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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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fortpflanzen; schon bald würden ihre toten Hüllen sich zu denen ihrer Opfer tief unten in den dunklen Tiefen gesellen.
    Gleichgültig beschien der Mond die Szene und wartete darauf, bald von der aufgehenden Sonne vertrieben zu werden. Er trieb die Flut auf den Strand hinaus, als letzten und einzigen Akt seiner Reue. Doch brachte die Flut nicht das Versprechen von Erneuerung, sondern die stummen Zeugen des lautlosen Überfalls.
    Tod.

BUCH DREI
     

I
     
    WEST-COLORADO
     
    Die westliche Flanke der Rocky Mountains war zu einem Inferno geworden, der Hölle auf Erden. Vögel flogen panisch aus ihren in Brand stehenden Nestern auf, doch mit ihren brennenden Flügeln konnten sie sich nicht lange in der Luft halten und stürzten alsbald zurück auf die versengte Erde, wo sie viel zu langsam vor der heranrückenden Flammenwand davonhüpften. Strohfarbene Hirsche mit goldenen Geweihen und Schwänzen sprangen mit großen Sätzen vor der heranrollenden Flammenwalze her, ihre Weibchen und Jungen im Gefolge, doch auch sie mussten irgendwann rasten, und spätestens dann würden sie herausfinden, wie es sich anfühlte zu verbrennen. Alles Gehölz hallte wider von schmerzerfüllten Tierschreien.
    Es war Musik in den Ohren des Geschöpfs, das einmal Richard Robinson gewesen war. Flammen schossen brüllend aus dem schwarzen Körper der Kreatur, Strahl für Strahl feuerte sie ihren unerschöpflichen Vorrat an flüssigem Magma in Dickicht und Unterholz. Sie weidete sich an dem Gestank von brennendem Fleisch und Knochen, an dem Zischen des kochenden Harzes, das durch die Rinde nach draußen explodierte, gefolgt von abknickenden Baumkronen, die krachend zu Boden fielen und dort zu Asche verbrannten. Der Feuertod war ihr Begleiter, und die Bestie schoss ihre Flammen in alle Richtungen, als wollte sie die ganze Welt damit verschlingen.
    Ihre behaarten Artgenossen eilten voraus, verborgen unter dem dichten Rauch. Ohrenbetäubendes Gebrüll erschütterte die Luft, während sie mit ihrem Schallortungssystem die schwelenden Trümmer um sie herum abtasteten und kurzen Prozess machten mit den Tieren, die schreiend unter den Ästen eingeklemmt lagen oder sich in ihren Todeszuckungen wanden, während sich die Flammen durch Fell oder Federn bis auf die nackte Haut darunter durchfraßen. Blut tropfte von ihren scharfen Zähnen und lief über den breiten Unterkiefer auf ihre haarige Brust. Ihre Klauen waren mit einer dicken Kruste aus Blut und Ruß bedeckt, die sie in den wenigen Momenten, in denen kein Lebewesen um Erlösung von seinen Qualen kreischte, mit ihren ekligen Zungen ableckten.
    Auf dem Gipfel eines steilen Bergrückens blieb der Leviathan stehen und betrachtete das große Tal mit seinen Nadelbäumen und entlaubten Espen. Die spitzen Gipfel der Sangre de Cristo Range ragten vor ihm auf, bereits teilweise verhüllt von den dichten Rauchwolken. Dahinter lag der letzte Teil der Strecke, der sie nach Utah bringen würde, und der Gedanke daran trieb ihn mit neuer Kraft vorwärts.
    Er streckte die Arme zur Seite und blähte seine Brust. Mit einem Brüllen warf er den Kopf in den Nacken und spuckte einen Strahl flüssigen Feuers hinaus in den Himmel, von wo er auf den Waldboden hinabregnete und den Weg für ihn und sein Gefolge bereitete. Etliche Tiere flohen über die kargen Wiesen in dem Versuch, möglichst viel Abstand zwischen sich und den unausweichlichen Tod zu bringen, der ihnen auf den Fersen war. Vogelschwärme flogen aus den Bäumen auf, deren Kronen sich in dem todbringenden Niederschlag entzündet hatten, und ein Chor gemarterter Tierseelen erhob sich im ganzen Tal.
    Der Leviathan weidete sich noch kurz an der Symphonie des Todes, dann stürzte er sich den Abhang hinunter, schleuderte auch weiterhin sein Feuer in alle Richtungen. Das Rudel stieß seine grauenvollen Schreie aus, ein Geräusch wie das Echo eines Donners zwischen zwei Bergflanken. Felsbrocken lösten sich und rollten als Steinlawinen die Berghänge hinab, zerschmetterten auch die mächtigsten Baumstämme und rissen selbst die übrig gebliebenen Stümpfe samt Wurzeln mit sich.
    Ein Keil der Zerstörung fraß sich in die Wildnis, während die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne die von Rauchschwaden verdunkelte Welt hinter ihnen in rotes Licht tauchten. So preschten sie vorwärts und brachten über alles Leben, das sich auf ihrem Weg befand, den Namen ihres Herrn und Meisters. Tod.

II
     
    MORMON TEARS
     
    Jill stand vor dem Wandgemälde, das Pueblo zu ihrer Linken

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