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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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eine andere direkt vor Jill und Evelyn ihren Schrei ausstieß. Die Zeit, mit ihnen zu spielen, war vorüber. Die Kreaturen würden sich jetzt mit allem auf sie stürzen, was sie hatten. Selbst aus der Entfernung konnte er die ungezügelte Raserei und Aggression riechen, die aus ihren Poren sickerte, fühlte die Wellen der Begierde, die von ihnen ausgingen. Es waren immer noch drei übrig, und ihr wütender Angriff stand kurz bevor. So viel war sicher. Sie versuchten erst gar nicht mehr, sich zu verbergen. Groteske Schatten jagten durch den Rauch und bereiteten sich darauf vor, ihren Zorn in einem Tornado aus Klauen und Zähnen zu entladen.
    Und es war noch etwas da draußen … etwas, das im Herzen des Glutofens auf sie lauerte. Nein. Dieses Etwas war das Herz des Glutofens, der Ursprung des Feuers und des Bösen, von dem er spürte, wie es sich über die Bergflanke ausbreitete. Etwas daran war seltsam vertraut, etwas, das seinen Magen sich zusammenkrampfen und seine Nackenhaare zu Berge stehen ließ. Bei Gott! Er wusste jetzt, wer diese Kreatur war. Aber wie …?
    Ein Brüllen ertönte hinter ihm. Nicht hinter ihm … über ihm.
    Phoenix wirbelte herum, packte Jake und ließ sich auf den Boden fallen, um den Jungen mit seinem Körper zu schützen. Schüsse knallten gleichzeitig vor und hinter ihm, und der Lärm stürzte ihn in eine Welt aus blechernem Scheppern, übertönte das Geräusch der Krallen, die die Luft zerschnitten.
    Ein Schwall von Flüssigkeit regnete auf ihn herab, nur einen Wimpernschlag, bevor der Körper auf seine Schultern krachte und ihn gegen Jake presste. Der kleine Junge versuchte unter ihnen hervorzukrabbeln und blähte seine Brust, um zu schreien, aber das Gewicht des Monsters, das auf ihnen lag, hielt sie beide auf dem Boden. Wild schlug es mit seinen Krallen auf Phoenix’ Rücken ein, und ein brennender Schmerz breitete sich von seinen Schultern über den ganzen Rücken bis hinunter zu seiner Hüfte aus. Phoenix schrie und versuchte sich wegzurollen, aber die Schmerzen waren zu stark.
    Phoenix war sicher, dass sein Fleisch lichterloh brannte, bis er spürte, wie eine Klaue sich an einer seiner Rippen verhakte. Die Hand daran drehte und wand sich, um wieder freizukommen.
     
    Mare hatte das schwarze Ding durch die Rauchwolke hindurch auf sich zukommen sehen wie eine Mondfinsternis, die mit tausendfacher Geschwindigkeit abläuft. Es war bereits zu nah und bewegte sich viel zu schnell, um einen gezielten Schuss abzugeben. Er konnte den Lauf seiner Schrotflinte nur nach oben reißen und den Abzug drücken. Die Mündung traf auf einen Widerstand, dann wurde sie nach unten gedrückt, und der Kolben schlug so hart gegen Mares Schulter, dass er seitlich nach hinten umfiel. Aus dem Augenwinkel sah er, wie ein Unterschenkel, im Kniegelenk von der Schrotladung abgetrennt, zu Boden wirbelte und in den Fluss fiel. Mit einem Schlag entwich alle Luft aus seiner Lunge. Die Schrotflinte krachte direkt auf sein Gesicht.
    Instinktiv presste Mare eine Hand auf seine Schulter, rollte sich auf die Seite und schnappte nach Luft. Unterdessen tastete er mit den Fingern den Boden um sich herum ab und suchte nach der Waffe. Vor Schmerz war er nicht einmal in der Lage, die Augen zu öffnen. Das Ding konnte noch nicht weit sein. Er zwang sich, seine Augenlider einen Spalt breit zu öffnen, doch alles, was er durch seine Tränen hindurch sehen konnte, war Rot. Er hatte sich seine Nase schon zu oft gebrochen, als dass er die Anzeichen nicht sofort erkannt hätte. Ein wässriges Abbild der Schrotflinte waberte vor seinen Augen, daneben seine tastenden Finger, dann …
    Mare zuckte zusammen, als er die Hitze des Laufs spürte. Es fühlte sich an, als hätte er seine Finger auf ein heißes Bügeleisen gelegt.
    Der warme Stumpf in seinem Rücken zuckte, und das Blut drang sofort durch seine Kleidung.
    Würgend schnappte Mare nach Luft und bekam sofort einen Hustenanfall, während er seine Faust trotz der Schmerzen fest um den Lauf der Schrotflinte schloss und sie an seine Brust zog. Er zwang sich, sich aufzusetzen, und rollte sich auf die Knie. Die Welt um ihn herum war verschwommen, als stünde sie unter Wasser. Er konnte seine Augen kaum offen halten, so durchdringend war der brennende Schmerz in seinem Nasenhöcker. Blut aus seiner Kopfwunde strömte über Mares Gesicht, und er musste die Schleimfäden ausspucken, die aus seinen Nasenlöchern tropften, um überhaupt Luft zu bekommen. Verschwommen erkannte er die Umrisse

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