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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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Ich sollte euch in eine Zelle stecken und dort verrotten lassen!«
    »Würdest du bitte etwas leiser sprechen? Du wirst noch Marshal Cooper wecken.«
    »Ich dachte, wir wollten, dass er aufwacht!«, brüllte er.
    Sie hatte genug von seinem Wutausbruch und wandte sich zur Tür. »Ich lasse mich nicht anschreien, Daniel. Ich weiß, dass es falsch war, was ich getan habe, und wenn du mich jetzt verhaften willst, nur zu!«
    »Grace ...«
    »Ich weiß, dass ich meine Freundin hätte überreden müssen, euch die Wahrheit zu gestehen, aber es ist zu spät, um das jetzt noch zu ändern.«
    »Komm her, Grace.«
    Sie war zu müde, um zu widersprechen, und tat, was er von ihr verlangte. »Ich möchte jetzt schlafen, Daniel.«
    »Du bist viel zu aufgewühlt, um jetzt ins Bett zu gehen.«
    »Woher willst du wissen, was in mir vorgeht?« »Es ist dir anzusehen, Grace. Ich weiß, dass es nicht richtig war, dich anzuschreien, und es tut mir Leid, dass ich so laut geworden bin, aber glaub bloß nicht, dass ich mich für meinen gerechtfertigten Zorn entschuldige. Ich habe die beiden einzigen Frauen verloren, die ich jemals lieben werde, und es interessiert mich nicht, wie verängstigt deine Freundin war. Ihr beide hättet uns die Wahrheit sagen müssen.«
    Seine Worte hatten einen niederschmetternden Effekt auf sie, und zum ersten Mal erkannte sie, wie wichtig ihr seine Meinung geworden war. Er hatte ihr gerade klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass er nie wieder lieben würde, und -o Gott - sie war bereits dabei, sich in ihn zu verlieben! Das durfte nicht geschehen. Nur eine Närrin würde sich in einen Mann verlieben, der ihre Gefühle nicht erwidern würde.
    »Warum hast du mich geküsst?«
    Die Frage überraschte ihn. »Weil ich es wollte.«
    Ärgerlich verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Tu es nie wieder, Daniel. Versprich mir, dass du es nie wieder tust.«
    Weil er ihr nichts versprechen konnte, was er nicht einzuhalten gedachte, sagte er gar nichts, bis sie ihn erneut bedrängte.
    »Los, Daniel. Gib mir dein Wort darauf.«
    »Nein.«
    »Nein? Soll das heißen, dass du mich trotz allem, was geschehen ist ...«
    »Ja. Ich will und werde dich wieder küssen, Grace.«
    »Hast du es jetzt endlich begriffen, Daniel?«, ließ Coopers raue Stimme sich vernehmen.
    Daniel sprang auf. »Du bist wach?«
    Grace eilte an seine Seite. »Wie fühlen Sie sich, Marshal ?«
    »Als käme ich gerade aus dem Krieg. Was ist los mit euch? Könnt ihr euch nicht woanders als am Krankenlager eines Sterbenden streiten?«
    Daniel war unendlich erleichtert, als er das breite Grinsen seines Freundes sah.
    Grace kamen die Tränen. »Es tut mir so Leid, dass wir Sie geweckt haben!«
    »Du hättest sie nicht anschreien sollen«, rügte Cooper Daniel, bevor er sich Grace zuwandte. »Und Sie hätten uns sagen sollen, was Sie wussten. Aber weinen Sie doch bitte nicht, meine Liebe!«
    »Du stirbst nun also doch nicht, Cooper?«, fragte Daniel.
    Cooper hätte jetzt vielleicht gelacht, aber er besaß noch nicht die Kraft dazu. Er fühlte sich schwach und ausgelaugt wie ein hundert Jahre alter Ackergaul. »Ich glaube nicht«, murmelte er. »Aber ich habe dich etwas gefragt«, erinnerte er ihn. »Hilf mir, mich aufzurichten, hol mir ein Glas Wasser, und sag mir, ob du schon darauf gekommen bist.«
    Grace schob rasch einige Kissen unter den Kopf des Marshals, und Daniel richtete ihn vorsichtig auf. Dann holte er ihm das Wasser und zog sich einen Stuhl an das Bett heran.
    Grace berührte Coopers Stirn. Sie lächelte, weil sie ihr nicht mehr besonders heiß erschien, und wandte sich zur Tür, um die beiden Männern allein zu lassen.
    »Komm zurück, Grace«, befahl Daniel.
    Als sie zu dem Stuhl ging, der seinem gegenüber stand, schüttelte er den Kopf und forderte sie mit einer Handbewegung auf, zu ihm zu kommen.
    »Willst du mir die Dame nicht vorstellen?«, fragte Cooper.
    »Grace Winthrop«, sagte sie und machte unwillkürlich einen Knicks.
    »Lady Winthrop«, informierte Daniel seinen Freund. »Und sie weiß schon, wer du bist, Cooper.«
    Einladend klopfte er neben sich auf die Matratze. »Setzen Sie sich zu mir, meine Liebe.«
    »Sie ist nicht >deine Liebe<.«
    »Nein?«, fragte er, bevor er durstig einen Schluck Wasser trank.
    »Nein«, erklärte Daniel. »Sie gehört zu mir.«
    Grace stolperte und setzte sich rasch ans Fußende des Bettes. Sie war zu verblüfft über die Bemerkung, um zu widersprechen. Waren alle Männer so unlogisch? Zuerst küsste

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