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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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dass du einen sichereren Platz aussuchst.«
    »Dieser hier ist der sicherste, den ich finden konnte«, entgegnete er. »Niemand kann sich von hinten an uns heranschleichen, und ich kann jeden hören, der den Weg hinunterkommt. «
    »Das meinte ich nicht«, entgegnete sie. »Und jetzt hast du auch noch ein Feuer angezündet. Ich kann nicht überall zugleich sein.« Er verstand nicht ganz, warum sie so verärgert war. Nachdenklich lehnte er sich an einen Felsen und schaute sie an. »Wir brauchen das Feuer später«, erklärte er. »Es wird hier oben in den Bergen nachts ziemlich kalt.«
    Sie strich sich mit den Fingern durch das Haar und schloss die Augen. »Mussten wir ausgerechnet neben einem See lagern?«
    »Die Pferde brauchen Wasser, Jessica, genau wie wir«, erwiderte er.
    »Ist dir eigentlich klar, was für eine Versuchung dieser See für Caleb darstellt? Ich werde heute Nacht vor lauter Sorge um ihn kein Auge zutun. Was ist, wenn er erwacht und aufsteht? Er könnte sich im Wald verirren, im See ertrinken oder auf eine Schlange treten ...«
    »Jessica, beruhige dich! Ich werde dafür sorgen, dass ihm nichts geschieht.«
    Sie tat, als hätte er kein Wort gesagt. »Er könnte in das Feuer fallen oder sich daran verbrennen«, fuhr sie fort. »Was hast du dir dabei gedacht?«
    Obwohl er ihre Sorge durchaus verstand, kränkte es ihn ein wenig, dass sie ihm nicht zutraute, auf sie und Caleb aufzupassen. »Ich werde schon aufpassen, dass er nicht ertrinkt oder verbrennt, gebissen wird oder sich im Wald verirrt.«
    »Trotzdem werde ich kein Auge zutun«, flüsterte sie mit einem besorgten Blick auf Caleb. Als sie sah, dass der Kleine mit einem Stöckchen, das er gefunden hatte, in der Erde wühlte, richtete sie den Blick wieder auf den See. Im Schein der untergehenden Sonne sah das Wasser aus, als stünde es in Flammen. Es war ein wundervoller Anblick.
    »Weißt du, was ich denke?«, versuchte Cole das Gespräch wieder in Gang zu bringen.
    »Nein, was?«, erwiderte sie mit einem müden Seufzer.
    »Du brauchst ein Bad.«
    Verblüfft wandte sie sich wieder zu ihm um. »Was?«
    »Ich sagte, du brauchst ein Bad. Zieh deine Kleider aus und geh schwimmen. Du bist erhitzt und müde, und das Wasser wird dir gut tun. Geh nur. Ich passe in der Zwischenzeit auf Caleb auf. Ich drehe mich sogar um, falls es dir lieber ist. Aber hier draußen muss man praktisch sein.«
    Über die Schulter schaute sie sehnsüchtig zum See hinüber. »Das ist es nicht. Ich habe keine Angst, dass du die Situation ausnutzen könntest. Das kannst du gar nicht.«
    Wäre diese letzte Bemerkung nicht gewesen, hätte er ihre Worte vielleicht als Kompliment betrachtet, denn seiner Ansicht nach hatte sie gerade zugegeben, dass sie ihm vertraute.
    »Ich kann es nicht?«, wiederholte er, denn seine Neugier war geweckt. »Warum nicht?«
    »Warum du die Situation nicht ausnutzen kannst?«
    »Ja.«
    Ihr Lächeln war entwaffnend. Sie war wirklich bezaubernd, diese Frau, und allmählich wurde ihm klar, wie schwer es sein würde, sich von ihr fern zu halten.
    »Weil du ein Marshal bist«, erinnerte sie ihn geduldig.
    »Und das bedeutet?«, beharrte er.
    »Es bedeutet, dass du einen Schwur getan hast. Du bist hier, um mich zu beschützen, und nicht, um ...« ... mich zu verführen, hatte sie eigentlich sagen wollen, überlegte es sich dann aber schnell noch anders. »Du weißt schon.«
    Er wusste nicht, ob er lachen oder wütend werden sollte. Aber er knirschte mit den Zähnen, weil er nun endlich begriff, was sie ihm sagen wollte, und beschloss, sie zu berichtigen.
    »Jessica, ganz im Gegensatz zu dem, was du darüber denken magst, werden Marshals nicht zu einem Neutrum, wenn sie ihren Schwur ablegen. Keinen Sex zu haben ist keine Voraussetzung für diesen Posten.«
    Ihre Augen wurden groß. »Soll das heißen ...«
    »Allerdings.«
    Er erwartete, dass sie erröten oder zumindest jedoch das Thema wechseln würde. Doch stattdessen zuckte sie nur die Schultern. »Darüber werde ich mir keine Sorgen machen«, erklärte sie und schaute noch einmal verlangend zum See hinüber, bevor sie nervös hinzufügte: »Meinst du, ich sollte wirklich schwimmen gehen?«
    Je länger er über die Unterhaltung und ihre bizarren Vorstellungen nachdachte, desto ärgerlicher wurde er. »Ich werde dir schon sagen, wann du dir Sorgen machen sollst. Einverstanden?«
    Sie lachte. »Einverstanden.«
    »Willst du nun baden oder nicht?«, fragte er. »Caleb, hör auf, in der Erde zu buddeln, und

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