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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Keene
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auch mentale Narben, die es bewiesen.
    Allerdings schien sein Vater im Augenblick nicht betrunken zu sein. Er wirkte eher ... angespannt. Je tiefer die Sonne sank, desto mehr steigerte sich seine Unruhe. Immer wieder sah er sich auf dem Friedhof um, als hielte er nach etwas ... oder jemandem Ausschau.
    »Alles in Ordnung, Dad?«
    Clark Smeltzer runzelte die Stirn. »Klar ist alles in Ordnung. Warum auch nicht? Willst du damit sagen, dass ich so ausseh, als wär nicht alles in Ordnung?«
    »Nein. Gar nicht.«
    »Tja, dann hör auf, Zeit zu verplempern.«
    »Ja, Sir.«
    Als die Arbeit erledigt war, stampften sie die Rasenstücke fest und traten anschließend zurück.
    Clark Smeltzer tupfte sich mit einem roten Kopftuch die Stirn ab. »Gehen wir heim.«
    »Müssen wir die Rasenstücke nicht erst gießen?«
    »Nein.« Er schaute zur fortschreitenden Dämmerung auf. »Das machen wir morgen. War ein langer Tag.«
    »Aber ...«
    »Keine Widerworte.« Auf der Stirn seines Vaters pulsierte eine Ader. »Ich habe gesagt, wir gehen. Jetzt sofort.«
    »Tut mir leid.«
    »Halt die Klappe.«
    Sie gingen nach Hause. Barrys Mutter hatte Schweinekoteletts, grüne Bohnen und Kartoffelbrei gekocht. Barry bemühte sich, zu essen, hatte jedoch keinen Appetit. Als ihn seine Mutter fragte, was los sei, antwortete er nicht. Der Ausdruck im Gesicht seines Vaters ließ keine weitere Diskussion zu.
    Nach dem Abendessen versuchte Barry, fernzusehen. Er konnte sich nicht auf die Sendung konzentrieren. Später war sein Vater sturzbetrunken, schlug Barry mit dem Handrücken die Lippe blutig und jagte seine Mutter lachend und brüllend mit einem Gürtel durchs Haus. Barry flüchtete in die Sicherheit seines Zimmers und steckte die Finger in die Ohren, um die Geräusche von Leder auf nackter Haut, die Schreie seiner Mutter und die Flüche seines Vaters nicht zu hören. Einmal hatte er ihr helfen wollen und konnte hinterher eine Woche lang nicht zur Schule gehen, bis die blauen Flecken verblasst waren. Danach musste er seiner Mutter versprechen, es nie wieder zu tun.
    Und das hatte er auch nicht getan. Nicht wegen seines Versprechens, sondern weil er sich fürchtete.
    Er fürchtete sich davor, was sein Vater beim nächsten Mal mit ihm anstellen würde.
    Also unternahm er nichts.
    Unter seinem Kissen befand sich eine mit einer CO2-Kapsel betriebene Druckluftpistole. Sie sah genau wie die Waffe aus, die Clint Eastwood in Dirty Harry benutzte. Barry wünschte sich oft, es wäre eine echte Knarre. Manchmal, wenn sein Vater ins Säuferkoma gefallen war und keine Gefahr bestand, ihn zu wecken, schlich sich Barry in der Dunkelheit neben ihn und richtete die Druckluftpistole auf seinen Kopf.
    Aber nicht in dieser Nacht.
    Barry weinte sich mit heißen Tränen der Scham, der Wut und der Hoffnungslosigkeit in den Schlaf.
    Er träumte von Monstern.
    Doug hockte im Bett, hatte sich die schmutzige Spider-Man-Flanelldecke über den Kopf gezogen und lauschte, wie sich seine Mutter an seinem Türknauf zu schaffen machte. Betrunken, die Worte durch Wodka verzerrt, bettelte sie und flüsterte, was sie mit ihm anstellen wollte – Dinge, über die Doug im Hustler gelesen hatte. Er hatte Barry und Timmy nie davon erzählt, aber sie erfüllten ihn mit Angst. Dieselben Bilder nackter Frauen, über die seine Freunde geiferten und kicherten, verursachten ihm ein flaues Gefühl im Magen. Er hatte die weiblichen Geschlechtsorgane schon im wahren Leben gesehen und sie boten einen grauenhaften Anblick. Was seine Mutter zwischen den Beinen hatte, sah nicht annähernd wie bei den Frauen auf den Fotos aus. Es lockte nicht mit denselben Versprechungen. Vielmehr glich es einem dunklen Ort voller Schande, Schuldgefühle und Übelkeit.
    »Doug? Dougie? Komm schon, Baby, mach die Tür für Mami auf.«
    »Geh weg«, flüsterte Doug. »Bitte geh weg.«
    Über seinem Bett hingen drei Filmplakate der Teile zwei, drei und vier von Freitag der 13 . Obwohl keiner der Jungen alt genug war, um sich die Filme im Kino anzusehen, kannten sie alle die Geschichte. Doug starrte auf das unheimliche Bild – Jason, der Mörder, mit seiner blutigen Machete. Er fand es trotzdem besser als das, was vor seiner Tür wartete.
    »Doug? Ich weiß, dass du wach bist. Mach auf.«
    »Geh weg und lass mich in Ruhe.«
    »Ich hab ein Geschenk für dich. Eine Überraschung.«
    Er biss sich auf die Lippe und kämpfte die Tränen zurück.
    »Errätst du, was es ist? Ich habe es an. Lass mich rein, dann machen wir ein

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