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Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes

Titel: Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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zwischen Stoffballen verbracht.«
    »Der Wind war das Signal«, erklärte die Tasse hochmütig. »Niemand bestiehlt den Herzog von Fron! Er hat euch bereits umzingelt, und wenn er euch fängt, werden wir endlich für Jahre der loyalen Wacht belohnt! Endlich, nach so langer Zeit, kommt alles …«
    Eli schob die Tasse zurück zwischen die Wolle, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Was?«, fragte Josef und packte die Fenzetti-Klinge mit beiden Händen, als wäre sie ein Kampfstab.
    »Es ist eine Falle«, sagte Eli. »Sieht so aus, als wäre ein Großteil seines Schatzes erweckt und darauf angesetzt, das Versteck des Diebes zu verraten. Anscheinend sind wir umzingelt.« Er warf dem älteren Monpress einen bösen Blick zu. »Warum heuerst du nie einen Magier an? Wenn du einfach jemanden angestellt hättest, der sich das ganze Zeug mal ansieht, bevor du es versteckt hast, hättest du es gewusst.«
    Jetzt verschränkte der ältere Dieb die Arme vor der Brust. »Nicht alles läuft nach den Regeln der Magier«, sagte er. »Und nur für den Fall, dass du es nicht bemerkt hast, jetzt ist kaum die Zeit für Schuldzuweisungen.« Er schaute nach oben. Und tatsächlich, auf dem Deck über ihren Köpfen hörte man das dumpfe Stampfen von Stiefeln. »Entweder haben meine Matrosen plötzlich beschlossen, dass sie doch Schuhe tragen wollen, oder wir sollten einen hastigen Rückzug einleiten.«
    »Genau«, meinte Eli. »Gibt es noch einen anderen Ausgang?«
    »Natürlich.« Monpress bedeutete ihnen, ihm zu folgen. »Du bist mit mir unterwegs, erinnerst du dich?«

    Auf dem Kai beobachtete Herzog Edward das aufgehaltene Schiff mit einem befriedigten Lächeln. Unter seinen Füßen stand der Fluss vollkommen still. Er hielt das Boot fest wie Bernstein eine Fliege, während die Soldaten des Herzogs es stürmten.
    »Wunderbare Arbeit, Fellbro.«
    »Danke, Herr«, antwortete der Fluss. Man hörte seiner tiefen Stimme die Anstrengung an, die es ihn kostete, sein Wasser zurückzuhalten. »Sind die Soldaten bald fertig? Ich glaube nicht, dass ich das noch viel länger kann.«
    »Du wirst es halten, bis ich dir gegenteilige Anweisungen gebe«, gab der Herzog zurück, während er einer Soldatengruppe bedeutete, am anderen Ufer Stellung zu beziehen.
    »Aber« – der Fluss begann zu zittern – »mit allem nötigen Respekt, Herr, ihr verlangt Unmöglich…«
    »Fellbro«, sagte der Herzog und starrte auf das Wasser herab, das wieder erstarrte, »erinnerst du dich daran, wie du mir Gehorsam geschworen hast? Was ist in diesem Jahr geschehen?«
    Das Wasser antwortete nicht, also sprach der Herzog selbst weiter. »Erinnerst du dich, wie ich deine Strömung gestaut und dein Wasser vergiftet habe?« Edward lehnte sich näher an die Oberfläche. »Ich schon. Ich erinnere mich an die treibenden Inseln aus toten Fischen, an den Gestank und auch an die Fliegen. Daran, wie alles innerhalb eines Tages starb, was von diesem Wasser getrunken hat. Glaubst du, das war angenehm, für dich oder für mich?«
    »Nein, Herr«, antwortete der Fluss.
    Der Herzog lehnte sich noch weiter vor und senkte seine Stimme zu einem schneidenden Flüstern. »Und glaubst du, ich würde zögern, es wieder zu tun?«
    Die Flussoberfläche zog sich ein wenig von ihm zurück. »Nein, Herr.«
    »Dann schlage ich vor, dass du aufhörst, dich zu beschweren, und einen Weg findest, um mir zu gehorchen«, fuhr ihn der Herzog an und richtete sich wieder auf. »Vergiss nicht, wo dein Platz ist.«
    »Ja, Herr«, murmelte der Fluss, während sich sein Wasser dunkel verfärbte.
    Befriedigt wandte der Herzog seine Aufmerksamkeit den Soldaten zu, die im Moment die Falltür zum Laderaum einschlugen, während andere die Kabine sicherten. Er beobachtete alles mit einem Lächeln, als ein starker Wind neben ihm heranblies.
    »Alles ist bereit«, sagte Othril keuchend. »Ich muss das gesamte Herzogtum zweimal überflogen haben, aber alles ist bereit für Euren Befehl. Obwohl« – der Wind drehte sich Richtung Boot und brachte dabei die Haare des Herzogs durcheinander – »wir es vielleicht gar nicht brauchen. Die Soldaten sind schon fast im Frachtraum, und es gibt keinen anderen Ausweg. Vielleicht habt Ihr seine Fähigkeiten überschätzt.«
    »Ich überschätze überhaupt nichts«, sagte der Herzog und deutete mit dem Kinn auf den Bug des Bootes.
    Genau dort, wo sich die Bootswand aus dem Wasser erhob, zitterte etwas. Dann öffnete sich mit einem sanften Klicken ein Loch im Holz, und eine lange

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