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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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wahrscheinlich ist es so. Hat Luke dir gesagt, wie die Leute in der Bank gestorben sind? Haben sie sie auch gezwungen, sich hinzuknien?«
    »Nein, sie wurden in ein Hinterzimmer gebracht und dort getötet. Das Hinknien ... das ist neu. Genauso wie das Messer.«
    Ryan begann seinen steifen Nacken zu massieren. »Mann, was bin ich müde!«
    Cole konnte sehen, wie erschöpft er war. »Du hättest nicht draußen im Regen schlafen sollen. Du bist zu alt dafür.«
    Ryan lächelte. »Ich bin nur ein Jahr älter als du.«
    »Woher weißt du, wie alt ich bin?«
    »Ich weiß alles, was es über dich zu wissen gibt.«
    Falls Cole über die Bemerkung verblüfft war, ließ er es sich nicht anmerken. »Warum hast du deinen Zeugen in Middleton nicht beschützt?«
    »Du kannst mir glauben, dass ich mir die größte Mühe gegeben habe, es zu tun. Aber dann wurde ein weiterer Überfall in Hartfield gemeldet, und ich musste hin, um mir den Tatort anzusehen. Marshal Davidson erhielt den Auftrag, Luke MacFarland und seine Familie zu beschützen.«
    »Was ist ihm außer dem Gelächter, das er hörte, noch aufgefallen?«
    »Er konnte nur zwei Männer durch den Schlitz sehen. Einer der beiden nahm seine Maske ab, und Luke konnte einen Blick auf sein Profil werfen. Er glaubte allerdings nicht, dass er ihn in einer Menge wieder erkennen würde. Er sagte, er sei groß und schlank gewesen.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein.«
    »Wo war Marshal Davidson, als sein Zeuge ermordet wurde?«
    »Da war er schon verletzt. Die Kerle hatten vorher auf ihn geschossen. Er wird sich wieder erholen, aber es wird sehr lange dauern. Drei Kugeln hatten ihn getroffen.«
    »Sie hätten ihn nicht liegen lassen, wenn sie nicht geglaubt hätten, er sei tot.«
    »Ja, das denke ich auch.«
    »Sheriff Norton erzählte mir, wie MacFarland und seine Frau gestorben sind. Sie wurden beide erstochen. Er ist der Meinung, sie hätten seine Frau ermordet, um den Leuten eine Botschaft zukommen zu lassen. Er denkt, dass du große Schwierigkeiten haben wirst, irgendjemanden zu einer Aussage zu bewegen. So etwas spricht sich in Montana schnell herum.«
    »Hat Norton dir etwas über seine Vergangenheit erzählt?«
    »Nein, wieso? Warum fragst du?«
    »Nur so aus Neugierde. Hast du schon einmal von einem Revolverhelden namens >Laredo Kid< gehört?«
    »Klar«, antwortete Cole. »Er war eine Legende, als ich ein kleiner Junge war. Jeder wusste, was für ein Teufelskerl er war - ein bisschen verrückt vielleicht, aber ungeheuer schnell mit der Waffe. Wahrscheinlich ist er inzwischen längst tot. Hat Norton ihn getötet?«
    Ryan lächelte. »Laredo Kid ist nicht tot. Tatsächlich ist er heute sogar Sheriff.«
    »Norton ist ...?« Cole war fassungslos.
    »Ich schwöre, dass es stimmt.«
    »Er hätte schon vor Jahren erschossen werden müssen. Es gibt immer irgendjemanden, der noch schneller mit der Waffe ist und begierig ist, es zu beweisen. Er kann von Glück sagen, dass er noch am Leben ist.«
    »Das finde ich auch, vor allem, wenn man bedenkt, was seine Frau sich so zusammenkocht. Hat sie dich ihr Brathähnchen probieren lassen? Es hätte mich beinahe umgebracht. «
    Cole lachte schallend und war verblüfft, wie gut das tat. Die Anspannung in seinem Magen ließ ein wenig nach. »Sie hat es versucht«, gestand er. »Aber ich habe es nicht angerührt. «
    Auch Ryan entspannte sich, bis sein Blick wieder auf den blutbefleckten Boden fiel. Der Anblick war ernüchternd.
    »Du hast Zeit gehabt, dich umzusehen. Sag mir, was deiner Ansicht nach geschehen ist.«
    Coles Augen wurden wieder ernst, als er antwortete. »Ich werde dir sagen, was meiner Meinung nach nicht geschehen ist. Keiner von ihnen hat sich gewehrt. Es gibt keinerlei Anzeichen für einen Kampf. Sie waren duldsamer als Lämmer! In allen drei Schubladen hinter den Schaltern liegen Waffen«, erklärte er. »Sie sind geladen, aber niemand hat sie angerührt. Und jetzt sag du mir etwas, Ryan: Warum hast du mich geholt? Es gibt bessere Männer, um diesen Stern zu tragen.«
    »Ich wollte dich.«
    »Warum?«
    »Das ist ziemlich kompliziert.«
    »Und das ist eine Ausrede und keine Antwort.«
    Ryan stand auf und lehnte sich an den Schreibtisch. Eine Minute verstrich, bevor er sich entschied zu antworten. »Also gut, dann werde ich dir sagen, warum ich dich für diese Aufgabe ausgewählt habe. Vor langer Zeit schon begann ich auf dich aufmerksam zu werden, als ich von den Problemen hörte, die du in Abilene hattest, und erfuhr, wie du sie

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