Lehrer-Schueler-Konferenz
Mitglieder aufweist. Wir finden hier alle Altersgruppen, Menschen der unterschiedlichsten Rassen und ethnischen Herkunft, Minder- und Hochbegabte, Vertreter aller Fachrichtungen, emotional Ausgeglichene oder Unausgeglichene und die unterschiedlichsten Talente. Angesichts einer solchen Vielfalt kann das Entstehen von Konflikten nicht überraschen.
Man sollte sich nicht der Hoffnung hingeben, dass die Anzahl der Probleme in Schulen verringert werden kann. Die bereits erwähnte Heterogenität lässt diese Hoffnung unrealistisch erscheinen. Der Erfolg, ja vielleicht sogar das Ãberleben einer Schule hängt davon ab, dass sie über Leute verfügt, die die auftretenden Konflikte konstruktiv lösen können. Die Schulen haben bezüglich des Konfliktmanagements eine Revolution bitter nötigâ unvermeidbare Probleme müssen so gelöst werden, dass die Bedürfnisse eines jeden befriedigt werden können und somit jeder sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Dies bezieht sich auf Lehrer, Schüler, Eltern, Hausmeister, Sekretärinnen und Schulleiter.
In diesem Kapitel demonstrieren wir an einer Reihe von Beispielen unterschiedlich erfolgreiche Anwendungen von Methode III .
Wir wollen dabei nicht nur den groÃen Nutzen aufzeigen, sondern auch einige der Sorgen und Schwierigkeiten, die Pädagogen beim Gebrauch von Methode III empfinden können.
Wie man mit Methode III Lehr-Lern-Konflikte bewältigt
Bei der ersten Konfrontation mit Methode III ziehen Lehrer häufig den falschen Schluss, dass durch sie hauptsächlich Konflikte gelöst werden können, die durch ein » Fehlverhalten« des Schülers entstanden sind. Dies sind aber bei Weitem nicht die einzigen Probleme zwischen Lehrern und Schülern. Eine groÃe Anzahl von Konflikten ergibt sich aus der Beziehung, die zwischen Lehrkräften und Schülern in der Lehr-Lern-Zone besteht.
Bei der Erinnerung an die eigene Schulzeit fallen sicherlich jedem von uns zahllose solcher Kontroversen mit früheren Lehrern ein: Streit über Hausaufgaben, Wahl eines Referatsthemas, unterschiedliche Meinungen über erteilte Zensuren, über den Grad der Ordnung in den Heften etc.
In dieser Lehr-Lern-Zone fallen die meisten Lehrer in eine autoritäre Rolle zurück. Sie betrachten Lernziele als ihre alleinige Domäne und erklären sich selten bereit, mit Schülern darüber zu verhandeln.
In unseren Kursen ermutigen wir nun Pädagogen dazu, sich nicht nur mit » Verhaltensproblemen« zu befassen, sondern Methode III auch dann anzuwenden, wenn Konflikte auf dem akademischen Sektor oder in der Lehrer-Schüler-Beziehung auftreten. Einigen Lehrkräften fallen sofort viele Situationen ein, in denen sie Methode III anwenden können. Das folgende Beispiel stammt von einer Berufsschullehrerin aus einem unserer Kurse:
Ich hatte einen Test für meine Klasse geplant. Am Tag, als er stattfinden sollte, kam ein Schüler, der immer irgendein Problem hat oder unzufrieden ist, zu mir und fragte, ob er an dem Test teilnehmen müsse. Er sei am Vortag krank gewesen und hätte dabei die Wiederholung und die Vorführung unseres Prüfobjekts Drehbank verpasst. Da er auch seine Hausaufgaben vergessen habe, wisse er absolut nichts über das Funktionieren einer Drehbank.
Ich betrachtete diese Situation als Gelegenheit zur Anwendung der Problemlösetechnik. Ich schlug ihm vor, seine Hausaufgaben nachzuholen, während seine Mitschüler den Test schrieben. Da sich an diese Stunde für mich eine Freistunde anschloss, könnten wir beide dann das Problem durchdiskutieren.
Schüler : Können Sie mir nicht denselben Test wie den anderen geben, mir aber erlauben, dass ich mein Buch geöffnet lassen darf?
Lehrerin : Du meinst, du könntest den Test besser schaffen, wenn du dein Buch zu Hilfe nehmen darfst?
Schüler : Das wäre eine groÃe Hilfe für mich. Erinnern Sie sich, dass Sie uns bei einem Test schon einmal die Bücher verwenden lieÃen?
Lehrerin : Du meinst an dem Tag, als alle ihr Buch benutzen durften, hast du gut abgeschnitten.
Schüler : Ja, ich weiÃ, dass damals alle in die Bücher gucken durften. Aber diesmal haben die anderen einen Vorteil: Sie haben eine Stunde mehr gehabt, in der sie noch dazu eine Vorführung der Drehbank gesehen haben. Ich habe noch nie an dem Ding gearbeitet.
Lehrerin : Du fühlst dich benachteiligt, weil die anderen einen
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