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Legionare

Legionare

Titel: Legionare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howell Morgan
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Plünderung des Karm-Tempels eingesetzt.«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Das Heiligtum lag zwar in Feistavs Königreich, aber das ist keine Entschuldigung: Die Göttin herrscht über die ganze Welt. Die Menschen verübeln es den Orks, aber Menschen haben ihnen den Befehl dazu erteilt. Und Menschen profitieren davon. Ich allerdings nicht«, fügte er schnell hinzu. »Ich bin der Sache ferngeblieben und habe die heiligen Gegenstände nicht angerührt. Das Kleid, das ich dir geschenkt habe, war meine ganze Bezahlung.«
    »Ich schätze, die meisten waren weniger fromm.«
    »Ja. Und ihr Sakrileg hat Probleme ohne Ende hervorgebracht. Im Volk brodelt es. Kregant setzt Orks gegen seine eigenen Leute ein.«
    »Warum ist er das Risiko eingegangen, einen Tempel zu plündern?«
    »Einige sagen, es war Gier; andere meinen, es sei teilweise richtig gewesen. Aber ich glaube, in erster Linie hat diese Blutkrähe dahintergesteckt.«
    »Sein Zauberer?«
    »Ja. Wenn er seine magischen Knochen befragt und sagt, was getan werden muss, verhält Kregant sich wie sein Köter.«

    Mit einem plötzlichen Anflug von Kälte fielen Dar Velasa-pahs Worte ein: Es gibt einen Mann, der auf Knochen hört. Er ist dein Feind, aber die Knochen sind ein noch größerer Gegner.
    Sevren musterte besorgt Dars Reaktion. »Du bist ganz weiß geworden.«
    Bevor Dar ihm antworten konnte, kehrte Cron mit Davot zurück. Davot lächelte, als er Dar erkannte. »Ich kenn dich doch«, sagte er. »Wie geht’s deiner kleinen Freundin?«
    »Sie ist tot«, sagte Dar.
    Davot schaute betreten drein. »Oh, je … Das tut mir aber leid. Tut mir wirklich leid.« Er gab sich Mühe, die Fassung zu bewahren. »Murdant Cron sagt, du kannst Ork-Gerichte zubereiten. «
    »Ich hab es in der königlichen Küche gelernt.«
    »Wirklich?«, sagte Davot. »Wie eigenartig. Und was für ein Glücksfall. Die Königin der Orks hat so was schon lange nicht mehr gegessen. Es ist eine Schande, wirklich. Der Zauberer des Königs ist sehr verärgert.« Davot schüttelte sich leicht. »Wirklich sehr verärgert. Vielleicht würden Ork-Gerichte ihren Appetit verbessern.«
    »Dann willst du sie also haben?«, fragte Cron.
    »Ich werd’s mal mit dem Mädel probieren.« Davot schaute Dar an. »Wie heißt du noch mal?«
    »Dar.«
    »Tja, Dar, du kannst mit der Putzmamsell in der Küche schlafen.«
    »Danke.«
    »Dann ist die Sache ja wohl klar«, sagte Cron.
    Davot führte Dar in ein Gebäude mit einem Kaminschlot, das mit dem Palast verbunden war. Als er die Tür öffnete, kamen ihr aus dem riesigen Raum warme Luft, aromatische Düfte und der Geruch von Holzfeuern entgegen. An der
Wand gegenüber gab es zahllose riesige Kochstellen. Über einem Kamin drehte sich langsam ein riesiger Keiler an einem Bratspieß. Neben den Feuerstellen gab es noch gemauerte Herde und metallene Öfen. Der übrige Raum wurde fast ganz von Tischen eingenommen. Dort waren Männer damit beschäftigt, ausgeklügelte Gerichte zuzubereiten. Die Frauen widmeten sich hauptsächlich untergeordneten Tätigkeiten.
    »Hier kochen wir für den ganzen Palast«, sagte Davot. »Und zwar alles, von Hafergrütze bis zu Pfauen.«
    »Auch Muthufa und Kambek?«, fragte Dar. »Bratet ihr auch Pashi?«
    »Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Das sind alles Ork-Gerichte.«
    »Ach so.« Davot war geistig schon anderswo. Die Küche war sein Reich. Er war für alles verantwortlich, was hier passierte. Er warf nur einen Blick durch den Raum und entdeckte sofort, wo Fehler gemacht wurden. Schon stürzte er sich ins Getümmel und gab Anweisungen.
    Dar folgte ihm. Angesichts dessen, was sich hier tat, schien Davot einen Moment lang zu vergessen, warum er Dar mitgenommen hatte. Es dauerte eine Weile, bis er wieder mit ihr sprach. »Was brauchst du für den Anfang?«
    »Einen Topf und Zutaten«, sagte Dar. »Aber ich weiß nur, wie sie auf Orkisch heißen. Ich glaube …«
    »Weena!«, bellte Davot. Eine große Frau in mittleren Jahren eilte heran. »Weena, das ist Dar. Sie wird für die Ork-Königin kochen.«
    »Ein Mädchen soll kochen?«
    »Nur für die Ork-Königin«, sagte Davot. »Besorge ihr, was sie braucht.« Dann richtete er seinen Blick auf andere Dinge.
    Weena musterte Dars Brandzeichen. »Ich habe von Mädchen
wie dir gehört. Mag sein, dass du für Orks und Söldner gekocht hast, aber das hier ist eine anständige Küche.«
    »Aber eine Küche, die keine anständigen Ork-Gerichte kochen kann«, erwiderte Dar. »Deswegen hat Davot mich

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