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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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Lager-Murdanten einen
Beutel. Er schien Flaschen zu enthalten. »Für deine Hilfe«, sagte Cron.
    Der Murdant lugte in den Beutel hinein und grinste. »Bin der Garde immer gern zu Diensten. Für heute gehör’n die Weiber euch.«
    Murdant Cron wandte sich an die versammelten Frauen. »Folgt mir.« Dann führte er die Prozession zum Tor. Den Torwachen gab er einen weiteren Beutel. Während die Männer das Tor öffneten, sagte Cron zu den Frauen: »Bleibt dicht zusammen und macht keinen Unsinn. Außerhalb der Garnison ist Kopfgeld auf euch ausgesetzt.« Dann ritt er hinaus. Die Gebrandmarkten folgten ihm. Die beiden Gardisten flankierten sie rechts und links, wie Hunde, die eine Herde bewachten.
     
    Zna-yat schaute zu, als Dar ging. Er saß in einem leeren Quartier, denn er beobachtete das Frauenhaus seit dem Tag, an dem Dar mit ihm gesprochen hatte. Er trug seine Kampfrüstung. Sein Breitschwert lag auf seinem Schoß. Er sah bedrohlich aus. Jeder, der ihn erblickte, ging ihm aus dem Weg. Zum ersten Mal in seinem Leben wünschte Zna-yat sich, er könne die Sprache der Washavoki verstehen.
    Dargu sieht nicht ängstlich aus, dachte er. Vielleicht hat sie es so geplant. Er erinnerte sich an die blauen und karmesinroten Washavoki. Dargu und Tahwee haben Zeit bei ihnen verbracht. Er nahm an, dass sie sich von den anderen Washavoki unterschieden. Mein Vetter weiß es bestimmt. Zna-yat stand auf, um ihn zu suchen.
     
    Kovok-mah stand allein auf dem Übungsplatz und zerkleinerte einen Baumstumpf mit seinem Schwert. Jeder Hieb warf ein Echo durch die Garnison. Er wollte gerade zu einem neuen
Schlag ausholen, als er jemanden sagen hörte: »Du musst sehr wütend auf den Stumpf sein.«
    Kovok-mah fuhr auf dem Absatz herum. »Vaters Schwestersohn, was führt dich hierher?«
    »Washavoki haben Dargu-yat weggebracht.«
    Kovoki-mah drosch mit solcher Wucht auf den Stumpf, dass er in zwei Hälften zerbrach. »Es ist meine Schuld! Sie ist meinetwegen gekommen! Sie hat gedacht, wir würden gesegnet! «
    Zna-yat schaute seinen Vetter neugierig an. »Wieso soll sie das denken?«
    »Ich weiß nicht.« Kovok-mah sackte zusammen, als sei seine Rüstung plötzlich schwerer geworden. »Ich habe sie dumm genannt.«
    »Dargu-yat ist niemals dumm. Ich glaube, sie wollte, dass die Washavoki sie wegbringen. Sie waren blau und rot angezogen. «
    »Diese Söldner bewachen den Washavoki-König. Warum sollte Dargu mit ihnen gehen wollen?«
    »Sie möchte unsere Königin sehen. Sie ist nicht nur deinetwegen nach Taiben gekommen. Meine Muthuri hat es eingefädelt. «
    »Das macht nichts«, sagte Kovok-mah. »Dargus Worte tun meinen Ohren noch immer weh. Sie hat gesagt, ich wäre …« Seine Miene wurde noch griesgrämiger. »Ich werde mich in die Schlacht stürzen und viele töten.«
    »Weil du selbst gern sterben möchtest? Weißt du noch, worüber wir uns in Tarathank unterhalten haben? Du hast gewusst, dass dieser Tag kommen wird.«
    Kovok-mah ließ den Kopf hängen. »Dargu hat es auch gesagt. «
    »In Tarathank hast du gesagt, deine Gefühle seien Muth’las
Werk. Ich glaube, da hast du Klugheit gezeigt. Zeige auch jetzt Klugheit. Muth’la hat deinen Brustkorb nicht verändert, damit du den Tod im Kampf suchst.«
    »Seit wann kennst du Muth’las Willen?«
    »Ich weiß, dass Dargu-yat Muth’las Pfad beschreitet. Ich glaube, du und ich sind dazu bestimmt, ihr zu folgen.«
    »Und wie?«
    »Indem wir hier bleiben und lernen …«
     
    Neena schleppte gerade Holz, als sie spürte, dass eine Hand an ihren Busen griff. Sie fuhr herum und stand dem Söldner gegenüber, der Dars Botschaft überbracht hatte. Er lächelte lüstern. »Ich hab’ gesehen, dass deine Freundin weg is. Ich will meinen Lohn.«
    »Fass mich bloß nicht an!«, zischte Neena. »Man könnte uns sehen!«
    »Ich hab’ gehört, die Männer am Tor haben Branntwein gekriegt. Aber ich krieg’ nur ’n Bock!«
    »Woher sollte ich wohl Branntwein nehmen? Das hat ihnen doch der Gardist gegeben.«
    »Ich hab’ die halbe Nacht damit zugebracht, das hübsche Kerlchen zu finden. Die da haben nur ’n Tor aufgemacht!«
    »Und wenn man uns erwischt, werde ich ausgepeitscht!«
    »Sei nicht so stur, verdammt! Heute muss ich Botengänge machen, um das zu kriegen, was ich früher umsonst gekriegt hab’!«
    Neena zwang sich zu einem verführerischen Lächeln. »Du wirst noch froh sein, dass du die Botschaft überbracht hast …«
    »Dann beeil dich mal und mach mich froh! Ich kenn da ’ne leere

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