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Legenden d. Albae (epub)

Legenden d. Albae (epub)

Titel: Legenden d. Albae (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Schon gar, wenn wir an den Wänden hinaufklettern müssen.«
    »Betone es nicht, dass wir dieses   … Ding benötigen«, gab Sinthoras gereizt zurück. »Am liebsten würde sie   …« Er presste die Zähne zusammen und schnaubte. »Sie hat den Tod hundertfach verdient.«
    »Sie wird ihn erleiden, wenn sie uns dienlich war«, sagte Caphalor, der die Abscheu nur zu gut nachvollziehen konnte. »Denkst du, dass es mir Freude bereitet?«
    »Ich wünsche mir«, gab Sinthoras zurück, »dass sie schon totist. Somit gäbe es keine Wahl für uns.«
    Sie gelangten zu einem Dickicht nahe der Stelle, an der sie die Obboona zurückgelassen hatten. Die Trollkadaver waren über Nacht verschwunden, Blutlachen und Schleifspuren waren deutlich zu sehen. Die Aasfresser hatten sich geholt, wonach ihnen gelüstete.
    Die Fleischdiebin saß im Käfig, in der Mitte, zusammengekauert, während um ihr Gefängnis vier wolfsartige Kreaturen auf den Hinterpfoten saßen und sie gierig anglotzten. Sabber lief an den Lefzen herab und troff ins Fell. Kratzer an den Armen und Beinen der Obboona zeugten von halbwegs erfolgreichen Attacken ihrer Belagerer.
    Gelegentlich sprang eines der Wesen auf den Käfig und versuchte, mit der langen Schnauze nach ihr zu schnappen. Eine Handbreit vor dem Schopf schnappten die Kiefer zusammen. Blitzschnell schlug sie nach dem Raubtier und traf es. Aufjaulend hopste es zurück auf den Boden und knurrte die Obboona an. Seine Artgenossen verhielten sich weiterhin abwartend.
    »Sieh sich einer das an! Besonders schlau scheinen die Biester nicht zu sein: Die Obboona lebt noch, und darüber hinaus haben sie einen schlechten Geschmack, was die Beute anbelangt.« Sinthoras lachte leise und schadenfroh. »Ich hätte ihr wesentlich tiefere Bisswunden gewünscht.«
    Caphalor nahm seinen Bogen von der Schulter und langte nach einem Pfeil. Bisher hatte er zwei Pfeile unwiederbringlich verloren. Es blieben ihm insgesamt achtundvierzig Stück, verteilt auf den Köcher und eine Rolle am Sattel des Nachtmahrs. Dazu hatte er dreißig Spitzen mitgenommen, um sich notfalls selbst Pfeile zu verschaffen. »Ich   …« Er setzte eben an, Sinthoras zu erklären, dass er die Tiere erschießen wollte, als dieser durch das Dickicht trat, den Speer schräg vor sich haltend. Caphalor verließ die Deckung seufzend und schüttelte den Kopf. Die Geltungssucht seines Begleiters war unglaublich.
Von mir aus erledige du sie.
    »Sieh zu, wie man es macht«, sagte Sinthoras über die Schulter. »Man benötigt keinen Bogen. Nicht für die. Es geht schnell.«
    »Sicher«, gab Caphalor zurück und sah zu den Bestien, die sich nun ihnen zuwandten. Mit einem Mal verloren sie ihre Trägheit, und Hunger und Mordlust standen in ihren Augen. Die Obboona warf sich auf den Boden des Käfigs und rief etwas von Ehre, Dank und »ihr Halbgötter«, der Rest ging in dem Knurren und Bellen der Raubtiere unter.
    »Ach? Du glaubst mir nicht?« Sinthoras bückte sich, hob ein Blatt auf und hielt es am ausgestreckten Arm in die Höhe. »Bevor es den Boden berührt, bin ich fertig.« Seine Finger öffneten sich.
    Eines der Tiere sprang, und Sinthoras wich ihm durch eine Drehung des Oberkörpers aus, wirbelte den Speer und rammte die Spitze in die Flanke. Tot schlug die erste Bestie auf die Erde, die zweite biss nach dem Unterschenkel des Albs.
    Blitzschnell zog Sinthoras das Bein an und zertrat den Schädel mit der Stiefelsohle; gleichzeitig holte er mit dem anderen Bein Schwung, drückte sich ab und kam auf dem Käfig zum Stehen. Das geschliffene Speerende jagte durch das geöffnete Maul der dritten Bestie, die nach ihm geschnappt hatte.
    Caphalor verfolgte den trudelnden Flug des Blattes, das sich der Erde näherte. »Es wird eng«, meldete er lächelnd.
    Die verbliebene Kreatur beäugte Sinthoras, der lässig vom Käfig sprang und den Speer drehte. Sie duckte sich, machte sich klein und zog sich langsam zurück.
    Das Blatt wurde durch eine wohlwollende Böe ein Stück angehoben. Caphalor blies von oben, bis es sich wieder senkte.
    Die scharfen Enden von Sinthoras’ Speer flogen gegen den letzten Angreifer. Hals und Rücken durchbohrt, sackte er zusammen. Gleichzeitig landete das Blatt.
    Die Obboona applaudierte wie ein ausgelassenes Kind und pries die Kampfkunst des Halbgottes.
    »Ich trödelte ein wenig«, entschuldigte sich Sinthoras strahlend. »Aber ich genieße bevorstehende Triumphe zu gern, mögen sie noch so klein sein.«
    »Wie schade. Das Blatt landete im

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