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Lehrer-Schueler-Konferenz

Lehrer-Schueler-Konferenz

Titel: Lehrer-Schueler-Konferenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Gordon
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(Jetzt setzte sich Peter mit in den Kreis.)
    Michael : Nein, das habe ich nicht getan.
    Mehrere Kinder : Das hast du doch getan!
    Peter : Er hat es getan. Jan gab mir ein paar Chips, und Michael hat sie gegessen.
    Lehrerin : Michael kam an deinen Tisch und nahm die Chips, ohne zu fragen, ob er sie haben durfte.
    Peter : Ja.
    Lehrerin : Michael, Peter sagt, du hast die Chips weggenommen, die Jan ihm gegeben hat.
    Michael : Ich dachte, Jan hat gesagt, ich könnte sie haben.
    Jan : Ich habe Peter ein paar Chips abgegeben, und Michael nahm sie ihm weg. Darum gab ich Peter noch ein paar. Die hat Michael auch genommen.
    Tobias : Das macht er immer. Eine Gemeinheit! Er geht an einem vorbei und stößt einen oder stellt einem ein Bein. Hinterher tut er ganz unschuldig.
    Christian : Er sagt auch böse Sachen.
    Lehrerin : Was Michael heute getan hat, ist also nichts Besonderes.
    Klasse : Nein!
    Lehrerin : Michael tut Dinge, die euch ärgern.
    Tobias : Das tut er, und wenn wir uns wehren, sind wir diejenigen, die erwischt werden.
    Lehrerin : Michael, die anderen scheinen das Gefühl zu haben, dass du oft Dinge tust, die sie ärgern.
    Michael : (keine Antwort)
    Lehrerin : Es hört sich so an, als ob andere oft Unannehmlichkeiten bekommen würden, wenn sie auf dich wütend werden.
    Michael : Ich ärgere sie nicht. Sie mögen mich nicht leiden.
    Lehrerin : Du hast das Gefühl, niemand in der Klasse mag dich.
    Michael : Ein paar mögen mich.
    Lehrerin : Ein paar aus der Klasse mögen dich, und andere mögen dich nicht.
    Michael : Ja. Sie lassen mich in der Pause nicht mitspielen.
    Lehrerin : Du möchtest an den Spielen in der Pause teilnehmen?
    Michael : Ich möchte auch Fußball spielen, aber Tobias und Peter lassen mich nicht mitspielen.
    Lehrerin : Wenn du fragst, ob du mitspielen darfst, sagen Tobias und Peter Nein.
    Tobias : Wir sagen nicht, dass er nicht mitspielen darf, wir sind nur schon genug Spieler.
    Lehrerin : Einige von euch bestimmen, wie viele bei den Pausenspielen mitspielen dürfen.
    Eddie : Sie sagen: » Keine Neuen.«
    David : Und Tom und Oliver mogeln.
    Max : Ja, sie erfinden Regeln, wie sie ihnen passen, und richten sich nicht nach den Regeln, die ihnen nicht passen. Von denen haben sie nie gehört, behaupten sie dann.
    Lehrerin : Tom und Oliver sind aus der Parallelklasse, habe ich recht?
    Mehrere : Das stimmt.
    Lehrerin : Es hört sich an, als ob wir es hier mit mehreren Problemen zu tun haben. Ich möchte zu dem Problem zurückkehren, das Peter und Michael zuerst hatten. Es ist bald Pause. Nach der Pause können wir uns darüber unterhalten, was man tun könnte, damit jeder von euch die Chance hat mitzuspielen. Es hört sich an, als ob andere außer Michael auch gerne mitspielen würden. Wollt ihr noch etwas zu dem Vorfall vor der Stunde sagen, Michael und Peter?
    Peter : Er soll bloß nicht wieder meine Sachen wegnehmen.
    Lehrerin : Wenn Michael dir ohne zu fragen etwas wegnimmt, wirst du böse.
    Peter : Ich hau ihm eine runter!
    Lehrerin : Du wirst so böse, dass du ihm eine runterhauen willst.
    Peter : Ja.
    Lehrerin : Es ist nichts dagegen einzuwenden, wütend zu sein, du weißt aber, dass Schlägereien in unserer Schule verboten sind. So wirst du dir etwas anderes einfallen lassen müssen, um deinem Ärger Luft zu machen.
    Peter : Das ist schwierig. Meine Eltern sagen, ich soll mich wehren, und die Schule sagt, ich darf nicht schlagen.
    Lehrerin : Das klingt, als ob du nicht weißt, was du tun sollst.
    Peter : Ich glaube, in der Schule kann ich mich nicht prügeln. Dann kriege ich Ärger.
    Benjamin : Er könnte es der Lehrerin sagen.
    David : Er könnte Michael etwas von seinem Frühstück abgeben, dann bräuchte Michael es ihm nicht wegzunehmen.
    Alexander : Er könnte ihn auf anständige Art bitten, ihn in Ruhe zu lassen.
    Peter : Er kann von meinem Frühstück abhaben, wenn er aufhört, mich zu ärgern, und mich zuerst darum bittet.
    Michael : Das Frühstück ist mir eigentlich ganz egal. Vielleicht darf ich ja in der nächsten Pause mit Fußball spielen.
    Lehrerin : Du meinst, du würdest glücklicher sein, wenn du mit Peter und den anderen spielen könntest. Du würdest sie nicht ärgern wollen, wenn sie deine Freunde wären.
    Michael : Ja, ich möchte mit zum Team gehören.
    Diese Diskussion führte zu sehr wichtigen Ergebnissen: Peters Zorn ließ nach; Michael

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