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Legende der Angst

Legende der Angst

Titel: Legende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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gesagt, daß sie die ersten waren, die hier gelebt haben. Ich würde gern ihre Version der Geschichte hören.«

 
    7. Kapitel
     
     
     
    Angela fuhr Kevin nach Hause. Sie sprachen nur sehr wenig während der Fahrt. Kevin war immer noch damit beschäftigt, die Neuigkeit zu verdauen, daß sie sich mit Jim getroffen hatte. Angela konnte nicht aufhören, an Essen zu denken. Sie hatte noch neun Dollar in der Tasche, und sie fragte sich, ob sie wohl noch an einem Geldautomaten halten mußte, um sich Nachschub zu holen, wenn sie satt werden wollte. Sie hatte nicht die geringste Erklärung dafür, daß sie ständig so riesigen Hunger hatte.
    Kevin schien nur ungern aussteigen zu wollen, als sie den Wagen vor seinem Haus zum Stehen brachte. »Wohin fährst du jetzt?« fragte er.
    »In die Bibliothek.«
    »Warum willst du nicht, daß ich mitkomme?« wollte er wissen.
    »Weil ich in einer seltsamen Stimmung bin.«
    »Du bist immer in einer seltsamen Stimmung. Ich kann dir helfen.«
    Ihr Magen knurrte, und es fühlte sich in der Tat so an, als nage er an sich selbst. »Ich muß los. Bitte. Ich rufe dich später an.«
    Kevin stieg langsam aus. »Was machst du heute abend?« fragte er.
    »Ich weiß nicht. Mich ausruhen. Ich glaube, ich habe mir mit irgendwas den Magen verdorben. Ich rufe dich morgen an.«
    »In Ordnung.« Er schloß die Autotür. »Halt dich von den bösen Jungs fern, A und W.«
    »Das werde ich.«
    Sie fuhr auf dem kürzesten Weg zu McDonald’s und überschritt dabei die Geschwindigkeitsbeschränkungen um ein nicht eben geringes Maß. Sie bestellte noch einen Big Mac und eine Cola, diesmal ohne Pommes frites. Es war eine unglaubliche Erleichterung, sich Essen in den Mund stopfen und kauen zu können. Aber so richtig schmeckte es ihr nicht. Sie haben das Fleisch zu lange durchgebraten, dachte sie bei sich. Trotzdem bestellte sie gleich einen weiteren Big Mac, noch bevor sie den ersten ganz hinuntergeschlungen hatte. Diesmal sagte sie, daß sie das Fleisch nicht so durch haben wollte. Der zweite Burger schmeckte schon besser, und langsam ließ auch ihr Hunger nach, obwohl er immer noch nicht ganz gestillt war. Sie überlegte, ob sie sich noch einen dritten Big Mac einpacken lassen sollte, für den Fall, daß sie später wieder etwas zu essen haben wollte. Aber, Himmel, sie konnte doch nicht drei Big Macs verdrücken! Sie schaffte sonst nicht einmal zwei hintereinander.
    Ihre nächste Station war die Bücherei. Die alte Frau mit den Hörspielkassetten saß hinter dem Tisch. Sie hörte sich ein Stück von Shakespeare an; es klang wie Hamlet Angela fragte sich, ob sie ihr erklären sollte, daß es so etwas wie Kopfhörer gab. Die Frau lächelte freundlich, als Angela näherkam.
    »Kann ich dir helfen?« fragte sie.
    »Ja«, erwiderte Angela. »Ich möchte alles an Material sehen, das Sie zu zwei Themen gesammelt haben. Einmal alles über die Indianer, die hier gelebt haben, bevor der weiße Mann kam, und alles über den Meteor, der für die Entstehung des Point Lake verantwortlich ist.«
    Die alte Frau war plötzlich ganz aufgeregt. Sie sah aus wie irgend jemandes Großmutter, die zum erstenmal Marihuana ausprobiert hatte und völlig stoned war. »Du magst Indianer?« fragte sie und stellte den Recorder ab. »Ich selbst liebe sie auch.« Sie hievte sich von ihrem Platz hoch. »Ich weiß, wo jedes einzelne Buch hier in der Bibliothek steht, das mit ihnen zu tun hat. Setz dich einfach hin, dann bringe ich dir gleich alles. Was war das andere, wofür du dich interessiert hast? Für die Verantwortlichen hier in der Stadt?«
    Angela mußte lächeln. »Für den Meteor, der für die Entstehung des Point Lake verantwortlich ist.«
    »Ich werde sehen, was wir dahaben«, sagte die Frau.
    Dann verschwand sie für geraume Zeit. Angela fürchtete bereits, daß sie sich irgendwo hingesetzt habe und eingenickt war. Dann aber kehrte sie doch irgendwann zurück, die Hände voller Unterlagen. Das meiste davon waren Zeitungsartikel und lose Blätter. Ein einziges Buch war auch dabei – klein und schlecht gebunden. Es sah aus, als wäre es von jemandem zu Hause zusammengeschustert worden. Angela bedankte sich bei der Frau und ging in eine Ecke, um die ganzen Sachen durchzusehen.
    Die Frau stellte den Recorder wieder an – Hamlet sprach zu dem Geist seines Vaters.
    Es gab nur einen Artikel, in dem über den Meteor und den See berichtet wurde. Diesen las Angela zuerst. Man warf die Frage auf, wie lange es her war, daß der Meteor

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