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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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hatte und gleichzeitig viel zu schnell vorüber war, zog sie ihren Kopf zurück. Sie blickten sich in die Augen.
    »Ich liebe dich, Jill«, flüsterte Mare.
    Sie lächelte, auch wenn die Tränen weiter über ihre Wangen flossen.
    »Schwörst du es?«
    »Bei allem, was mir heilig ist.«
    »Ich liebe dich auch«, sagte Jill, dann machte sie sich von ihm los und stand auf.
    Mare wollte sie nicht gehen lassen; um ein Haar hätte er geschrien.
    Jill streckte ihm eine Hand entgegen. Mare nahm sie und schaute hinauf in ihr Gesicht. Selbst mit vom Wind zerzausten Haaren und nassen Wangen sah sie umwerfend aus.
    Sie zog ihn auf die Beine und drehte sich um – nicht dorthin, wo die Höhle lag, sondern in die entgegengesetzte Richtung. Es gab einen Teil in ihr, der die Vision, welche die Gosiute-Frau ihr gezeigt hatte, annehmen wollte. Vielleicht war es auch ihre letzte Vision, von dem brennenden Mann, der sich auf Mare stürzte, die sie so aufwühlte. Alles, was sie wusste, war, dass sie ihn liebte. Und nur Gott allein wusste, was die Zukunft für sie bereithielt. Vielleicht hatte Er ihr ein paar Vorausblicke gewährt, aber das meiste lag immer noch in den Schatten der Ungewissheit verborgen. Es gab keine Garantien im Leben, alles lag im Moment. Vielleicht würde sie ihr Leben opfern für dieses Kind, das noch gar nicht gezeugt war. Vielleicht würde sie auch durch diese flammende, schwarze Gestalt sterben, aber keines von beidem war bis jetzt eingetreten. Dieser Moment war das Hier und Jetzt. Und das Einzige, das im Moment einigermaßen greifbar schien, war, dass sie Mare liebte, und ganz gleich wie sehr sie auch versucht hatte, ihn auf Distanz zu halten, er liebte sie auch. Und er würde bei ihr bleiben, bis zum Ende. Wann auch immer und auf welche Weise auch immer es eintreten mochte.
    »Jill«, sagt er flüsternd, während er seinen Schritt verlangsamte. Sie drehte sich zu ihm um.
    »Schhhh.« Sie zog ihn sanft weiter und führte ihn unter den funkelnden Sternen über den Strand. Weg von den anderen, dorthin wo sie allein sein konnten. Zusammen.
    Jill glaubte, sie hätte in der Ferne den Schrei eines einsamen weißen Falken gehört, sah aber nichts.
    Im warmen Mondschein und in der kühlen Brise, die über ihre nackte Haut strich, genossen sie den Moment in vollen Zügen, wie es nur junge Liebende können, und griffen nach der unendlichen, unbekannten Zukunft.

VIII
     
    Alles war still an der Westküste des Großen Salzsees. Tief im Inneren des Berges schlummerten menschliche Gestalten neben einem glühenden Haufen Kohle, nur eine Stunde bevor die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne den östlichen Horizont erhellen würden. Es war ein Schlaf wie von Toten, ein Zustand vollkommener Bewusstlosigkeit, wie er auf totale körperliche Erschöpfung folgt. Das letzte Geschenk, das ihnen zuteilwurde, bevor der endgültige Richterspruch fallen würde. Jill döste in Mares Armen, ihr Kopf auf seiner Brust hob und senkte sich sanft im Rhythmus ihres synchronen Atems. Ray lag in einem der neuen Schlafsäcke, Jake neben ihm, ebenfalls in einem Schlafsack – in der gleichen Farbe -, und schnarchte leise. Phoenix hatte der Schlaf, den er so bitter benötigte, direkt auf dem Steinboden übermannt. Adam hatte noch eine Decke über ihn gebreitet und sich dann auf den Weg zu der kleinen Kammer gemacht, die er sich mit Evelyn auf der ersten Ebene des Pueblos teilte – nicht nur der Intimität wegen, sondern weil keiner von beiden sich draußen in der Höhle besonders wohl fühlte, wo jedes Knistern der Flammen und jedes Platschen der Kondenswassertropfen von der Höhlendecke sie aufweckte, und weil keiner von beiden es ertragen hätte, in der Dunkelheit allein zu sein. Jeder hatte seinen eigenen Schlafsack, doch Adam lag von hinten an Evelyn gekuschelt, einen Arm um ihre Schulter gelegt. Nur Missy schlief allein am äußersten Rand des Lichtscheins der Feuerstelle. Sie hatte nicht geglaubt, dass sie überhaupt würde schlafen können, während die rasenden Gedanken in ihrem Kopf lauthals durcheinanderschrien, und sich einen Platz ausgesucht, von dem aus sie im gedämpften Schein der Flammen das Wandgemälde betrachten konnte, um sich ein wenig abzulenken. Es funktionierte sogar, doch in ihren Träumen wurde sie von einem gespenstischen Bild heimgesucht: Phoenix, der in der Luft schwebte, die Arme zur Seite ausgestreckt, die Füße übereinander, vor ihm ein gleißendes Licht, das ihn zu verschlingen drohte. Es war ein unruhiger Schlaf,

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