Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 1 - Eine Frage der Ehre V2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
Vom Netzwerk:
abholen, Sir. Sie werden direkt zu meinem Wohnsitz gebracht, und das ohne jedwede Behinderung.«
    Shan lächelte. »In diesem Fall nehme ich die Einladung gern an.«
    »Gut. Wir sehen uns dann morgen Abend.« Der Schirm wurde dunkel.
    Shan drückte auf einen gelben Knopf, und der Monitor glitt in die Schreibtischplatte zurück. Dann öffnete er ein kleines Fach auf der rechten Seite und angelte ein ramponiertes Lackkästchen heraus.
    »Ein Cantra«, verlautbarte er und warf das Kästchen achtlos auf den Schreibtisch.
    Der Deckel klappte auf, Münzen rollten klimpernd über die Tischplatte und blieben vor dem Block aus Eichenholz liegen, in dem immer noch die Axt steckte. Staunend starrten die beiden Beamten auf Münzen der unterschiedlichsten Währungen, Hartgeld, welches auf mindestens einem halben Dutzend Welten ein legitimes Zahlungsmittel darstellte – Priscilla erkannte Münzen von Terra, von Liad, ein paar grob geschliffene Zitrine waren dabei und eine Scheibe aus Malachit mit einem Loch in der Mitte.
    »Ein Cantra«, murmelte Shan, der aus dem Augenwinkel mitbekam, wie Budoc sich langsam näherte. Betont linkisch fischte er zehn Zehntel-Cantra-Stücke aus dem Münzenhäufchen heraus und gab dem Mann einen Wink, er möge zu ihm kommen.
    »Eins, zwei, drei …« Umständlich zählte er die Münzen ab und legte sie in die verschwitzte Hand des Mannes, dann nickte er zufrieden. »Exakt ein Cantra. Richtig so?«
    »Ja, Captain«, erwiderte Budoc heiser, nachdem er sich mehrmals geräuspert hatte.
    »Schön.« Er deutete auf Relgis. »Und nun zu Ihnen, Sir. Ich möchte, dass sie mir den Empfang des Geldes quittieren.«
    Relgis funkelte ihn wütend an, doch er fügte sich. Shan drückte auf einen Schalter. Die Tür glitt auf, und herein trat ein grimmig dreinblickender Gordy.
    Shan lächelte milde. »Unsere Gäste möchten uns jetzt verlassen, Gordon. Bitte führe sie in die Empfangshalle und sorge dafür, dass Ihnen Erfrischungen serviert werden. Seth wird sie dann auf die Planetenoberfläche zurückbringen.« Immer noch lächelnd, wandte er sich an die Beamten. »Vielen Dank für Ihren Besuch, Gentlemen. Ich habe Ihre Anwesenheit sehr genossen. Guten Tag.«
    »Guten Tag, Captain«, erwiderte Budoc mit einer tiefen Verbeugung. Relgis schniefte unfein, sagte nichts und deutete eine Verneigung an. Beide Männer drehten sich um und folgten Gordy in den Korridor.
    Hinter ihnen schloss sich die Tür. Priscilla rutschte von der Armlehne des Sessels herunter und streckte die Hand aus. »Darf ich Ihnen Wein nachschenken, Captain?«
    Er fasste sie misstrauisch ins Auge. »Danke, Priscilla. Den Roten, bitte. Und gönnen Sie sich selbst auch ein Glas.«
    Priscilla blickte einen Moment lang auf die in dem Stück Eiche steckende Axt, dann machte sie sich an der Bar zu schaffen.
    »Es ist Pendragon«, verlautbarte sie übergangslos.
    Stirnrunzelnd betrachtete Shan ihren Rücken. »Pendragon? Ach, dieser Typ mit der Runden Tafel. Eine von Val Cons Lieblingsgeschichten. Der Bursche nannte eine seiner Katzen Merlin.« Seine Stirnfalten vertieften sich. »Schuld daran ist nur Onkel Richards blühende Fantasie, Priscilla. Alles purer Zufall. Das Drachenmotiv erfreut sich in der gesamten Galaxis großer Beliebtheit, wissen Sie.«
    Sie nickte und reichte ihm ein Glas, ehe sie sich ihm gegenüber in einen Sessel setzte.
    »Einhundert Bits vorgestern Abend, gestern eine infame Attacke, heute ein Cantra. Ich frage mich, was ich Sie morgen kosten werde.« Sie sprach leise, aber in ihren Augen glomm ein dunkles Feuer.
    Shan überlegte, ob er die mentale Wand niederreißen sollte; er ließ sie, wo sie war, und griff nach seinem Glas.
    »Ich glaube nicht, dass Sie mich morgen irgendetwas kosten werden, Priscilla. Heute haben Sie mich im Grunde auch nichts gekostet. Sav Rid wollte mir Scherereien machen – das heißt also, dass er mich ernst nimmt! Das freut mich ungemein.« Er trank einen Schluck. »Mein Widersacher wirft mir vor, ich würde auf der Passage Konterbande transportieren. Er hat sich glatt etwas einfallen lassen – nicht schlecht, wenn man seine beschränkte Fantasie berücksichtigt. Und das Hohe Gericht von Arsdred soll gegen uns ermitteln.«
    »Es sei denn, dieser Freund des Richters spielt seine Autorität aus und verhindert es«, ergänzte sie trocken.
    »Nun ja, eigentlich glaube ich nicht, dass dieser sicherlich höchst ehrenwerte Gentlemen sich dahingehend beeinflussen lässt. Aber einen Versuch war es wert, finde ich.

Weitere Kostenlose Bücher