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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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würde, sie zu schnappen.«
    Cole schüttelte den Kopf. »Sie werden nicht aufhören.« Mit einem viel sagenden Blick auf die Blutflecken fügte er leise hinzu: »Dazu macht es ihnen viel zu großen Spaß.«
    »Ja, ich glaube, du hast Recht. Sie haben für das Morden eine Vorliebe entwickelt.«
    »Wie viele Banken wurden bisher überfallen?«
    »Mit dieser hier ein Dutzend.«
    »Und sie sind zwölf Mal ungeschoren davongekommen?«
    »Sie hatten entweder sehr viel Glück, oder sie sind ungemein gerissen.«
    »Wo und wann fand der erste Überfall statt?«
    »Im Frühling vor zwei Jahren. Sie überfielen eine Bank in Texas - in Blackwater, um genau zu sein. Daher haben sie ihren Namen.«
    »Die Blackwater-Bande«, murmelte Cole.
    »Ja.« Ryan nickte. »Sie stiegen während der Nacht in das Gebäude ein und steckten es mit Petroleum in Brand, bevor sie gingen. Niemand hat etwas gesehen.«
    »Wurde jemand getötet?«
    »Nein«, antwortete Ryan. »Zwei Wochen später raubten sie eine Bank in Hollister, Oklahoma, aus. Auch diesmal wieder im Verlauf der Nacht, aber dort benutzten sie kein Petroleum.«
    »Haben sie die Bank auf irgendeine andere Art zerstört?«
    Ryan schüttelte den Kopf. »Nein, sie waren sehr ordentlich. Sie rührten nichts anderes als das Geld an und hinterließen keine Spuren.«
    »Woher weißt du, dass es in beiden Fällen dieselbe Bande war?«
    »Instinkt«, erwiderte Ryan. »Es gab einige Übereinstimmungen. Wie ich schon sagte, brachen sie während der Nacht ein, und in beiden Fällen waren gerade Regierungsgelder für den Sold der Soldaten in den umliegenden Forts zur Bank gebracht worden.«
    »Wo war die dritte Bank?«
    »In Pelton, Kansas«, antwortete Ryan. »Dort gingen sie schon anders vor. Sie kamen kurz vor Geschäftsschluss, so wie sie es hier getan haben. Es waren mehrere Leute in der Bank. Zwei wurden getötet. Die Schießerei begann, als einer der Angestellten nach seiner Waffe griff. Er starb mit der Pistole in der Hand, aber er hatte keinen Schuss mehr abgegeben.«
    »Du hattest also Augenzeugen?«
    »Ja, aber sie waren keine große Hilfe. Sie sagten, die Männer hätten Masken getragen. Nur einer von ihnen hätte gesprochen. Sie meinten, er hätte einen ausgeprägten Südstaatenakzent.«
    »Wie viele Männer waren in der Bank?«
    »Sieben.«
    »Und wieder raubten sie die Soldgelder?«
    »Ja.«
    Cole dachte kurz über die Informationen nach. Dann fragte er: »Wo haben sie als Nächstes zugeschlagen?«
    »Sie kehrten zurück nach Texas«, sagte Ryan, »und raubten eine Bank in Dillon aus.«
    »Das ist doch deine Heimatstadt, nicht wahr?«
    Ryan nickte verblüfft, und Cole erklärte rasch: »Ich habe nach dir gesucht, als du meiner Mutter den Kompass abgenommen hattest.«
    »Was hast du sonst noch über mich herausgefunden?« '
    Cole zuckte die Schultern. »Nicht viel. Kam jemand um bei diesem Überfall in Dillon?«, fragte er.
    »Ja.« Ryans Stimme klang plötzlich schroff und zornig. »Zu viele.«
    Cole wartete, aber Ryan gab ihm keine Einzelheiten. Als Cole ihn danach fragte, reagierte er gereizt.
    »Hör mal, das steht alles in den Akten. Ich habe sie schon hundertmal gelesen, aber vielleicht findest du ja etwas, was ich übersehen habe. Die Bank in Dillon war die letzte, die sie in jenem Jahr ausraubten. Während der Herbst- und Wintermonate verhielten sie sich still, um dann im Frühjahr und im Sommer wieder zu beginnen. Die Überfälle sind sporadisch, aber regelmäßig«, fügte er hinzu. »Im letzten Jahr zogen sie nach Norden und gingen sogar noch gewalttätiger vor, und dieses Jahr waren alle drei Banken, die sie überfallen haben, im Territorium Montana.«
    »Wahrscheinlich, weil es hier so viele Verstecke gibt.«
    »Ja, das ist auch meine Meinung. Sie halten sich von den großen Städten fern.«
    »Sheriff Norton erzählte mir von dem Zeugen, den du in Middleton hattest.«
    Ryan nickte. »Luke MacFarland war sein Name. Er ging zufällig während des Überfalls an der Bank vorbei. Er sagte mir, er habe Schüsse gehört, doch da spähte er bereits durch einen Schlitz in der Jalousie der Bank, weil etwas anderes zuvor schon seine Aufmerksamkeit erregt hatte.«
    »Und was war das?«
    »Gelächter.«
    Cole war nicht schockiert. »Ich habe dir ja gesagt, dass sie Spaß an diesen Gräueltaten haben. Es wird noch viel, viel schlimmer werden, wenn du es nicht verhinderst.«
    »Wenn wir es nicht verhindern«, berichtigte ihn Ryan. »Du steckst jetzt mit in dieser Sache.«
    »Ja,

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