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Legenden der Traumzeit Roman

Legenden der Traumzeit Roman

Titel: Legenden der Traumzeit Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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Bauch, schwelgte in ihrem moschusartigen Duft und der seidigen Weichheit ihrer Haut. Seine Zunge fuhr in sie, und er schmeckte sie.
    Sie stöhnte vor Lust, presste die Hüften an ihn, drängte ihn, sie zu nehmen, diesen Augenblick zu dem Abschluss zu bringen, den sie wollte, brauchte, auf den sie so lange gewartet hatte. Hina zog sie auf den Boden des Tals, auch er brannte vor Verlangen, und als er ihre bebenden Schenkel küsste, öffnete sie sich ihm. Er glitt über sie, zögerte einen Herzschlag lang und drang in sie ein. Endlich war er zu Hause.
    Die Nacht war warm und duftete nach Holzrauch, als sie sich um das Feuer setzten. Hina vernahm das Seufzen der Wellen, die an den Strand schlugen, und das Rascheln der Palmen in der Meeresbrise. Das war die vertraute und geliebte Geräuschkulisse, mit der er aufgewachsen war, und während die Gespräche an ihm vorüberglitten, zog er Puaiti näher an sich und wollte nie wieder fortgehen.
    »Wann willst du mit Puaitis Vater sprechen?« Oriatas Augen zeigten die Sorge einer Mutter um ihren Sohn.
    Mit dem Gedanken an Vainui war die Stimmung dahin, und Hina versuchte zuversichtlich zu wirken. Vainuis Name bedeutete »Großes Wasser«, und er lebte dementsprechend – er führtedie Einbäume der Fischer am weitesten aufs Meer hinaus, tauchte am tiefsten nach den schwarzen Perlen, womit er seine mächtige Stellung auf der Insel sicherstellte. Er war einschüchternd, und Hina fürchtete sich davor, ihn anzusprechen. »Ich werde morgen um ein Gespräch bitten.«
    Oriata betrachtete ihn nachdenklich und nickte. »Du bist ein guter Sohn und hast hart gearbeitet. Vainui sollte stolz sein, dir seine Tochter zu geben.«
    Hina fiel auf, dass ihr langes Haar von silbernen Strähnen durchsetzt war, und er wurde sehr traurig. Er war zu lange fort gewesen. Um die düsteren Gedanken zu zerstreuen, die seine fröhliche Heimkehr zu überschatten drohten, wandte er sich an seine Großmutter Manutea. Ihr Haar war weiß wie das Eis im Südpolarmeer, doch in ihren Augen brannte noch immer das Feuer der Jugend. »Erzähl mir eine deiner Geschichten!«, bat er einschmeichelnd.
    »Du hast sie alle schon oft gehört.«
    Hina lächelte und ließ sich von ihrem ablehnenden Tonfall nicht beirren. »Ich weiß doch, dass du gern Geschichten erzählst«, drängte er, »und es ist so lange her, seit ich sie gehört habe.«
    Sie musterte ihn; ein Lächeln umspielte ihre Lippen. »Dann werde ich dir von dem goldenen Geschenk erzählen, das mein Vater einst besaß, und wie es verlorenging, weil meine Mutter sich von buntem Glas verlocken ließ.«
    Hina lehnte sich an den Baumstamm, den Arm um Puaiti gelegt. Seine Grußmutter wusste, dass diese Geschichte ihm mehr bedeutete als die meisten anderen, weil sie seine blauen Augen und die tränenförmigen roten Muttermale in seinem Nacken erklärte.
    »Vor langer, langer Zeit lebte eine schöne junge wahini , genannt Lianni. In jener Zeit war Tahiti eine friedliche Insel mit wenigen Schiffen und noch weniger Missionaren.« Ihr runzligesGesicht brachte ihr Missfallen über den derzeitigen Stand der Dinge zum Ausdruck, bevor sie fortfuhr. »Es gab ein Schiff, ein schönes Schiff mit vielen wichtigen Leuten darauf. Sie kamen, um das große Steinhaus auf dem Hügel zu bauen, damit sie durch eigenartige Dinge, die sie Teleskope nannten, in den Himmel schauen konnten. Es hieß, sie wollten beobachten, wie die Sonne einen Teil des Himmels verdunkelte, doch niemand verstand, was sie da eigentlich machten oder warum es so wichtig war.«
    Still war es geworden, und selbst die Jüngsten lauschten gespannt, denn Manutea war eine großartige Geschichtenerzählerin.
    »Ein junger Mann reiste auf diesem Schiff. Er hieß Jon.« Sie stolperte über das ungewohnte Wort, trank einen Schluck Kokosmilch und fuhr fort. »Er war ein netter Kerl mit dunklem Haar, und seine Augen hatten die Farbe des tahitischen Meeres. Hier waren rote Flecken« – sie zeigte mit einem knotigen Finger auf ihre Schläfe –, »als würde sein Blut weinen, denn sie hatten die Form von Tränen.« Sie nickte, als wolle sie bestätigen, dass die Beschreibung stimmte. »Er sah Lianni, und sie verliebten sich ineinander. Lianni wusste, dass er wieder fortgehen würde – so wie alle Männer, die auf Schiffen kommen –, doch sie war glücklich, ihn für die Zeit zu lieben, die sie zusammen sein konnten – so wie du mit Puaiti glücklich bist.«
    Hina erwiderte das Lächeln seiner Großmutter. »Ich gehe

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