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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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der schwarzen Ebene, in Dutzende von großen Brocken zersplittert, aus denen die dünnen Rauchschwaden der ersterbenden Glut quollen. Nichts bewegte sich außer den tiefgrauen Aschewolken, die sich wie Hahnenschwänze unter den Reifen ihrer Motorräder in die Luft erhoben, um sich Hunderte von Metern hinter ihnen wieder auf den Boden zu senken. Die Welt um sie herum war tot, eine einzige Wüste, in der sich eines fernen Tages aus dem mit Nährstoffen angereicherten Boden neue Vegetation erheben würde. Doch im Moment gab es nichts als Geister, fortgetragen mit dem Rauch und dem von ihnen aufgewirbelten Fahrtwind. Schließlich schaffte es die Sonne sogar, mit ihren schrägen Strahlen den über ihnen hängenden braunen Nebel zu durchbrechen und einzelne Flecken der verwüsteten Landschaft mit ihrem Licht zu erhellen. Der Fluss jagte an ihnen vorbei, das Wasser dick von Asche, und häufte verkohlte Äste zu kleinen Dämmen auf, die das Wasser schwarz färbten.
    Nicht ein einziger Vogel flatterte zwischen den Bäumen hin und her oder versteckte sich in den ehemals dichten Baumkronen. Kein Erdhörnchen huschte über herabgefallene Blätter von einem Loch zum nächsten. Und sie sahen auch keine Hirsche am Horizont, angelockt von dem Brummen der Motoren, das die Ruhe ihres Lebensraums störte. Stattdessen hing eine Aura des Todes über allem, die alles Leben wie ein Vakuum verschlang und ihnen die letzte Kraft aussaugte, während sie mit ihren Motorrädern diesen Wald des Fegefeuers durchquerten.
    Missy spürte, wie Phoenix hinter ihr zitterte. Nicht wegen der Brise oder des Wetters, denn der gegrillte Boden strahlte unvermindert Hitzewellen ab, sondern wegen des immer geringer werdenden Abstands zwischen ihm und seinem Gegenspieler, der dunklen Hälfte seiner selbst, die mittlerweile zu ihm zu gehören schien wie sein eigener Schatten. Mit jeder Meile rauchigen Nebels, die sie hinter sich ließen, verstärkte sich seine Angst um ein Tausendfaches. Er gab nicht länger vor zu wissen, was auf der anderen Seite der Rocky Mountains auf sie wartete. Wenn er seine Augen schloss, hörte er nichts als die Schreie seiner Freunde vor einem Hintergrund schnell wechselnder Bilder von Feuer und Folter. Morgen um diese Zeit würden sie am Abgrund ihres Schicksals stehen.
    Er war müde. So müde. Die Erschöpfung hatte ihn erfasst wie ein heranrasender Schnellzug, und jetzt ließ sie ihn leer zurück, seine Gefühle ein einziges Chaos. Er vergoss Tränen über den Wald und das unschuldige Leben, das von dem Feuer vernichtet worden war. Er weinte über den Schmerz und das Leid, die der Boden in dicken Schwaden ausdünstete. Und zum ersten Mal in seinem Leben weinte er wegen sich selbst. Er hatte Angst. Selbst eingesperrt in der Dunkelheit des Kellers, der sein Zuhause gewesen war, hatte er nie Angst um sich gehabt. Als der Schwarm über ihm an der Decke gehangen und darauf gewartet hatte, dass er sich nur einen Zentimeter weit erhob, um ihn dann in Stücke zu reißen, hatte er keine Angst um sein Leben gehabt. Diese Art von Selbstsucht war ihm fremd, und dass er sie jetzt empfand, weckte Abscheu in ihm. Seine Freunde brauchten ihn jetzt mehr denn je, und er war nicht in der Lage, seine eigene Furcht auch nur einen Moment lang im Zaum zu halten, damit er für sie stark sein konnte.
    Phoenix schüttelte den Kopf und versuchte, seine Gefühle zurück auf die Ebene seiner Gedanken zu verbannen, wo er vielleicht noch ihren Widerhall wahrnehmen würde, sich aber nicht mehr direkt mit ihnen auseinandersetzen musste. Er versuchte, sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren, aber dieser endlose Wald aus verbranntem Nichts verstärkte den Widerhall nur. Er dachte an seine Freunde, und wieder hörte er ihre schmerzerfüllten Schreie. Wenn er sich auf das Brummen der Motorräder konzentrierte, beschwor das nur Bilder von Fliegen herauf, die über den Leichen derer kreisten, die er liebte.
    Doch dann hatte Phoenix einen Moment der Klarheit: Diese Gefühle und der Schmerz, den sie in ihm heraufbeschworen, alle Furcht und Selbstzweifel waren von seinem Gegenspieler geschickt, sie waren die erste von vielen Schlachten, die sie ausfechten würden. Er hatte Tods Macht, seine Hand durch den Äther auszustrecken und ihn zu bekriegen, unterschätzt. Über wie viel Kraft verfügte dieses schwarze Monster, dass es in der Lage war, ihn selbst aus dieser Entfernung so zu quälen? Wie viel stärker würde es sein, wenn sie sich erst Angesicht zu Angesicht

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