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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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machen könnt, muss nicht betont werden.« Seine Hand wies zur Tür. »Geht mit unseren besten Wünschen.«
    Die Diener traten an ihre Seite, nahmen sie in die Mitte und machten unmissverständlich deutlich, dass sie sich zu entfernen hatten.
    Caphalor sah, dass Sinthoras zögerte. Er wusste, worauf der Alb wartete: auf den Segen von Nagsor oder Nagsar Inàste.
    Die Diener wandten sich gleichzeitig zur Tür um und schritten los, Caphalor und Sinthoras mussten mit ihnen gehen, wenn sie sich nicht einer groben, unverzeihlichen Unverschämtheit zuschulden kommen lassen wollten. Sinthoras erhielt keine Segnung.
    Caphalor lächelte kühl. Damit blieb sein Mitreisender hinter seinem Ansehen zurück. Diese Anerkennung würde Sinthoras erst zukommen, wenn er erfolgreich zurückgekehrt war.
    Das bildete für ihn einen ausgezeichneten Ansatzpunkt, seinem Rivalen zu schaden.
Er
musste es sein, der das Wesen dazu brachte, mit den Albae ein Bündnis einzugehen. Aus Caphalors Einfall wurde nach wenigen Schritten ein fester Vorsatz. Nicht, weil er den gleichen brennenden Ehrgeiz in sich fühlte wie der verbissene Sinthoras, sondern weil er verhindern wollte, dass die Befürworter eines unüberschaubaren und unberechenbaren Krieges eine glänzende Ikone in Gestalt des Kriegers bekamen.
    Schweigend verließen sie die Halle und gingen die Treppe hinab, an deren Sockel die vier Blinden zurückblieben. Sinthoras und Caphalor verließen den Beinturm.
    »Wie schade, dass du keine Segnung erhalten hast«, begann Caphalor und bemühte sich, unschuldig zu klingen. »Es ist ein unvergleichliches Gefühl, von den Unauslöschlichen berührt zu   …«
    Sinthoras’ Haupt schoss herum, wieder zuckten die Wutlinien über sein Antlitz. »Versuche, mich herauszufordern. Es wird dir nicht gelingen. Dsôn Faïmon wird bald dreimal, viermal so viel Gebiet besitzen, und weder du noch andere können es verhindern.«
    Caphalor drehte sich halb um, schaute den Beinturm hinauf.»Nanu? Du bist der verlorene Drilling der Unauslöschlichen? Du klingst, als müssten sie dir einen dritten Thron hinschieben. Wirst du rechts oder links von Nagsar Inàste sitzen?«
    »Dein Denken«, erwiderte Sinthoras hochmütig, »ist zu kleingeistig. Imperien werden nicht durch das Verteidigen geschaffen.«
    »Wir
haben
ein Imperium«, widersprach Caphalor und lachte seinen Widersacher aus. »Dir geht es um persönliche Bereicherung. Ein paar Schlachten gewinnen, große Schlachten, zurückkommen und in diesem Spiel um die Macht weiter aufsteigen.« Er näherte sich dem Alb. »Du und deine Freunde, ihr vergesst eines. Wir alle«, sein rechter Zeigefinger beschrieb einen Kreis, »gehorchen den Unauslöschlichen, aber weder den
Kometen
noch den
Gestirnen
. Deren Befehle sind Gesetz, nicht deine.«
    »Daran gibt es keinen Zweifel. Aber lieber hört das Herrscherpaar mir zu als dir, bevor es befiehlt«, erwiderte Sinthoras feindselig. »Albae wie dich sollte man aus dem Staat werfen, Caphalor.« Er grinste raubtierhaft. »Genau das werde ich tun. Sobald wir zurückgekehrt sind.«
    »Jetzt zeigst du dein wahres Gesicht.« Caphalor wollte noch mehr sagen, aber einer der niedrigen albischen Diener der Unauslöschlichen näherte sich ihnen und überreichte jedem von ihnen eine Ledertasche. Sodann kehrte er in das gewaltige Gebäude zurück und ließ die beiden Krieger im Schein der untergehenden Sonne zurück, die ihre letzten schwachen Strahlen gegen den oberen Kraterrand warf.
    Caphalor schwieg und öffnete den Verschluss, sah hinein: mehrere Karten für die verschiedenen Gebiete in Ishím Voróo und der markierte Reiseweg.
    Am meisten Kopfzerbrechen bereitete ihm die Route durch das Reich der Fflecx, eine gnomartige, schwarzhäutige Rasse, bekannt als die unerreichten Giftbrauer. Sie hatten für jedesVolk, das in Ishím Voróo lebte, ein passendes Gift geschaffen, das innerhalb eines Lidschlags tötete. Die Alchemikanten, wie sie sich nannten, verfügten über solche Substanzen in flüssiger, in fester und gasförmiger Gestalt. Ihr Reich war das einzige außer Dsôn Faïmon, das noch niemals von einer fremden Macht eingenommen worden war.
    »Wir werden lange unterwegs sein«, mutmaßte er und wandte sich zu Sinthoras. Doch dieser war verschwunden.
    Caphalor entdeckte seine Umrisse in fünfzig Schritt Entfernung unter sich auf den Stufen, die den Berg hinabführten, auf dem der Beinturm sich erhob. »Wir reiten in vier Tagen, bei Tagesanbruch«, rief er ihm nach. »Ich sehe dich an

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