Lehrer-Schueler-Konferenz
Wissensvorsprung haben. Du meinst, wir könnten diesen Nachteil aufheben, indem du mit geöffnetem Buch arbeiten darfst.
Schüler : Ganz recht. (Pause) Warum vergessen wir nicht den ganzen Test, und Sie geben mir einfach so eine Zwei. (Er lacht.)
Lehrerin : Wir haben da offensichtlich ein Problem, für das wir eine Lösung finden müssen, mit der wir beide zufrieden sein können. Ich habe eigentlich einige Bedenken, beim Test über den Umgang mit einer Maschine oder einem Werkzeug geöffnete Bücher zu erlauben. Ich möchte anhand deiner spontan gegebenen Antwort nämlich herausfinden, ob du über das Material und die Sicherheitsvorschriften Bescheid weiÃt. Es würde in diesem Fall nichts nützen, wenn du eine Liste aus dem Buch zusammenstellst.
Schüler : Ja, das verstehe ich.
Lehrerin : Setz dich mal hin und versuch aufzuschreiben, worin dein Problem eigentlich besteht.
Schüler : Wieso? Warum soll ich das tun?
Lehrerin : Vielleicht können wir so das Problem zusammen lösen, und du brauchst nicht bloà Befehle von mir entgegenzunehmen.
Schüler : Ja gut, ich mache mit.
Lehrerin : Also, du hast die vorige Stunde mit der Vorführung verpasst, weil du krank warst. Deswegen und weil du die Drehbank noch nie zuvor bedient hast, fühlst du dich benachteiligt und meinst, du brauchtest den Test nicht zu schreiben.
Schüler : Genau so ist es.
Lehrerin : Jetzt lass uns mal über ein paar Alternativen nachdenken. Hast du irgendwelche Vorschläge?
Schüler : Wie ich bereits gesagt habe, könnte ich den Test mit geöffnetem Buch schreiben. Aber das wollen Sie ja nicht.
Lehrerin : Das stimmt, aber trotzdem können wir darüber reden. Sonst noch Vorschläge?
Schüler : Nein.
Lehrerin : Was ist mit dem Vorschlag, dass du gar keinen Test schreiben willst und ich dir einfach so eine Zwei geben soll?
Schüler : Darüber brauchen wir erst gar nicht zu reden, denn das tun Sie ja doch nicht.
Lehrerin : Wir schreiben es trotzdem in unsere Liste; dann finden wir vielleicht eine Lösung, die für uns beide annehmbar ist.
Schüler : Was soll das alles? Ich finde das blöd.
Lehrerin : Nun komm, machen wir uns doch mal die Mühe, alle Vorschläge aufzuschreiben. Dann muss ich nicht alleine eine Entscheidung treffen, die dir vielleicht überhaupt nicht zusagt. Einverstanden?
Schüler : Einverstanden.
Lehrerin : Hast du weitere Vorschläge?
Schüler : Nein.
Lehrerin : Was hältst du davon, wenn ich dir einen alten Test gebe, der so ähnlich ist wie der, den deine Mitschüler schon hatten? Den kannst du dann wie eine Hausaufgabe erledigen und es danach mit einem anderen Test versuchen.
Schüler : Würde der benotet?
Lehrerin : Nein, es gäbe keine richtige Note dafür, aber es wäre ein guter Weg zur Wiederholung dessen, was du bereits gelernt hast.
Schüler : Hm. (Pause) Ja, vielleicht wäre das wirklich ganz gut.
Lehrerin : Vielleicht könntest du das betreffende Kapitel im Buch auch nochmals durchlesen und dann den Test versuchen.
Schüler : Das ginge auch. Vielleicht könnte ich mir die Filmvorführung über die Drehbank mal ansehen. Das wäre wahrscheinlich noch besser.
Lehrerin : Ja, du könntest nach Schulschluss hierbleiben und dir den Film ansehen. Dann könnte ich dir das Funktionieren der Drehbank auch nochmals erklären.
Schüler : Das ginge.
Lehrerin : Weitere Vorschläge?
Schüler : Nein. Aber ein paar finde ich schon ganz gut.
Lehrerin : Das ist prima, dann wollen wir sie noch einmal aufzählen:
1. Test mit geöffnetem Buch,
2. Note Zwei ganz ohne Test,
3. alter Test zur Ãbung mit geöffnetem Buch, danach regulärer Test ohne Buch,
4. nochmalige Lektüre des betreffenden Kapitels,
5. Ansehen des Films,
6. zusätzliche Erklärung nach Schulschluss.
Schüler : Ich mag die Vorschläge eins, drei und fünf.
Lehrerin : Gehen wir sie mal nacheinander durch. Den ersten Vorschlag kann ich nicht akzeptieren, weil mir das, wie ich bereits erklärte, bei Maschinen zu unsicher ist. Wie wärâs aber mit Nummer zwei?
Schüler : Nein, das war nur als Spaà gemeint. Es wäre den anderen gegenüber unfair.
Lehrerin : Mit Nummer drei wäre ich einverstanden. Und du?
Schüler : Ja, der Vorschlag ist nicht schlecht.
Lehrerin : Gut, behalten wir den also im Auge.
Schüler : Nummer vier finde ich nicht allzu gut. Ich glaube
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