Legende von Eli Monpress 02 - Herr des Windes
und legte seine Hand auf das Heft des Schwertes. »Du magst meinen neuen Liebling, ja? Du musst der Beschützer des Dämons sein.« Er musterte Josef von oben bis unten. »Bist du nicht ein bisschen zu klein, um der Meister des Herzens des Krieges zu sein?«
Josef ignorierte ihn. »Wer bist du? Warum bist du hier?«
»Was für eine Frage ist das denn?«, höhnte Sted lachend. »Siehst du denn den Mantel nicht?« Er schnippte mit dem Finger gegen seinen hohen Kragen. »Ich bin Berek Sted, der beste Killer der Liga der Stürme, und ich bin hier, um den Dämon zu töten.«
Josef hob seine Schwerter. »Du wirst feststellen, dass es nicht so leicht ist wie erwartet.«
»Wirklich?« Sted lachte. »Ich mag dich, Schwertmann. Ich sage dir was. Lass uns einen Handel schließen. Weißt du, irgendwie schulde ich dir etwas. Als ich nach Fron kam, konnte ich das Mädchen nicht finden. Ich war nie besonders gut im Aufspüren von Dämonen und in all dem restlichen Liga-Hokuspokus. Doch das Herz konnte ich spüren.« Ein fast sehnsüchtiger Ausdruck erschien auf seinem vernarbten Gesicht. »Jeder Schwertkämpfer, der seinen Namen zu Recht trägt, kann ein solches Schwert fühlen. Es ist eine Naturgewalt. Also bin ich ihm gefolgt und habe gewartet. Und tatsächlich, hier seid ihr. Ich hasse es, Leuten etwas zu schulden, also wie wäre es mit einem Handel, damit wir quitt sind?«
Mit grimmiger Miene fragte Josef: »Welche Art von Handel?«
»Einen Kampf«, sagte Sted. »Es läuft so: Du lieferst mir einen guten Kampf – etwas, was mich daran erinnert, warum ich die Liga ertrage. Wenn du mich schlägst, lasse ich das Mädchen gehen und erzähle dem alten Alric, dass ich den Dämon nicht finden konnte.«
Josef starrte den Mann an. »Warte«, sagte er. »Du bist ein Mitglied der Liga der Stürme, und du bietest mir an, den Dämon laufen zu lassen, wenn ich gegen dich kämpfe und gewinne?«
Sted zuckte mit den Achseln. »Die Liga ist Arbeit, weißt du? Du siehst aus, als wüsstest du, wie man sich einen guten Kampf liefert, und ich stelle mein Vergnügen immer vor die Arbeit. Außerdem«, kicherte er, »ist es ja nicht so, als würde ich verlieren.«
Josef sah auf Nico herab. Sie lag immer noch ausgestreckt und flach auf dem Boden. Dann überschlug er kurz den Zeitplan in seinem Kopf. Sie hatten nur noch eine knappe halbe Stunde, bevor sie den älteren Monpress und Eli an der Mauer treffen sollten. Nicht viel Zeit, aber es war ja nicht so, als könnte er den Mann einfach bitten, zu warten. Er musste einfach schnell sein. Und, dachte er, während er seine Schwerter fester packte, war das nicht genau die Herausforderung, nach der er Ausschau gehalten hatte?
»In Ordnung«, sagte Josef. Er beugte sich vor und legte die stoffumwickelte Fenzetti-Klinge neben Nico. »Du hast deinen Handel.«
Steds vernarbtes Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Wunderbar! Wenn du dich wacker genug schlägst, nehme ich vielleicht sogar etwas von dir in meine Trophäensammlung auf.« Er lachte gackernd und schlug sich an die Brust, sodass die grauenhafte Kollektion auf seiner Brust klapperte.
»Ich verzichte«, sagte Josef und fiel in Verteidigungsposition.
»Wie du willst«, sagte Sted. »Fang an, wann immer du bereit bist.«
Josef balancierte mit gezogenen Schwertern auf den Fersen. Das Herz stand immer noch auf der anderen Seite des Raums, aber das war in Ordnung. Er würde auch ohne die Hilfe des Herzens gewinnen. Sted beobachtete ihn aufmerksam. Seine Arme hingen einfach nur nach unten. Josef wählte sorgfältig die Stelle, auf die er seinen ersten Angriff ausführen wollte, die ungeschützten Muskeln links von Steds Rippen, direkt über seinem Bauch. Und als er quasi schon fühlen konnte, wie sein Schwert sich im Fleisch des Mannes versenkte, sprang er vorwärts.
Er warf sich nach vorne – bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die Coriano beeindruckt hätte, wäre der andere Schwertkämpfer noch am Leben gewesen, um es zu sehen – und sprang nach rechts, um eine Finte auf Steds Bein auszuführen. Dann wirbelte er in letzter Sekunde seine Schwerter herum, um sein wahres Ziel zu treffen, und rammte den blitzenden Stahl direkt in Steds Körper. Doch noch während der Schlag fiel, wusste Josef bereits, dass etwas nicht stimmte. Sted parierte nicht. Es war nicht so, als hätte er die Finte durchschaut – er hatte sich überhaupt nicht bewegt! Der Mann stand einfach nur lächelnd da, während Josef sich auf ihn stürzte, und
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