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Legende der Angst

Legende der Angst

Titel: Legende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
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wollte sie wissen.
    Spark zögerte. »Diese Frage öffnet die Tür zu einem Geheimnis oder zu einer pseudowissenschaftlichen Studie, das hängt ganz davon ab, wie man es betrachten will.« Er machte eine Pause. »Ich weiß nicht, ob das hier die richtige Zeit ist oder auch der richtige Ort, um näher darauf einzugehen.«
    Angela lehnte sich ein wenig vor. »Bitte tun Sie es. Ich werde es nicht in meinem Artikel erwähnen, wenn Sie nicht wollen.«
    »Wenn Sie es nicht in Ihrem Artikel verwenden können, warum wollen Sie dann etwas darüber hören?«
    »Weil ich neugierig bin«, entgegnete sie offen.
    Spark dachte eine Weile nach. »Was hat Sie veranlaßt, diesen Artikel ausgerechnet jetzt zu schreiben, ein Jahr, nachdem jene Beschwerden bei den Schülern aufgetreten sind?«
    Angela sah ihm fest in die Augen. »Es gibt wieder Schüler, die krank sind.«
    Spark hob eine Augenbraue.
    »Davon weiß ich nichts.«
    »Aber wir Schüler wissen es.«
    »Interessant«, sagte Spark. »Ich habe von einem Mädchen an der Point High gelesen, das seine Freunde erschossen hat. Hat das irgend etwas mit dem zu tun, wovon wir hier reden?«
    »Ich kann Ihnen nur das sagen, was ich weiß«, antwortete sie.
    »Das klingt nach einer fairen Regelung.« Spark warf einen Blick zur Tür, um zu sehen, ob auch niemand im Nebenraum war und lauschte. »Ich machte mir wegen des Organismus Sorgen, weil in keinem Lehrbuch über ihn zu lesen war. Die Struktur seiner DNS ist mit nichts zu vergleichen, das uns bekannt ist. Ich möchte sogar so weit gehen zu behaupten, daß er keine DNS im ursprünglichen Sinne hat.«
    »Warten Sie eine Sekunde. Wenn dieser Organismus so anders ist, würde sich dann nicht die Hälfte der Biologen des Landes darum reißen, ihn zu erforschen?«
    Sparks Miene spiegelte seinen Unwillen wider. »Hier auf dem Campus gibt es vier Biologieprofessoren, aber ich habe nicht einen von ihnen dazu bringen können, sich den Organismus genauer anzusehen.«
    »Das klingt absurd.«
    »Sie haben keine Ahnung, wie übel mir und meinem Ruf mitgespielt wurde, als ich meine Bedenken laut werden ließ, was den Gebrauch des Wassers des Point Lake als Trinkwasser betraf. Als ich meinen Kollegen von dem Organismus berichtete und davon, für wie einzigartig ich ihn hielt, hörten sie mir kaum zu. Sie glaubten, ich wäre wohl ein wenig überarbeitet. Tatsächlich jedoch verhält es sich so, daß ein Biologe nicht einfach in ein Mikroskop schauen und gleich erkennen kann, daß er einen ungewöhnlichen Organismus vor sich hat. Es bedarf einiger Studien. Aber lassen Sie mich die Sache weiterführen. Ich weiß, daß der Point Lake nicht der einzige Ort ist, an dem diese Organismen vorkommen.«
    »Aber Sie sagten doch, daß in keinem Buch über sie zu lesen ist.«
    »Ist es auch nicht«, erwiderte er. »Aber ich habe sie auch anderswo noch gefunden.«
    »Und wo?«
    »In Südamerika, in Chile. Hoch in den Anden.«
    Angela zog scharf den Atem ein. »Da, wo der andere Meteor eingeschlagen ist – der, den Sie in Ihrem Artikel erwähnt haben?«
    »Genau. Der See dort heißt Lake Curro. In der Sprache der Ropan jedoch, die früher dort lebten, wurde er Sentia genannt.«
    »Sethia«, flüsterte Angela.
    Spark setzte sich kerzengerade auf. »Was haben Sie gesagt?«
    »Nichts.«
    »Ich habe es genau gehört. Wie ich sehe, haben Sie gründliche Nachforschungen angestellt. Die Manton nannten den Point Lake Sethia oder See des Blutes. Die Ähnlichkeit der beiden Namen, Sentia und Sethia, ist frappierend, und ich habe keine Erklärung dafür. Schlimmer noch ist, daß ich auch keine vernünftige Erklärung finde, warum die Geschichten, die sich um die beiden Seen ranken, die gleichen sind. Die Manton halten den Point Lake für einen Ort des Bösen. Sie…«
    »Ich habe die Geschichten gelesen«, unterbrach ihn Angela.
    »Ja, das hätte ich mir eigentlich denken können. Dann wissen Sie auch von den KAtuu?«
    »Ja.«
    »Vielleicht überrascht es Sie zu hören, daß die Ropan von einer ähnlichen Art von Wesen erzählen, die aus dem See Sentia aufgestiegen sind. Sie nannten diese Wesen Kalair.«
    »Die Namen.« Angela schnappte nach Luft.
    »Auch diese Namen sind wieder ähnlich. Ich weiß. Diese Ähnlichkeiten sind um so seltsamer, als die Manton und die Ropan völlig unterschiedliche Sprachen sprechen. Was jedoch die beiden von einem Meteoriten erschaffenen Seen betrifft, sprechen sie dieselbe Sprache.«
    »Was erzählt man sich über die Kalair?« wollte Angela

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