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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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und ich sah sie beide. Sie sehen wirklich gut aus«, fügte er grinsend hinzu. »Und sie sind bestimmt noch ganz schön temperamentvoll.«
    Harley lief rot an vor Ärger. Er überlegte gerade, ob er hinausreiten und die Frauen stehlen sollte, als Robertson zur Bar hinüberschlenderte.
    Gus’ Gestank verhinderte, dass Robertson zu nahe an ihn herantrat. »Erzähl mir, was du gesehen hast, Alter«, verlangte er, während seine Hand zu dem Griff des Messers glitt, das in seinem Gürtel steckte. »Ich will alles über diese Frauen hören.«
    Es war lange her, seit Gus so viel Publikum gehabt hatte, und er strahlte, als er sein Geschichte wiederholte. Doch bevor er Gelegenheit bekam, die beiden Frauen genauer zu beschreiben, winkte Robertson seinen Freunden und verließ den Saloon. Die drei anderen folgten ihm.
    Sie blieben lange fort, vielleicht drei Stunden, und als sie in den Saloon zurückkehrten, war Gus nirgendwo mehr zu sehen. Robertson wollte nach ihm suchen, aber die anderen redeten es ihm aus. Um die Lage zu besprechen, nahmen sie wieder ihren alten Platz am Ecktisch ein.
    Minuten später nur stieß Cole die Schwingtür des Saloons auf. Als Harley das Abzeichen an seiner Weste sah, griff er nach dem Gewehr unter der Bar.
    »Legen Sie die Hände auf den Tresen, wo ich sie sehen kann«, befahl Cole, obwohl er viel lieber abgewartet hätte, bis der Wirt nach seiner Waffe griff, um einen Grund zu haben, diesen feisten Schurken zu erschießen. Aber jetzt, wo er ein Marshal war, durfte er solchen Impulsen leider nicht mehr nachgeben.
    »Der Sheriff hat mir alles über Sie erzählt, Harley«, berichtete Cole. »Er sagt, Sie bildeten sich ein, dieses winzige Nest zu regieren.«
    »Er hat Recht«, brüstete sich Harley. »Ich regiere die Stadt.«
    »Er hat mir auch gesagt, Sie hätten einen Mann hinterrücks erschossen.«
    »Der Sheriff konnte nicht beweisen, dass ich es war«, erwiderte der Wirt, dessen Gesicht vor Zorn rot angelaufen war. »Ich will keinen Ärger.«
    Die vier Männer am Tisch beobachteten Cole. Auch er ließ sie nicht aus den Augen, aber es entging ihm trotzdem nicht, dass Harleys Hände noch immer nicht auf dem Tresen lagen.
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie die Hände dahin legen sollen, wo ich sie sehen kann. Tun Sie das jetzt!«
    Sein drohender Blick und der harte Tonfall seiner Stimme hätten Harley eigentlich dazu bewegen müssen, die Anweisungen prompt zu befolgen. Aber der Wirt schien offenbar noch seine Möglichkeiten abzuwägen, denn sein Blick glitt zwischen den Männern in der Ecke und dem Hüter des Gesetzes hin und her.
    Er stellte Cole auf eine harte Probe, als er eine Hand auf den Tresen legte und wartete.
    »Ich hatte nicht vor, auf Sie zu schießen«, log Harley. »Denn schließlich sind Sie ja ein Marshal und so weiter. Ich will in meinem Lokal bloß keinen Ärger. Ich habe einen neuen Spiegel ...«
    Bevor Harley auch nur blinzeln konnte, zog Cole seinen Revolver und zerschoss den Spiegel. Glasscherben regneten auf Harleys Schultern. Der Wirt stieß einen obszönen Fluch aus und griff mit beiden Händen unter die Bar.
    Außer den vier Männern an dem Ecktisch waren nur noch drei andere Gäste im Saloon, und diese drei brachten sich jetzt rasch in Sicherheit. Cole vergewisserte sich, dass keiner von ihnen bewaffnet war, als sie an ihm vorbeigingen, weil die Vorstellung, von hinten erschossen zu werden, ihm nicht behagte.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte Harley.
    Cole deutete mit einer Kopfbewegung auf die vier Männer in der Ecke. »Es geht um die dort drüben.«
    Der Größte der vier stand als Erster auf. »Wir kennen Sie doch gar nicht, Mister.«
    »Ihr werdet mich kennen, wenn ich mit euch fertig bin«, versprach er. »Und jetzt steht schön langsam auf, damit ich euch ins Gefängnis bringen kann.«
    »Sie haben kein Recht, uns zu verhaften«, protestierte ein Mann mit einer hässlichen Narbe an der Wange. »Wir haben nichts verbrochen.«
    Coles Blick ruhte auf dem Mann mit dem Messer. »Sind Sie Robertson?«
    Robertsons Augen wurden schmal. »Und wenn ich es wäre?«
    Cole verzichtete auf Erklärungen. »Welcher von euch ist Bell?«
    »Keiner von uns heißt so«, sagte Robertson.
    »Noch nie von ihm gehört«, behauptete einer der anderen.
    »Was soll das, Marshal ?«, fragte Robertson mit falscher Freundlichkeit. »Wie mein Freund schon sagte: Wir haben nichts verbrochen.«
    »Ich verhafte Sie auch nicht«, erklärte Cole. »Zumindest jetzt noch nicht. Wir gehen nur zum

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