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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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niemand zu sehen war, dann zogen sie die Falltür auf, kletterten rasch die Leiter hinunter und verschwanden in dem Loch. Kaum hatten sie sich hingesetzt, zog Timmy die Falltür wieder zu und tauchte sie in Finsternis. Barry schaltete die Taschenlampe ein und leuchtete mit dem Strahl, bis Timmy ein Streichholz anbrannte und die kleine rostige Kerosinlampe anzündete, die sie von der Müllhalde erbeutet hatten. Der sanfte Lichtschein erfüllte den unterirdischen Raum, flackerte über die schimmelnden Poster nackter Frauen und Bilder aus Zeitschriften wie Fangoria und Heavy Metal, die an der hellbraunen Täfelung hingen. Auch die Bretter dafür stammten von der Schutthalde und sie hatten sie mit billigen Nägeln, Wäscheleine und jeder Menge Klebeband am Boden gesichert. Das Wichtigste, was Timmys Vater ihm je beigebracht hatte, war, dass man Klebeband für alles verwenden konnte – von der Notversorgung bei Verletzungen über Klempnerarbeiten bis hin zum Aufhängen von Bildern.
    Doug entfernte einen Stapel aus Comicheften und Zeitschriften – Hustler und Cracked – vom Spieltisch und zog den Deckel von der Plastikröhre, während Timmy und Barry Pepsi-Dosen aus einer alten Kühltasche fischten. Beinahe ehrfürchtig holte Doug die Karte hervor, rollte sie auseinander und breitete sie auf dem Tisch aus.
    »Wow!«, entfuhr es Timmy nach einer kurzen Pause.
    Barry stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    »Gefällt sie euch?«
    »Absolut.« Barrys Aufmerksamkeit klebte förmlich an der Karte.
    »Hast du gut gemacht, Mann.« Timmy klopfte Doug auf den Rücken. »Die ist echt der Hammer.«
    Vor ihnen ausgebreitet lag eine maßstabgetreue Abbildung ihrer Welt, ihres Hoheitsgebiets. Doug hatte alles in liebevollen Einzelheiten erfasst: ihre Häuser und die Straßen dazwischen, die umliegenden Wälder, den Friedhof, die Häuser ihrer Feinde und die Lage des Bunkers. Den Bereich, der Bowmans Wald darstellte, füllten handgezeichnete Bäume aus, jeder penibel gezeichnet. Der Friedhof strotzte vor Hunderten winziger Grabsteine. Catchers Auffahrt wies die Illustration eines knurrenden Hundes auf, ergänzt um die Worte: Hier gibt es Monster .
    »Wie lang hast du dafür gebraucht?«, wollte Barry wissen. »Du musst ja ewig dran gearbeitet haben.«
    Lächelnd zuckte Doug die Achseln. »War ganz einfach. Viel davon hab ich nachts gemacht, nachdem meine Ma eingeschlafen war, oder wenn sie ferngesehen hat. Ich bin lang aufgeblieben. Hat mir Spaß gemacht. Ich hab eine ganze Schachtel Farbstifte dafür aufgebraucht.«
    Timmys Augen leuchteten. »Das ist so cool. Wir können Dinge einzeichnen, die wir entdecken. Und um die Ränder hast du sogar noch Platz gelassen.«
    »Ja. Ich dachte mir, wenn wir die Gegenden erkunden, können wir die Karte ergänzen.«
    Timmys Zeigefinger fuhr die Straßen nach. »Krass. Du hast sogar Ronnys, Jasons und Steves Festungen eingetragen.«
    »Zumindest die, von denen wir wissen.«
    »Damit können wir unsere Strategie planen, bevor wir sie überfallen. Um sicherzustellen, dass wir Fluchtwege haben und so.«
    »Dachte ich mir auch«, stimmte Doug zu. »Wir können die Karte aufhängen und Objekte darauf kennzeichnen, wie es ein echter General tun würde.«
    Timmy lächelte. »General Graco. Gefällt mir, wie sich das anhört.«
    »Wieso bist du der General?« Barry schnippte mit Daumen und Zeigefinger gegen Timmys Ohr. »Ich hab dich nicht gewählt.«
    »Generäle werden nicht gewählt«, warf Doug ein. »Und auch wenn Timmy der General ist, steh ich im Rang über dir.«
    »Kommt gar nicht infrage.«
    Timmy richtete die Aufmerksamkeit wieder auf die Karte. »He, wir könnten sogar ...«
    »Leise«, flüsterte Barry und fiel ihm damit ins Wort. »Hört ihr das?«
    »Was?«, fragte Doug.
    Sie neigten die Köpfe nach oben und lauschten aufmerksam.
    »Tiiiiimmyyyyyy!«
    Die Stimme war leise, näherte sich aber. Und sie gehörte seiner Mutter.
    »Timmy! Wo steckst du?«
    »Oh Mann«, stieß Timmy stöhnend hervor. »Wenn sie von unserem Bunker erfährt, lässt sie mich nie wieder hier spielen.«
    Barry rollte die Karte zusammen. »Warum nicht?«
    »Weil sie ausflippen und sich Sorgen machen würde, dass die Erde über uns einstürzen könnte oder so.«
    »Was glaubst du, will sie?« Barry stopfte die Karte zurück in die Schutzröhre. »Es ist ja noch gar nicht Zeit zum Mittagessen.«
    »Wahrscheinlich will sie, dass ich meinem Dad helfe. Bleiben wir einfach hier, bis sie weg ist.«
    »Tiiiiimmyyyyyy? Timmy,

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