gesicht ausgiebig zu mustern.
    Als sie merkte, dass sein Blick auf ihr ruhte, stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen. »Gibt es sonst noch etwas, Captain? Gleich muss ich mich nämlich zu meinem Pilotentraining einfinden, wissen Sie.«
    »Wollen Sie mir jetzt auch noch erzählen, wie ich mein Schiff zu führen habe?« Er hob das Glas und deutete damit auf die Tür. »Gehen Sie ruhig an Ihre Arbeit. Und haben Sie vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    »Gern geschehen, Captain«, erwiderte sie munter. »Es war gar nicht schwer.«

Arsdred, Port City, Mittagsbasar

     
     
    M r. dea’Gauss lehnte sich in seinem Sitz zurück und gratulierte sich selbst. Bis jetzt war alles zufrieden stellend gelaufen. Zwar war er immer noch ein wenig verärgert, weil man ihn Knall auf Fall von Liad an einen entfernten Ort in der Galaxis flog – er hatte kaum eine Stunde Zeit gehabt, das Allernotwendigste zu packen. Aber wenn seine Erbin nicht vor kurzem eine Vertragsehe eingegangen wäre, die sie an den Planeten band, wäre der Korval-Clan in die Verlegenheit geraten, sich von einem jüngeren, wenig erfahrenen Mitglied der Familie dea’Gauss vertreten zu lassen. Und deshalb hatte der ältere dea’Gauss Korvals Erste Sprecherin informiert.
    Lady Nova hatte sich seinen Bericht mit großer Aufmerksamkeit angehört und ihm dann mit ruhiger, klarer Stimme seine Aufgabe erklärt. Mr. dea’Gauss wurde immer noch warm ums Herz, wenn er daran dachte. Lady Nova glich in vielem ihrem Vater, und trotz ihrer Jugend war sie unerhört tüchtig.
    Sie wird Erfolg haben, sagte sich Mr. dea’Gauss in Gedanken. Sie alle werden ihren Weg gehen. Aber es war ein Jammer, dass ein derart mächtiger Clan wie die Korvals von Personen geführt wurde, die für dieses schwierige Amt noch viel zu jung waren. Selbst der Älteste der Familie, Shan, nun Ihodelm yos’Galan, hatte seine absolute Volljährigkeit noch nicht erreicht. Und der junge Val Con, der künftige Delm, war kaum mehr als ein Grünschnabel, egal wie begabt er als Scout auch sein mochte.
    Der alte Herr lehnte seinen Kopf gegen das Kissen. Ihm oblag es, dafür zu sorgen, dass während dieser Phase der Neuorientierung alles seinen vorschriftsmäßigen Gang ging. Seit vielen Generationen führte die Familie dea’Gauss die Geschäfte der Korvals – zu beiderseitigem Nutzen.
    Alles würde gut gehen, denn schließlich waren es intelligente junge Leute, auf denen die Last der Verantwortung für die Sippe ruhte, dachte er mit einem Anflug von geradezu onkelhaftem Stolz. Obendrein lernten sie schnell. Er selbst und seine eigene Familie wären nicht würdig, die Interessen der Korvals zu vertreten, sollte dieses Haus geschwächt werden, ehe Van Col sich den Clan-Ring überstreifte.
    Das Taxi hielt an. Mr. dea’Gauss öffnete die Augen und blickte aus dem Fenster. Er nahm seinen Aktenkoffer und das Reisepult, steckte die korrekte terranische Münze in den Taxameter und stieg aus dem Wagen. Er blinzelte ein paarmal, als der Lärm, die Farben und die Gerüche des Außenweltbasars auf ihn eindrangen, dann begab er sich gemessenen Schrittes zu den Shuttlerampen.
    Vor der Rampe 172 stand ein bewaffneter Wachposten, eine Frau. Mr. dea’Gauss beunruhigte das nicht; er hatte nichts anderes erwartet. Was ihn jedoch verwunderte, war die Anwesenheit zweier Individuen, die sich mit dem Posten ein offenbar hitziges Wortgefecht lieferten.
    »Es interessiert mich nicht«, keifte eine korpulente Dame, in deren Zöpfen Juwelen funkelten, »wer Ihnen diese Anweisungen gibt. Und wenn Sie Ihre Order von den Viertausend Himmlischen Herolden hätten! Ich bin Botschafterin Grittle von Skansion! Meinen Ausweis haben Sie nicht nur gesehen, sondern sich auch noch die Echtheit bestätigen lassen! Ich muss in einer

Weitere Kostenlose Bücher