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Leg dein Herz in meine Haende

Titel: Leg dein Herz in meine Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Garwood
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geklappt?«
    Verärgert runzelte sie die Stirn. »Meine Eltern tragen einen Titel und nehmen eine hohe Stellung in der englischen Gesellschaft ein. Sie sind aber keine reichen Leute, und es war sehr schwer für sie, ihren Status aufrechtzuerhalten. Sie haben Darlehen auf ihre Ländereien aufgenommen, konnten dann aber nicht die Zinsen dafür zahlen. Das war eine furchtbare Demütigung für sie.«
    »Hat denn niemand Ihrem Vater geraten, darüber nachzudenken, ob er sich nicht Arbeit suchen soll?«
    »O nein, das wäre undenkbar für einen Aristokraten!«
    »Ein Adelstitel bringt kein Essen auf den Tisch.«
    »Nein, da haben Sie wohl Recht«, stimmte sie seufzend zu.
    »Wenn er nicht arbeiten will oder kann, wird er sein Land und alles andere, was er besitzt, verkaufen müssen.«
    »Deshalb werde ich ja heiraten.«
    »Ich verstehe es noch immer nicht.«
    »Meine Eltern haben nur noch mich, Daniel ...«
    Ungläubig beugte er sich vor. »Wollen Sie damit sagen, dass er Sie verkauft?«
    »Nein, nein, natürlich nicht! Er hat nur eine standesgemäße Ehe für mich arrangiert.«
    »Und diese Ehe würde seine finanziellen Probleme lösen?«
    »Ja, das wird sie.«
    »Dann verkauft er Sie.«
    »Nein, das tut er nicht!«, erwiderte sie erbost. »Standesgemäße Ehen, von denen beide Familien profitieren, werden schon seit Jahrhunderten arrangiert. Mein Vater tut nichts Unkorrektes. Im Gegenteil - er hat sogar unglaubliche Geduld mit mir bewiesen. Ich bat ihn um ein Jahr Bedenkzeit, weil ich die Hoffnung hegte - und den Traum, so dumm er auch gewesen sein mag -, dass ich es hier schaffen würde. Ich wollte mit dem Geld, das mir ein Onkel hinterlassen hatte, Land kaufen ...«
    »Und Sie dachten, Sie würden genug damit verdienen, um Ihre Eltern im gewohnten Stil zu unterhalten?«
    »Nein, das sehen Sie nicht richtig. Meine Eltern sind schon ziemlich alt. Sie waren schon um die vierzig, als ich geboren wurde«, erklärte sie. »Aber sie sind nicht engstirnig. Wenn die Ranch sie ernähren könnte, würden sie England verlassen und zu mir kommen. Ist das nicht großartig von ihnen? Sie würden meine Eltern mögen, Daniel. Sie sind sehr praktisch, genau wie Sie.«
    »Sie sind noch viel zu jung, um eine derartige Verantwortung zu tragen.« »Alter hat nichts damit zu tun. Vom Tag meiner Geburt an war meine Zukunft schon entschieden.«
    »Wieso?«
    »Weil ich mit dem Titel einer Lady auf die Welt gekommen bin.«
    »Ich weiß, dass Sie eine Dame sind.«
    »Nein, Sie verstehen nicht. Ich kam schon als Lady Grace Winthrop auf die Welt. Der Titel bringt gewisse Verpflichtungen mit sich, und ich würde meine Eltern sehr beschämen, wenn ich ihre Wünsche nicht respektieren würde.«
    Daniel war verblüfft über die enormen kulturellen Unterschiede zwischen ihnen. Was in England wichtig war, war in Amerika vollkommen nebensächlich.
    »Titel bedeuten hier nicht viel.«
    »Das weiß ich«, meinte sie. »Aber was ist hier denn wichtig? Das Geld?«
    »Für manche Leute schon«, räumte er ein.
    »Und was ist für Sie das Wichtigste?«
    »Ehre.«
    »Aber das sage ich doch die ganze Zeit! Meine Ehre steht auf dem Spiel. Ich muss das Richtige tun.«
    »Das Wort eines Mannes hat in Amerika sehr viel mehr Gewicht als seine gesellschaftliche Stellung.«
    »Verantwortungsbewusst zu handeln ist etwas ungeheuer Wichtiges für mich«, entgegnete sie. »Ich habe bestimmte Pflichten zu erfüllen.«
    »Und dazu gehört es auch, sich an einen Mann mit Geld und Macht zu binden?«
    »Wenn es meiner Familie hilft, dann ja.«
    »Aber Ihnen ist nicht wohl bei dem Gedanken, Grace?«
    Sie weigerte sich, etwas darauf zu erwidern.
    »Nein, es passt Ihnen ganz und gar nicht«, erkannte er. »Sie hätten nicht um einen Aufschub der Hinrichtung gebe-ten, wenn Sie mit der Entscheidung Ihrer Eltern einverstanden gewesen wären. Lieben Sie den Mann, den sie für Sie ausgesucht haben?«
    »Ich bin sicher, dass ich lernen werde, ihn zu lieben. Er scheint ein anständiger Mensch zu sein.«
    »Aber Sie wissen es natürlich nicht?«
    Sie errötete. »Ich kenne ihn nicht gut. Die Wahrheit ist, dass ich ihn bisher erst einmal gesehen habe. Ich wurde ihm auf einem Wohltätigkeitsball vorgestellt, und ich muss zugeben, dass er keinen großen Eindruck auf mich machte. Aber so dürfte ich nicht reden, nicht?«
    »Es ist nicht verwerflich, aufrichtig zu sein«, versicherte er ihr. »Sie müssen ihn sehr beeindruckt haben.«
    »Ja, so muss es wohl gewesen sein«, stimmte sie zu. »Er

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