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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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mit einem verwirrten Blick hinzu, hob die Hand und ließ ihre Finger über seine Wange gleiten. »Wo haben Sie sich so schmutzig gemacht?«
    Er drehte sich um, damit sie sehen konnte, was von der Pension übrig geblieben war. Sie hatte jedoch nur Augen für ihn, und deshalb erklärte er: »Es hat gebrannt.« Nun wandte sie doch den Kopf und verzog das Gesicht, weil die Bewegung ihr Schmerzen zu bereiten schien. Ihre Augen weiteten sich vor Fassungslosigkeit, und plötzlich schien sie sich ihrer Umwelt wieder klar bewusst zu sein. »Wo sind Jessica und Caleb? Und wo ist Tilly?«
    »Sie sind in Sicherheit«, beruhigte er sie. »Alle sind rechtzeitig aus dem Haus gekommen. Niemand ist verletzt... außer Ihnen. Erinnern Sie sich, was geschehen ist?«
    Seufzend legte sie den Kopf an seine Schulter. »Nein, ich weiß es nicht. Bitte lassen Sie mich herunter. Ich muss ...«
    »Sie müssen einen Doktor sehen.« Er schaute sich in der Menge um und wollte gerade schon wieder nach dem Arzt rufen, als der Mann plötzlich vor den Schaulustigen aus der Stadt auftauchte. Rebecca zog ihn zu Tilly und Grace hinüber.
    »Daniel?«, flüsterte Grace und zwang ihn, sie wieder anzusehen. »Wie bin ich aus dem Haus gekommen?« »Jessica hat Sie herausgezogen. Wenn sie nicht gewesen wäre ... Cole und ich hätten Sie niemals rechtzeitig gefunden.«
    »Sie hat mir das Leben gerettet.«
    »Ja.«
    Als Grace zu weinen begann, schloss Daniel sie noch fester in die Arme, um sie zu trösten und zu beruhigen.
    Auch Jessica weinte. Sie hielt Caleb in den Armen und war so froh und dankbar, dass ihrem Baby nichts geschehen war, dass sie nicht aufhören konnte, ihn zu küssen und zu liebkosen. Caleb, der sich von seinem Abenteuer inzwischen längst erholt hatte, zappelte ungeduldig und verlangte, dass sie ihn herunterließ, damit er spielen konnte.
    Rebecca entdeckte die beiden in der Menge. »Mein Gott, Jessica, Sie hätten umkommen können in dem Feuer!«, rief sie, während sie das Baby aufhob. »Ist alles in Ordnung mit Ihnen?«
    Jessica zwang sich, mit dem Weinen aufzuhören, um die Frage ihrer Freundin zu beantworten. »Ja, mir ist nichts passiert, aber Grace hat sich verletzt. Ein herabstürzender Balken muss sie am Kopf getroffen haben«, erklärte sie.
    »Der Arzt untersucht sie gerade«, berichtete Rebecca. »Sie erinnert sich nicht, wie es geschehen ist?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Jessica. »Würden Sie bitte einen Moment auf Caleb aufpassen? Lassen Sie ihn nicht aus den Augen, Rebecca! Ich muss jemanden suchen.«
    »Jessica, Sie sollten sich vorher etwas überziehen. Wo ist Ihr Morgenrock?«
    »Er ist verbrannt«, antwortete sie, während sie sich schon nach Cole umschaute.
    »Ich werde etwas suchen, was Sie überziehen können«, versprach Rebecca.
    Jessica hörte ihr nicht mehr zu. Sie hatten endlich Cole entdeckt und lief zu ihm hinüber. Er stand ein wenig abseits von der Menge und sah zu, wie die Flammen das einst so hübsche Haus verschlangen. Er wirkte müde und war von Kopf bis Fuß mit Ruß bedeckt.
    Jessica dachte, dass er der schönste Mann war, den sie je gesehen hatte. »Cole?«
    Sie blieb stehen und schaute ihn nur an. Plötzlich erschien er ihr größer als das Leben selbst. Das Feuer im Hintergrund verstärkte diesen Eindruck noch, denn es verlieh Coles Silhouette eine rotgoldene Aura. Es war, als ob Gott ihn für den Mut, den er angesichts jener teuflischen Gefahr bewiesen hatte, ausgezeichnet hätte.
    »Wollten Sie etwas?«, fragte er, verblüfft über den Ausdruck der Freude und des Glücks, den er auf ihren Zügen sah.
    In der Absicht, ihm dafür zu danken, dass er ihrem Kind das Leben gerettet hatte, ging sie weiter auf ihn zu. Aber als sie ihn erreichte, schien ihr ein simples Dankeschön plötzlich nicht mehr genug zu sein, und so stürzte sie auf ihn zu und schlang ihm die Arme um den Hals.
    Er schwankte ein wenig und legte instinktiv die Arme um sie.
    Jessica stellte sich auf die Zehenspitzen und flüsterte: »Danke, Cole!« Dann küsste sie ihn stürmisch.
    Es war ganz und gar kein unschuldiger Kuss, und Cole dachte gar nicht daran, diese Gelegenheit ungenutzt verstreichen zu lassen. Wahrscheinlich hätte er überhaupt nicht mehr aufgehört, sie zu küssen, wenn er nicht gespürt hätte, wie sie in seinen Armen erschauerte. Da unterbrach er den Kuss und wollte sich von ihr lösen, aber sie schlang ihm die Arme nur noch fester um den Hals, und das war alles, was er brauchte, um seinen Mund von neuem auf

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