Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Legende der Angst

Legende der Angst

Titel: Legende der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Pike
Vom Netzwerk:
zu sehen war. Eine schmale Spur des grünen Zeugs war dort zu erkennen. Die Spur führte weiter bis zu dem zweiten Behälter auf dem Tisch. Nguyen mußte sich vorbeugen, um herauszufinden, wie die Spur weiter verlief, und war überrascht festzustellen, daß sie schon fast bis zur Hälfte an der Rückseite des Behälters hinaufgekrochen war, der dicht verschlossen schien.
    Gekrochen? Das hier ist kein Tier!
    Nguyen gefiel der Gedanke jedenfalls nicht, daß es eins sein könnte.
    »Was ist in dem anderen Behälter?« fragte er.
    »Mrs. Bevins Blut.«
    »Interessant.«
    »Ja, allerdings.« Kane schaute grimmig drein. »Es ist, als ob dieses grüne Zeug auf der Jagd nach Blut wäre.« Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Wer immer dieses Blut gestohlen hat, hat damit etwas Bestimmtes vor.«

 
    13. Kapitel
     
     
     
    Angela träumte von der Fremden Welt. Von dem Tag, an dem die Welt starb. Die Fremde Welt erinnerte sich genau an diesen Tag. Ja, sie erinnerte sich an ihr eigenes Ende. Weil diese Welt einzigartig war. Sie konnte sterben und wiedergeboren werden. Das Gedächtnis der Fremden Welt wurde in Angelas Gedächtnis wiedergeboren. Sie sah, was die Welt sah. Sie fühlte ihren Schock, ihr Entsetzen, das sie empfunden hatte, als die Wesen des dritten Planeten, den sie Erde nannten, kamen, um ihre mächtigen Waffen zu errichten.
    Die Fremde Welt stand dieser Invasion fast hilflos gegenüber. Die Wesen des dritten Planeten waren gewarnt gewesen und ließen ihre silbrigen Raumschiffe nicht gleich auf der Oberfläche landen. Sie wußten, wie gefährlich ihnen die Oberfläche der Fremden Welt werden konnte, wie böse Erreger in sie einzudringen und sie zu verzehren vermochten, wenn sie nicht andere ihrer Art verzehrten. Das verursachte den schier unersättlichen Hunger der Opfer. Sie trugen einen Parasiten in sich, der gefüttert werden mußte, damit er sich nicht über seinen eigenen Wirt hermachte.
    Er wollte lebendiges Eisen in sterbendem Blut – wollte es, um Polarität herzustellen, Magnetismus, der dazu führte, eins zu werden mit der Welt. Es reichte nicht aus mit dem Parasiten infiziert zu sein. Das allein vermochte noch keine Umwandlung zu bewirken. Die Infektion vermochte einen Menschen krank zu machen, aber mehr auch nicht. Erst wenn bis zu einem bestimmten Grad Polarität im Blut des Opfers hergestellt war, konnte die Phase der Umwandlung beginnen. Dann wurden der Jäger und der Gejagte eins. Wenn ein menschliches Wesen erst einmal umgewandelt war, konnte es andere natürlich mit seinem eigenen Blut umwandeln. Es konnte mit seinem Blut die Herrschaft über den gesamten Planeten erlangen.
    Aber diese Wesen des dritten Planeten würden der Fremden Welt nicht einmal die Möglichkeit geben, Parasiten in ihre Körper auszusenden, um den Prozeß zu starten. Noch während sie hoch im Himmel waren, schossen sie Lichtbälle ab, die explodierten, wenn sie mit der Welt in Berührung kamen, in die Erde eindrangen und tiefe Krater rissen, in denen kein einziger Parasit der Welt überleben konnte. Erst dann glitten die Raumschiffe in den sicheren Hafen des Kraters. Und dort begannen sie dann auch, ihre Kriegsmaschinerie zu errichten.
    Die Fremde Welt sah all dem anfangs nur zu. Sie konnte wenig ausrichten, bis die eintrafen, die sie umgewandelt hatte. Diese Wesen des dritten Planeten arbeiteten schnell.
    Das, was sie bauten, nahm bereits in weniger als einem Tag Form an. Trotzdem war die Arbeit am Ende des Tages noch nicht vollbracht, und die Fremde Welt wartete bis nach Sonnenuntergang, um dann ihre hungrigen Legionen loszuschicken.
    Sie kamen zu Tausenden. Seit Äonen hatte die Welt sie in Höhlen gefangengehalten, nicht nur Opfer des dritten Planeten, sondern auch Besucher von weiter entfernt liegenden Planeten, umgewandelte Wesen, die nur lebten, um zu essen und dem Willen der Fremden Welt zu dienen.
    Aber auch für diesen Fall waren die Menschen des dritten Planeten gewappnet. Sie schliefen nie und konnten bei den ersten Anzeichen eines Angriffs mächtige rote und grüne Energiestrahlen aktivieren. Diese Strahlen metzelten die Legionen gehender und fliegender Toten der Fremden Welt nieder. Innerhalb kurzer Zeit gab es nichts anderes als zuckende Gliedmaßen um den Krater herum, den die Menschen zu ihrem Schutz geschaffen hatten. Getrieben von dem Willen der Fremden Welt, erhoben sich viele der Gliedmaßen auf ihre Finger, Zehen oder Schwingen, um den Feind dennoch zu erreichen. Aber auch auf diese feuerten

Weitere Kostenlose Bücher