Lehrreiche Lektionen Teil 1 - Das erste Semester
protestieren. Der Protest ging aber schnell in Schmerzensschreie über. Da ich mich nun nicht mehr zur Wehr setzen konnte, ließ mich Onkel Albert seine feste Handschrift spüren. Noch nie war ich geschlagen worden. Als Kind hatte ich höchstens Zimmerarrest oder Fernsehverbot erhalten. Ansonsten waren meine Eltern sehr nachsichtig gewesen. Doch davon war bei Onkel Albert nichts zu spüren. Jetzt verstand ich, warum mich meine Mutter eindringlich daran erinnert hatte, Onkel Alberts Anweisungen Folge zu leisten. Gleichzeitig hatte sie wissend gelächelt. Sie musste gewusst haben, was mir blühen würde! Und war offensichtlich über diesen Gedanken erfreut gewesen! Doch darüber konnte ich nicht länger grübeln. Der Schmerz wurde unerträglich. Mein Hinterteil war bis auf Unterhose und Jeans schutzlos den kräftigen Händen von Onkel Albert ausgeliefert. Und dieser kam erst richtig in Fahrt. Zwischen den Hieben, die nur so auf meinen Popo prasselten, fand er auch noch Platz für ermahnende Worte. „Ich hoffe,“ – Klatsch – „das ist“ – Klatsch – „dir“ – Klatsch – „eine“ – Klatsch – „Lehre.“ – Klatsch – Klatsch – „Ich“ – Klatsch – „erwarte“ – Klatsch – „Respekt.“ Klatsch – Klatsch – „Ist“ – Klatsch – „das“ – Klatsch – „klar?“ Ich schluchzte laut. „Ja!“ – Klatsch – „Ja wer?“ – Klatsch – Klatsch – „Ja, Onkel Albert!“ schniefte ich. „Gut.“ sagte er. Ich heulte und bemerkte erst gar nicht, dass meine Bestrafung beendet war. Mein Hinterteil brannte wie Feuer. „Steh jetzt auf.“ befahl Onkel Albert. Ich stellte mich hin. Mein verheultes Gesicht war mir egal. Ich rieb mit beiden Händen meinen Po. Das brachte zwar keine Linderung, tat aber trotzdem gut. „Das nächste Mal bekommst du die Strafe auf den nackten Po. Das ist bei uns so üblich und nicht verhandelbar.“ ergänzte Onkel Albert. „Und nun ab in dein Zimmer. Lena müsste schon da sein. Sie wird es dir zeigen. Pack deinen Koffer aus. Bettzeug findest du im Schrank. Beziehe dein Bett und dann setz dich an deine Bücher. Du kannst bestimmt schon was für die Uni vorbereiten.“ Dass das Studium erst in zwei Wochen be gann und ich absolut keine Lust hatte, schon jetzt zu lernen, sagte ich Onkel Albert nicht. Ich traute mich auch nicht, meiner Empörung über diese Behandlung Ausdruck zu verleihen. Ich war mir sicher, dass Onkel Albert nicht zögern würde, mich an Ort und Stelle noch mal übers Knie zu legen. Und – nicht auszudenken! – dann sicher mit heruntergezogenen Jeans und Slip. Ich schluckte. „Hast du mich verstanden?“ fragte Onkel Albert. „Ja, Onkel Albert.“ schluchzte ich. „Braves Mädchen.“ sagte er. Dann erhob er seine Stimme. „Lena?“ Die Wohnzimmertür öffnete sich prompt. Meine Cousine Lena trat ein. Sie musste sich ein Grinsen verkneifen. Sicher hatte sie an der Türe gelauscht, so schnell wie sie jetzt im Zimmer stand. „Zeigst du Cora bitte ihr Zimmer?“ fragte Onkel Albert. „Ja, mache ich.“ antwortete sie. „Komm mit.“ sagte sie dann zu mir und war schon wieder durch die Türe verschwunden. Ich beeilte mich, ihr nachzukommen. Sie ging Richtung Treppe, blieb am Absatz stehen und drehte sich um. „Gut angekommen, Cousinchen?“ fragte sie spöttisch. „Sei froh, dass wir gepolsterte Stühle haben.“ Sie kicherte. „Lena!“ sagte Onkel Albert schneidend. „Was ist?! Wie lange willst du Cora noch im Treppenhaus warten lassen? Muss ich dir erst etwas über Gastfreundschaft erzählen?“ Lena erblasste. „Nein, ich beeile mich!“ sagte sie schnell und ging mit mir die Treppe hoch. Ich fühlte Genugtuung. Ich war wohl nicht die einzige, die hier die Erziehungsmethoden von Onkel Albert zu spüren bekam. Lena schien seine handfesten Argumente auch gut zu kennen. Ich war mir sicher, dass für sie die gleichen Regeln galten wie für mich. Immerhin Gerechtigkeit. Dann waren wir vor meinem neuen Zimmer angekommen. „Das ist dein Zimmer.“ sagte sie. „Und wo ist dein Zimmer?“ fragte ich. „Gleich daneben.“ antwortete Lena. „Aber wehe, ich erwische dich dort.“ zischte sie und verschwand in ihrem Zimmer. „Hinten im Gang ist das Bad!“ rief sie noch. Ich öffnete die Tür. Das Zimmer war nicht sehr groß, aber gemütlich. Es gab ein Bett, einen Kleiderschrank, eine Kommode und am Fenster stand ein Schreibtisch. Auf dem Schreibtisch stand ein kleiner Blumenstrauß. Ich ließ mich auf das Bett fallen und
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