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Leiche - oben ohne

Leiche - oben ohne

Titel: Leiche - oben ohne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sie
auf hatte. Endlich stolperte ich auf meine Füße und stampfte wie ein Elefant
herum. Roberta stand auf und hielt mir die brennende Zigarre hin. »Da, die
kannst du jetzt haben.«
    »Ich will sie aber nicht«,
erwiderte ich. »Du kannst sie ruhig zu Ende rauchen.«
    »Danny — bitte!«
    Ich betrachtete sie näher — und
sah, daß ihr Gesicht ganz grün war. Ich nahm ihr die Zigarre weg und trat sie
aus. In der dritten Schreibtischschublade fand ich meinen Revolver, steckte ihn
ein und war marschbereit. Roberta allerdings nicht. Sie stand da wie eine
Gipsfigur, die Augen fest geschlossen, nur war sie grün statt weiß. Auf meiner
Uhr war es Viertel nach vier, in der Garage angekommen war ich frühestens um
halb drei. Folglich konnten Fordyce und sein Gorilla höchstens eine Stunde weg
sein. Sie waren jetzt wohl auf halbem Wege nach Long Island, weshalb wir mehr als
genug Zeit hatten — aber dann fror mir der Magen ein, weil ich draußen eine Tür
zuschlagen hörte.
    »Es kommt jemand«, zischte ich.
    »Das ist mir egal«, flüsterte
Roberta.
    »Willst du totgeschossen
werden?« schimpfte ich.
    Sie nickte langsam. »Ja,
bitte...«
    Draußen erklangen Fußtritte,
die vorsichtig näherkamen. Die Tür zu Fordyces Zimmer stand noch weit offen,
und das erste, was jedem Besucher in die Augen fallen mußte, war die giftgrüne
Roberta Carrol. Ich riß den .38er heraus und drückte mich an die Wand neben der
Tür. Die Schritte kamen immer näher, ganz langsam, bis sie die Tür erreicht
hatten und haltmachten. Ich hielt den Atem an, dann tauchte ein Revolverlauf in
meinem Blickfeld auf, gefolgt von dem Kerl, der das Schießeisen hielt.
    »Nanu, ist denn das nicht Joes
lustige Witwe?« fragte er vergnügt. »Ich hatte ja keine Ahnung, daß du und
Dane...« Er kam ins Zimmer, leichtfüßig wie immer, das strohblonde Haar
ordentlich gebürstet; die babyblauen Augen blickten hart und nachdenklich
drein. »Wo ist er?« Seine Stimme klang plötzlich rauh. »Wo ist Dane?«
    »Geh weg«, sagte Roberta matt.
»Ich sterbe.«
    »Früher, als du denkst, Baby«,
sagte er sanft. »Wo ist er?«
    Ich ließ den .38er mit aller
Macht auf sein Handgelenk niedersausen, worauf er brüllte und die Waffe fallen
ließ.
    »Bin ich jetzt tot?« Roberta
öffnete ein Auge und betrachtete Walt Cleever. »Nichts als leere
Versprechungen«, murmelte sie bitter enttäuscht und schloß das Auge wieder.
    Walt massierte seine Hand, maß
die Entfernung zu seiner am Boden liegenden Kanone ab, sah dann in den Lauf
meines .38ers und beschloß, diesmal keine Heldenrolle zu übernehmen.
    »Boyd?« sagte er und schüttelte
verächtlich den Kopf. »Ich werde alt.«
    »Suchen Sie jemand?« fragte
ich, betont höflich.
    »Dane Fordyce«, sagte er
schnell. »Ich dachte mir, vielleicht hat er was von Lucia gehört.« Die
babyblauen Augen blitzten mich an. »Wirklich interessant, Sie und die Dame
Carrol zusammen hier anzutreffen. Ich wußte noch gar nicht, daß Sie und Dane
alte Freunde sind. Haben Sie das Mädchen hier versteckt?«
    »Roberta hat die Wahrheit
gesagt, als sie Lansing heute früh anrief«, meinte ich. »Lucia hat sich gestern
abend meinen Wagen geschnappt und ist uns ausgerückt.«
    »Ja, natürlich.« Er
begutachtete die Hand, ob sie noch funktionierte.
    »Wenn es gelogen wäre«, knurrte
ich, »was, zum Teufel, sollten wir dann hier suchen?«
    »Woher soll ich das wissen?« Er
zuckte die Schultern. »Für mich sieht es so aus, als stecke Dane Fordyce hinter
der ganzen Sache. Es könnte ja sein, daß Joe Slater von dem Wind bekam, was
Dane plante — und daß ihm dies den Hals gekostet hat.«
    »Bei Ihnen ist ein Schräubchen
locker«, erklärte ich ihm.
    »Bei Ihnen sind ein paar
locker, wenn Sie glauben, Sie kommen so ohne weiteres davon«, sagte er leise.
Er richtete seinen Zeigefinger wie einen Pistolenlauf auf mich und ließ den
Daumen Hahn spielen. »Bang, bang — tot sind Sie, Boyd.« Er grinste wie der
Sensenmann. »Seit diese blonde Hexe Jerome angerufen und versucht hat, ihm den
Bären von Lucias Flucht aufzubinden, sind Sie ein lebender Leichnam.«
    »Hat sich Lansing schon mit
Duke Borman in Verbindung gesetzt?« fragte ich ihn.
    »Es brennt euch auf den Nägeln,
was?« Er schüttelte schadenfroh den Kopf. »Jerome hat’s durchaus nicht eilig.
Er weiß schließlich, daß ihr Lucia bei guter Gesundheit halten müßt, bis ihr
die Informationen bekommen habt, die ihr von Duke wollt. Wie nannte es Jerome —
ah ja: Patt.«
    »Und was

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