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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Bedeutung zukam.
    Sinthoras fand den Alb immer anstrengender. Wie gern hätte er an seiner statt einen seiner Freunde mitgenommen. Dann säßen sie schon lange bei ihrem neuen Verbündeten und hätten den Pakt besiegelt.
    Plötzlich vernahmen sie ein tiefes Brummen, als drehe sich etwas Schweres. Das Geräusch wurde heller und heller, das Kreiseln nahm zu.
    Sinthoras legte eine Hand gegen den Turm: Der Stein vibrierte ganz sachte, als bewege sich etwas in seinem Inneren. »Hat er eine Winde darin verborgen?« Er blickte sich aufmerksam um und sog die Luft ein, doch er konnte keinen fremden Geruch umsich herum wahrnehmen.
    »Sieh! Dort oben!« Caphalor hatte einige Schritte zur Seite gemacht, beschirmte die Augen und schaute in die Höhe.
    Eines der Röhrenstücke löste sich aus dem Verbund und wurde an fünf Seilen langsam nach unten gelassen. Sinthoras schätzte es auf zehn Schritt Länge und vielleicht acht Schritt im Durchmesser. An dem einen Ende befand sich ein hölzernes Portal, das an ein Burgtor erinnerte. Waren sie entdeckt worden, und der Gålran Zhadar ließ seine Krieger zu Boden, um sie gefangen zu nehmen?
    Die Röhre näherte sich durch die Nebelschwaden.
    »Wir sollten verschwinden«, sagte Sinthoras und lief los, Caphalor folgte ihm. »Oder meinst du, das könnte unser Weg in das Innere sein?«, überlegte er. »Wir könnten auf die Röhre klettern und uns mit in die Höhe ziehen lassen. Dann brauchten wir die Obboona nicht.«
    »Nein«, erwiderte Caphalor und sah sich um. Jetzt, wo der Röhrenabschnitt tiefer gekommen war, erkannten sie beide, dass oben Spähluken angebracht waren, die einen Rundumblick erlaubten.
    Die Röhre setzte auf dem Boden auf, das Tor wurde geöffnet. Ein Wagen mit zehn Gerüsteten fuhr langsam heraus und rollte dann in Richtung Norden davon.
    In sicherer Entfernung blieben die Albae stehen und sahen zu, wie die Luken geschlossen wurden und das Element an den Seilen wieder nach oben bewegt wurde. Die Spähluken waren besetzt, und somit schied ein heimlicher Ritt obenauf aus.
    Sinthoras biss die Zähne zusammen. Damit stand leider fest, dass sie die Hilfe der Fleischdiebin in Anspruch nehmen mussten, anstatt sie endlich töten zu können. Lieber hätte er ihr Pein zugefügt, schreckliche Pein! Doch aufgeschoben war nicht aufgehoben.
    Er wusste, was er tun würde: sie an den Fußsehnen aufhängen,ihr die Haut an den Knöcheln einschneiden und sie langsam herabziehen wie ein Gewand, das ihr nicht länger zustand. Das rohe Fleisch würde er mit dünnen Ästchen peitschen und die Adern zerstören, sodass sie unter Schmerzen verblutete. Der Lebenssaft sollte verrinnen, statt in Berührung mit Leinwand zu kommen, um für die Ewigkeit gebannt zu werden. Versickern, vergehen, verschwinden.
    Sinthoras lächelte zufrieden. Ja, das war genau das, was einer Fleischdiebin gebührte. Sobald sie ihren Zweck erfüllt hatte.

VI

    Shiimāl lockte diejenigen Albae an, welche sich auf Zucht und Anbau verstanden. Riesige Gehöfte entstanden, Vieh und Getreide wurden für das gesamte Reich in nur einem Sternenarm erzeugt.
    Kashagòn ist die Heimat der wahren Krieger! Albin und Alb, die sich dem Kampf und der Kampfkunst verschworen hatten, kamen hierher und gründeten Akademien, in denen die härtesten, besten und tödlichsten Krieger von allen geformt wurden.
    Epokryphen der Schöpferin,
1. Buch, Einschub

Ishím Voróo (Jenseitiges Land), das Reich der Fflecx, 4370. Teil der Unendlichkeit (5198. Sonnenzyklus), Sommer
    Caphalor lief schräg hinter Sinthoras, noch immer beeindruckt von der Himmelsfestung des Gålran Zhadar. Auf die Schnelle war sie nicht einnehmbar, und mit Sicherheit waren Abwehrvorrichtungen in den Türmen angebracht, die mit jedem Sturmversuch fertig wurden. Ein wahres Überwerk, von der Baukunst bis zur Verteidigung.
    Er dachte an die einfältigen Bestien, die sie im Wald abgeschlachtet hatten. »Sie waren sich wirklich sehr sicher, in die Festung eindringen und die Schätze stehlen zu können«, sagte er zu Sinthoras.
    »Wundert dich das? Bei all ihrer Dummheit muss es der Obboona leichtgefallen sein, ihnen falsche Versprechungen zu machen.« Sinthoras klang wütend.
    Und Caphalor wusste sehr genau, weswegen. Doch sosehr es auch ihn ärgerte, die Fleischdiebin am Leben zu lassen, wollte ihm keine andere Möglichkeit einfallen. »Wir müssen prüfen, was sie weiß. Der Nebel hat uns vor der Entdeckung geschützt. Wir können jedoch nicht jedes Mal auf die Götter vertrauen.

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