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Legionen des Todes: Roman

Legionen des Todes: Roman

Titel: Legionen des Todes: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McBride
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von etwas Großem, dessen Arme unablässig auf und ab zuckten wie zubeißende Schlangen. Dünne Fontänen von Blut zeichneten die Bewegungen seiner Arme nach. Mare kämpfte sich auf seine Füße und taumelte auf das Monster zu. Flammen schlugen aus den Überresten der Mähne der Kreatur wie eine orangefarbene, zuckende Rückenflosse.
    Mare griff in die Flammen, packte das Ding am Genick und riss seinen Kopf hoch, dann presste er die Mündung der Schrotflinte gegen die Schläfe. Das Monster hatte einen Sekundenbruchteil Zeit, so etwas wie Überraschung zur Schau zu stellen, dann spritzte sein Bewusstsein auf der gegenüberliegenden Seite des Schädels hinaus und besprenkelte den Pfad mit zähflüssigen, grauen Klumpen.
     
    Adam konnte Ray nur anstarren, während er sich mit dem Gewehr im Anschlag hin und her drehte. Weiße Flammen schlugen aus den zuvor noch leeren Augenhöhlen, und die weiß glühenden Bälle in der Mitte der Flammen schienen die Bergflanke abzusuchen. Hell leuchtende Zungen leckten über Rays Stirn, schienen jedoch auf wundersame Weise die Haut nicht zu verbrennen.
    Ein Brüllen weckte ihn aus seiner Erstarrung, und Adam wirbelte herum, in Richtung des Geräusches, doch ohne sein Gewehr fühlte er sich nackt und schutzlos. Er sah eine dunkle Silhouette, die durch den Rauch auf Mare zuraste. Er hob seine Schrotflinte und feuerte, Blut spritzte aus dem grotesken, schwarzen Ding und ergoss sich über ihn, bevor es mit voller Wucht gegen Mare prallte und ihn unter sich begrub.
    Ein weiteres Brüllen drang durch das Klingeln in seinen Ohren. Adam schaute nach rechts und sah gerade noch, wie in einer aufstiebenden Wolke glühender Asche zwei weitere der schrecklichen Bestien durch die Baumlinie vor Jill und Evelyn brachen. Sie zogen einen Flammenschweif hinter sich her wie Meteoriten kurz vor dem Einschlag. Mit einem widerhallenden Peng , das den Rest von Adams Gehör zunichtemachte, betätigte Ray, der hinter Jill stand, den Abzug. Die Kugel riss ein Loch in den Bauch der ersten der beiden heranjagenden Bestien, die jedoch kaum langsamer wurde. Die andere überholte sie gerade, als Evelyn feuerte.
    Die Stahlkugeln schienen die Erde zu Füßen der heranpreschenden Kreatur aufzureißen, doch als ihre Beine wieder den Boden berührten, fehlte an einem davon der Fuß. Sie stolperte und schlug der Länge nach hin, war aber innerhalb eines Sekundenbruchteils wieder auf den Beinen und humpelte auf dem zersplitterten Stumpf ihres Schienbeins direkt auf Evelyn zu. Evelyn drückte erneut ab, doch der Schlagbolzen traf auf eine leere Kammer, und nichts geschah.
    Von selbst bewegten sich Adams Beine, und er stürzte sich auf die Kreatur, bevor sie Evelyn erreichen konnte, schlang seine Arme um den blutigen Knöchel. Das Biest schlug auf den Boden, und sein Schädel knallte auf die festgetretene Erde des Pfads. Die Bestie warf ihren Kopf herum und starrte ihn an, bleckte schnaubend ihre teuflisch scharfen Fangzähne, die von einem Ohr bis zum anderen reichten.
    »Erschieß es!«, brüllte Adam.
    Evelyn saß kniend da und versuchte, eine der Patronen, die ihr bei dem hektischen Versuch, sie aus der Tasche zu reißen, heruntergefallen waren, in die zitternden Finger zu bekommen. Ihre Augen waren beängstigend weit aufgerissen, und Tränen zeichneten dünne helle Linien in den Ruß auf ihren Wangen. Endlich bekam sie eine der roten Hülsen zu fassen und bewegte ihre Hand auf die Ladekammer zu …
    Adam schrie auf und blickte auf seine Schulter. Vier Finger hatten die Haut durchstoßen und steckten bis zum Grundgelenk in dem darunterliegenden Muskel. Die Klauen in seinem Fleisch schabten über Knochen und suchten nach festem Halt. Die Hand der Bestie zog und versuchte, ihn näher an das bärenfallenartige Maul zu bringen.
    Adam ließ den Fußstumpf des Ungeheuers los, und ein Regenbogen aus arteriellem Blut schoss durch die Luft. Er krallte sich an dem in seiner Schultermuskulatur vergrabenen Fingern fest und sah die leeren Augenhöhlen des Monsters, das mit Hilfe des freigekommenen Beines sein Gewicht verlagerte, um seinen Schädel nahe genug an den von Adam zu bringen, dann neigte es den Kopf und riss die Kiefer auseinander.
    Etwas Schwarzes kam mit ungeheurer Geschwindigkeit von links in sein Gesichtsfeld und schob den Kopf der Kreatur zur Seite.
    Peng!
    Eine Schwarzpulverwolke jagte an dem Gesicht der Kreatur vorbei, dann war es verschwunden. Adam spürte etwas Warmes auf seinen Wangen und Klumpen von etwas

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