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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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erleichtert,
als ich aufstand. »Wie wär’s jetzt mit einem Drink?«
    »Jetzt gehe ich lieber
schlafen, wenn Sie nichts dagegen haben.« Sie stand auf. »Wann wollen wir
morgen früh aufbrechen?«
    »Nach dem Frühstück«, erklärte
ich. »Als erstes rufe ich einen Autoverleih an und lasse uns einen Wagen
bringen.«
    »Bis morgen früh dann. Gute
Nacht, Danny.«
    Chiffon raschelte, als sie
durchs Zimmer ging, dann verschwand sie in der Diele. Ich trug die Gläser in
die Küche und füllte meins neu; dann sagte ich mir, ich könne ebensogut auch zu
Bett gehen, weil ich bestimmt gut ausschlafen mußte, wenn ich die aufreibenden
Ereignisse am nächsten Morgen überstehen wollte.
    Zehn Minuten später saß ich im
Bett, rauchte eine letzte Zigarette — da klopfte es. Die Tür öffnete sich einen
Spalt breit, und Roberta steckte den Kopf herein.
    »Danny?« Sie peilte zum Bett
herüber. »Sind Sie noch wach?«
    »Haben Sie schon mal gehört,
daß einer im Schlaf raucht?« brummte ich.
    Ihre Züge erhellten sich. »Mir
ist gerade noch was eingefallen.«
    Sie öffnete die Tür ganz und
kam ins Zimmer, in einer Art Négligé aus blauem Nylon, das sie züchtig vom Hals
bis zu den Knien verhüllte. Sie setzte sich auf die Bettkante und verkündete
mit ernster Stimme: »Mir ist Dane wieder eingefallen!«
    »Ein Däne? Was denn für einer?«
    »Dane Fordyce!« zischte sie.
»Er war Joes bester Freund.«
    »Und Sie meinen, deshalb hat er
Joe umgebracht?« fragte ich nervös.
    »Nein, Sie Dummkopf«, schimpfte
sie. »Aber weil Dane Joes bester Freund war, hat er ihm vielleicht von den
Leuten erzählt, die hinter Lucia her sind.«
    »Das ist möglich«, gab ich zu.
»Wissen Sie, wo man ihn erreicht?«
    »In der Fordyce Trucking Company «,
sagte sie. »Irgendwo in den Palisades. Ich glaube, Joe hat auch Geld in dem
Unternehmen stecken« — sie zuckte die Schultern —, »oder vielleicht haben er
und Jerome nur Geld von Duke Borman investiert?«
    »Gut«, sagte ich. »Wir werden’s
nachprüfen.«
    Sie lächelte. »Sie sind doch
nicht böse, daß ich hereingeschneit bin, um Ihnen das zu erzählen?«
    »Nein«, antwortete ich
wahrheitsgemäß. »Jeder Hinweis kann nützlich sein.«
    »Gut.« Sie stand auf und ging
zur Tür. Nylon raschelt anders als Chiffon, bemerkte ich. In der Tür sah sie
sich um und lächelte nochmals. »Gute Nacht, Danny.«
    »Gute Nacht«, sagte ich.
    Zehn Minuten lang lag ich da
und war mir klar, wie nötig ich den Schlaf hatte, aber je mehr ich daran
dachte, desto wacher wurde ich. Schließlich kroch ich aus dem Bett, tappte in
die Küche, füllte das Glas wieder auf und nahm es mit ins Schlafzimmer. Zwei
Minuten später pochte es wieder behutsam an meine Tür. Ich wartete und — na,
was meinen Sie wohl? — Robertas Kopf zeigte sich im Türspalt. »Danny? Sind Sie noch
wach?«
    »So wach wie selten«, erwiderte
ich.
    »Ich wollte Ihnen nur noch
sagen, daß es mir ehrlich leid tut.«
    »Was denn?«
    »Der Bluff mit dem Ertrinken.«
    »Nun hören Sie schon auf
damit.« Ich grinste. »Wie gesagt, ich bin Ihnen eine Rettungsmedaille schuldig.«
    »Aber...« Sie zögerte einen
Augenblick. »Sie wären doch nie in diese gefährliche Lage geraten, wenn ich
nicht...«
    »Marsch ins Bett«, brummte ich.
»Morgen früh müssen Sie beizeiten auf den Beinen sein und Frühstück machen,
klar?«
    »Sicher.« Die feurigen Augen
glühten, und eigentlich hätte jetzt nur noch gefehlt, daß sie schnurrte. »Gute
Nacht, Danny — und danke schön auch.«
    Ein Rascheln, und weg war sie.
Ich leerte das Glas, und nach einer Viertelstunde war ich noch munterer als
zuvor. Ich ging mit mir zu Rate und entschied mich einstimmig für einen
weiteren Drink — als Medizin natürlich nur, um die Nerven zu beruhigen und das
Einschlafen zu fördern. Ich trottete wiederum zur Küche, füllte das Glas wie
gehabt und trug’s ins Schlafzimmer. Das Ganze wird langsam zur Routine, dachte
ich, als ich erneut ins Bett kroch — und so war ich auch nicht weiter
überrascht, als es etwa sechzig Sekunden später an der Tür klopfte.
    Robertas Kopf erschien wie der
einer Fee aus dem Märchen, und eigentlich fehlte ihr nur noch so ein
Zauberlaternchen. »Können Sie nicht schlafen?« fragte sie sanft.
    »Vielleicht deshalb nicht, weil
hier ein Betrieb ist wie auf dem Hauptbahnhof«, meinte ich kühl.
    Sie kam ins Zimmer, schloß die
Tür und raschelte zum Bett. Ein Weilchen blieb sie da stehen und sah mit
hingebungsvollem Blick auf mich

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