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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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Matschigem, das über seinen Hals lief.
    Der Unterkiefer des Monsters bewegte sich auf und ab in dem Versuch, sich auf die obere Zahnreihe zu pressen, die jetzt auf dem Boden verstreut lag. Ein roter Schwall ergoss sich aus seiner zerfetzten Kehle, dann brach es zusammen.
    Adam konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf wegdrehen, bevor das Blut sich über ihn ergoss, dann versuchte er, die steifen Finger aus seiner Schulter zu ziehen.
     
    Missy drehte sich nach rechts und richtete die Schrotflinte auf die Hügelflanke und die brennende Wand aus Kiefern. Die schwarzen Monstrositäten rasten so schnell den Abhang herunter, dass sie den Lauf nicht schnell genug ausrichten konnte. Eine davon wurde langsamer, als ein Schauer von Flüssigkeit aus ihrem Bauch spritzte, dann stürzte die andere neben ihr und rutschte über den Erdboden.
    Jill stand genau in ihrem Weg. Sie kreischte hysterisch und versuchte rückwärts durch Ray hindurchzulaufen, der sich mit all seinem Gewicht gegen sie stemmen musste, um nicht hinzufallen, und kaum noch zielen konnte. Er gab einen Schuss ab, der pfeifend über die Baumwipfel jagte, und der Rückstoß riss ihm das Gewehr aus den Händen. Klappernd fiel es auf den Boden, gleich neben Phoenix, auf dessen Rücken eine der Kreaturen kauerte und Kleidung sowie Haut und Fleisch darunter in Fetzen riss. Ray griff sofort wieder danach, doch die Bestie schlug sofort nach seinem Unterarm und schlitzte das Fleisch bis zu den Knochen auf. Schreiend zuckte Ray zurück und taumelte rückwärts gegen Jill, die zu Boden fiel.
    Missy stellte sich vor Jills hingestreckten Körper und richtete die Schrotflinte auf das Ding, das sich genau in dem Moment, als sie den Abzug drückte, auf sie stürzte und gegen sie prallte.
    Die Energie des Aufpralls, kombiniert mit dem Rückstoß, kugelte ihre Schulter aus, aber sie spürte es nicht sofort. Missy wurde von den Füßen gerissen und alle Luft aus ihrer Lunge gepresst, als sie mit dem Gewicht des Monsters auf ihrer Brust auf Jill stürzte.
    Sein Kopf lag auf Missys Schulter, die Kiefer bewegten sich langsam auf und ab, und seine verbrannte Wange rieb an ihrer Haut. Missy roch den fürchterlichen Gestank ranzigen Fleisches in seinem Atem und spürte, wie ihr Mageninhalt sich bereit machte herauszukommen. Es war ein Gefühl, als würde das Gewicht des Monsters ihr Brustbein bis hinunter auf die Wirbelsäule drücken und jeden Moment ihre Lunge zerquetschen. Sie zappelte in Panik, aber das Ding war schlichtweg zu schwer, um es von ihr herunterzuwälzen. Sein rasselnder Atem ging immer langsamer, bis der Unterkiefer sich schließlich nicht mehr bewegte.
    Missy ächzte und drückte und drückte, ihre Brust glühte immer heißer, bis sie das Ding endlich von sich herunterbekam.
    Sie war über und über mit Blut bedeckt, von ihrem verschmierten Gesicht bis hinunter zur Hüfte, und ihre vollkommen durchtränkte Kleidung entließ warme Rinnsale auf die darunterliegende Haut. Sie rollte sich auf alle viere und saugte die Luft ein wie ein Blasebalg, während Jill unter ihr hervorkroch. Dann starrte sie hinunter auf den riesigen Kadaver, oder besser gesagt, durch ihn hindurch. Durch ein melonengroßes Loch in seinem Brustkasten konnte sie die Erde unter dem Ding sehen. Zersplitterte Rippen ragten aus der Wunde wie Zähne, die versengten Ränder braun und runzlig wie Frühstücksspeck in einer heißen Pfanne. Noch während Missy die schauerliche Wunde anstarrte, rutschten die verbliebenen Organe nach unten und füllten das gähnende Loch.
    Als sie den Blick in Richtung des brennenden Waldes hob, glaubte sie, einen weiteren schwarzen Schatten zwischen den Rauchschwaden verborgen zu sehen, und schrie.

VII
     
    Der Leviathan, der einmal der Kongressabgeordnete Richard Robinson gewesen war, stand inmitten des Flammenmeers, das er geschaffen hatte. Knisternd und knackend explodierte kochendes Harz aus den Knoten in der Rinde, die dem Druck nicht länger standhalten konnte. Asche und glühende Funken stoben auf, tiefschwarzer Rauch wirbelte in Strudeln durch die Luft und umfing ihn in seiner beißenden Umarmung. Brennende Äste fielen vom Himmel, und Bäume stürzten auf die schwelende Erde. Er konnte sie sehen, dort unten, inmitten des Blutbads, das sie angerichtet hatten, und es gab nichts, nach dem es ihn mehr verlangte, als die Flammen noch weiter voranzutreiben und Feuer auf sie regnen zu lassen. Der Drang war hartnäckig, doch die Zeit dafür war noch nicht gekommen. So

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